Huff bei Lada: Von Sprachbarrieren und einem gefühlten Sieg

Rob Huffs Einstand im Werksteam von Lada verläuft im mehrerlei Hinsicht schwierig, doch in Le Castellet feierte der Brite bereits das erste Erfolgserlebnis

(Motorsport-Total.com) - "Dieses Jahr wird ein Testjahr" - diese Worte von Rob Huff, geäußert am Freitag vor dem Saisonauftakt der WTCC in Marrakesch, sollte man bei der Beurteilung der Leistung von Lada immer im Hinterkopf behalten. Nach zwei Rennwochenenden steht jedoch fest: Der Granta ist bislang das schwächste der vier TC1-Autos und hat einen deutlichen Rückstand auf die dominierenden Citroen.

Titel-Bild zur News: Robert Huff, James Thompson

Rob Huff und seine Kollegen sind mit dem Lada Granta noch nicht glücklich Zoom

Dies ist jedoch nicht weiter verwunderlich, denn Lada kam praktisch ohne jeden Test zum Saisonauftakt der WTCC 2014. Nachdem das Fahrzeug bei der Homologation durch den Automobil-Weltverband FIA zunächst durchgefallen war, waren größere Umbauarbeiten notwendig. Lediglich der Granta von Huff hatte vor dem Rennen in Marrakesch einige Runden in Magny-Cours gedreht, die Autos seiner Teamkollegen James Thompson und Michail Koslowskii wurden erst vor Ort in Marokko fertiggestellt.

Angesichts dieser Ausgangsvoraussetzungen ist die Ausbeute nach den ersten beiden Rennwochenenden jedoch geradezu als sensationell anzusehen. Im zweiten Rennen von Marrakesch fuhr Koslowskii auf Rang fünf und erzielte damit das beste WTCC-Ergebnis für Lada, wobei der junge Russe allerdings auch von Unfällen und Strafen einiger Gegner profitierte.

Sieben Tage später gelang Huff in Le Castellet im ersten Rennen eine Wiederholung dieses Resultats - diesmal jedoch aus eigener Kraft. Im Regenrennen warf der Weltmeister des Jahrs 2012 seine ganze Erfahrung in die Waagschale und kämpfte nach einem sehr guten Start in der Spitzengruppe mit. Letztlich musste Huff nur die drei überlegenen Citroen und Honda-Pilot Gabriele Tarquini ziehen lassen.


Fotos: Lada, WTCC in Le Castellet


"Das fühlt sich für mich wie ein Sieg an und ist eine tolle Belohnung für die Anstrengungen des Teams", jubelte Huff. Doch außer diesem Resultat gibt es für den Briten bei Lada derzeit noch nicht allzu viel zu jubeln. Die Entwicklung des Granta steckt noch in den Kinderschuhen und wird immer wieder von technischen Problemen behindert. So klagte Huff in Marrakesch zunächst über starke Vibrationen, bevor dann im ersten Rennen Fehlzündungen den Turbolader zerstörten.

Und dann gibt es für Huff noch ein völlig neues Problem: Die Verständigung mit den russischen Teammitgliedern. "Die Sprachbarriere ist uns noch ein wenig im Weg", sagt Huff. "Ich muss schnell ein wenig russisch lernen, um die Probleme zu lösen und das Auto zu verbessern." Dass dies gelingen wird, daran hat der Weltmeister von 2012 allerdings keine Zweifel. "Ich bin sicher, dass das Team im Laufe der Zeit alle Probleme beseitigen kann und wir mit den Citroen kämpfen können", so Huff.