• 06.03.2009 09:55

  • von Stefan Ziegler

Muller als Rallye-Beifahrer: "Eine sehr interessante Erfahrung"

Tourenwagen-Champion Yvan Muller durfte unmittelbar vor dem Rennwochenende in Curitiba in einem Rallye-Auto Platz nehmen

(Motorsport-Total.com) - Genau wie die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), so gastiert derzeit auch die Intercontinental Rallye Challenge (IRC) im brasilianischen Curitiba. Während sich die Protagonisten der WTCC allerdings noch auf ihr erstes Rennwochenende vorbereiten, erhielt Champion Yvan Muller die Einladung, sich selbst ein Bild von der Cockpitperspektive eines Rallye-Fahrzeuges zu machen. Gemeinsam mit dem französischen Peugeot-Piloten Nicola Vouilloz absolvierte Muller den Shakedown.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Curitiba, Curitiba Circuit

Yvan Muller und Nicolas Vouilloz hatten viel Spaß bei ihrer Rallye-Spritztour

"Für jeden Rennfahrer ist es nicht ganz so einfach, als Beifahrer unterwegs zu sein. Ich war also am Anfang entsprechend nervös", sagte Muller nach seinem Rallye-Ausflug. "Ich muss gestehen, dass ich nach einigen Kurven beinahe der Versuchung erlegen wäre, den Motor abzustellen. Aber Nicolas ist sehr sicher gefahren. Da ich die Sache ja überlebt habe, kann ich nun sagen: Das war eine sehr interessante Erfahrung", scherzte der 39-Jährige.#w1#

"Ich konnte diese Erfahrung genießen, denn ich mag Rallyewagen wirklich gern", schlug Muller wieder ernsthaftere Töne an. "Dennoch kann man die beiden Fahrstile von Rallye und Rundkursen kaum miteinander vergleichen. Zum einen saß ich bei meinem Shakedown-Gastauftritt auf der rechten Seite, was für mich ungewohnt ist. Zum anderen ist es doch ein relativ großer Unterschied, ob man nur auf einer Rallyeetappe durch die Landschaft rodelt oder ob man auf einem Straßenkurs unterwegs ist."

"Nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht und ich habe dadurch einmal mehr die Freude am Rallyefahren gespürt", gab Muller abschließend zu Protokoll. Chauffeur Vouilloz konnte die Reaktionen seines Gastes indes voll und ganz nachvollziehen: "Yvan war vor dem Start etwas besorgt, was ich komplett verstehe. Mir wäre es in dieser Situation wohl nicht anders ergangen. Ich bin also nicht über mein Limit hinausgegangen, dennoch waren wir mit einem soliden Speed unterwegs."

"Ich wollte ihm schließlich einen möglichst guten Eindruck von dieser Geschichte verschaffen. Auch für mich war das eine Umstellung, denn für gewöhnlich sitzt beim Shakedown ja mein Copilot neben mir und flüstert mir den Streckenverlauf zu. So musste ich mich also sehr konzentrieren, hoffe aber dennoch, dass Yvan den Trip genießen konnte", meinte der IRC-Champion des Jahres 2008 abschließend - komplettes Neuland war das kurze Rallye-Gastspiel für Muller jedenfalls nicht.

Der amtierende Tourenwagen-Weltmeister war in diesem Jahr schon mit der Rallye Dakar unterwegs und stellte sich Anfang Januar der großen Langstreckenrallye in Südamerika. Dort hatte Muller zu einen Buggy pilotiert, war aber schon nach wenigen Etappen ausgeschieden. In Curitiba hat der Titelverteidiger seine WTCC-Herausforderung hingegen noch vor sich und wird in wenigen Stunden erstmals mit der Startnummer eins und einem SEAT Leon in neuer Farbgebung ausrücken.