• 11.03.2012 20:38

  • von Stefan Ziegler

Muller: "Ich ging auf Nummer sicher"

Chevrolet-Fahrer Yvan Muller startete mit der perfekten Punkteausbeute in die neue WTCC-Saison, will vom WM-Titelkampf aber noch gar nichts wissen

(Motorsport-Total.com) - Yvan Muller liegt schon wieder voll auf Kurs, obwohl die WTCC-Saison gerade erst begonnen hat. Der dreimalige Weltmeister erwischte auf dem Autodromo Nazionale di Monza einen klasse Auftakt in das neue Rennjahr und siegte gleich in beiden Rennen (!). Dank der neuen Punkteregelung im Qualifying bringt es Muller nun schon auf 54 WM-Punkte. Langweilig war ihm in den Rennen aber keineswegs.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller darf völlig zufrieden sein: Zwei Siege, 54 Punkte, WM-Tabellenführung

Im ersten Lauf legte sich Muller nämlich mit Gabriele Tarquini (Lukoil) an und war kurzzeitig sogar neben der Strecke, als er die erste Schikane abkürzte. Muller nahm aber sofort Tempo heraus und ließ Tarquini passieren - nur für den Fall der Fälle, wie er sagt. "Ich wollte keinerlei Risiken eingehen. Deshalb gab ich ihm die Position zurück, obwohl ich der Führende gewesen war", erklärt Muller.

"Ich kenne die Regeln und weiß, dass es eine Strafe hätte geben können. Ich ging einfach auf Nummer sicher und wollte lieber Zweiter sein, als am Ende mit Nichts dazustehen", meint Muller. Diese Rechnung ging auf. Mehr noch: Tarquini rutschte wenig später von der Strecke und musste Muller den ersten Platz überlassen. Der erste Rennsieg des Tages war also unter Dach und Fach.

Im zweiten Rennen war die Ausgangslage aber schwieriger, doch die Umstände spielten Muller ein bisschen in die Karten. "Zum Glück standen gleich zwei Autos nicht in der Startaufstellung. Wir mussten daher zwei Autos weniger überholen", berichtet der Franzose. "Außerdem kämpften die Fahrer vor uns miteinander und büßten dadurch etwas an Zeit ein." So holten Muller und Co. auf.


Fotos: Yvan Muller, WTCC in Monza


Ein kurioser Zwischenfall stieß daraufhin das Tor zum zweiten Tagessieg weit auf: "Michelisz traf etwas in der zweiten Schikane und verlor daraufhin an Geschwindigkeit. Deshalb konnte ich ihn überholen", sagt Muller. Sein Rivale hatte in voller Fahrt einen Vogel erwischt. Danach brach das Tempo von Michelisz ein und der Ungar wurde auf einmal durch das Feld nach hinten gereicht.

Muller nutzte freilich die Gunst der Stunde und staubte seinen zweiten Rennerfolg ab. Dank dieser beeindruckenden Bilanz liegt der aktuelle Weltmeister schon nach einem Wochenende wieder an der Spitze der Fahrertabelle. Vom WM-Titel träumt er aber (noch) nicht: "Das ist noch weit weg. Vor uns liegen noch 22 Rennen. Ich hätte die Saison aber nicht besser beginnen können", sagt Muller.