• 22.01.2010 12:27

  • von Stefan Ziegler

Geipel: "Es ist schwierig, das Budget aufzutreiben"

Nachwuchspilot Philip Geipel im Interview über seine Rennpläne für 2010, den Traum vom WTCC-Cockpit und seine beiden WM-Gaststarts 2009

(Motorsport-Total.com) - Angst vor großen Namen kennt Philip Geipel nicht: Bei seinen beiden Gaststarts in der Tourenwagen-WM legte sich der 23-Jährige im vergangenen Jahr gleich mit erfahrenen Routiniers wie Yvan Muller und James Thompson an - und machte dabei eine außerordentlich gute Figur. An der Schwelle zur neuen Rennsaison steht allerdings noch nicht fest, ob sich Geipels Traum vom WM-Stammcockpit erfüllen wird. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht der Deutsche über seine Ambitionen.

Titel-Bild zur News: Philip Geipel

Philip Geipel würde liebend gerne ein Stammcockpit in der WTCC ergattern

Frage: "Philip, wie sieht dein Winterprogramm aus und hast du schon konkrete Pläne für 2010?"
Philip Geipel: "Mein Winterprogramm sieht in erster Linie vor, Sport zu treiben, damit ich körperlich fit bleibe. Außerdem bin ich auf der Suche nach Sponsoren und muss abwägen, was der sinnvollste Schritt ist, um weiterzumachen."#w1#

"Das ist leider nicht ganz so einfach, weil derzeit viel im Umbruch ist. Ich habe 2009 an zwei WTCC-Rennen teilgenommen, um mich für diese Rennserie zu empfehlen. Die Resonanz war aber nicht so, wie ich mir das erhofft hatte. Es ist schwierig, das Budget für eine komplette Saison aufzutreiben."

"Es ist schwierig, das Budget für eine komplette Saison aufzutreiben." Philip Geipel

Frage: "Glaubst du dennoch an eine Chance für dich, 2010 in der WTCC dabei zu sein?"
Geipel: "Per heute sieht es eher nicht so aus."

Frage: "Besteht vielleicht die Option, erneut einen Gaststart zu absolvieren?"
Geipel: "Sicherlich. Ein Gaststart wäre bestimmt möglich."

Die Tourenwagen-WM ist noch immer ein Traum

Frage: "Siehst du deine sportliche Zukunft nicht mehr in der WTCC oder würdest du diese Serie noch immer als dein Ziel bezeichnen?"
Geipel: "Es war schon immer ein Traum von mir, in der WTCC zu fahren. Was geht, habe ich in Brands Hatch gezeigt. Das war mein erstes Rennen nach einem halben Jahr und mein erster Auftritt im BMW E90 - und das in einer der am meisten umkämpften Serien überhaupt. Da konnte ich eigentlich ganz gut mithalten!"

"Wenn ich jetzt noch etwas mehr Zeit hätte, könnte ich bei den Privatiers sicherlich weit vorne mitfahren." Philip Geipel

"Von den Zeiten her war das schon okay. In Oschersleben war dann auch die Zweikampfstärke wieder da. Es hat da also alles ganz gut funktioniert. Wenn ich jetzt noch etwas mehr Zeit hätte, mich an ein Auto und die entsprechenden Abläufe zu gewöhnen, könnte ich bei den Privatiers sicherlich weit vorne mitfahren."

Frage: "In der Saisonbilanz von 'Motorsport-Total.com' erklärte 'Eurosport'-Kommentator Uwe Winter, dass er dich gerne in der WTCC sehen würde. Gab es noch weitere solcher Bemerkungen im Zuge deiner beiden Gaststarts im vergangenen Jahr?"
Geipel: "Viele Leute haben diese beiden Rennen verfolgt und sich anschließend positiv darüber geäußert - auch bei uns in der Region. Ich glaube, halb Plauen hat vor dem Fernseher gesessen. Das Feedback war schlichtweg phänomenal."

WTCC und GT-Serien als Chancen für die Zukunft?

Frage: "Wie siehst du selbst rückblickend deine Leistung? Einmal bist du ja sogar auf dem Privatierpodium gelandet. War das in etwa das, was du dir vorgestellt hattest?"
Geipel: "Es war okay und ich habe mein Ziel erfüllt. Mein Hauptaugenmerk lag darauf, gute Zeiten zu fahren und zu zeigen, dass der Speed da ist. Ich konnte konstante Zeiten fahren ohne das Risiko, alle paar Meter neben der Strecke zu landen."

"In Brands Hatch war ich im Warmup einmal im Kiesbett und in Oschersleben war ich auch einmal kurz in der Wiese. Ich hatte also nur zwei kleinere Ausritte bei meinen beiden Auftritten. Mehr als zwei kleine Kratzer an der Stoßstange hatte ich auch nicht. Von daher war ich also positiv gestimmt und habe die Sache mit einem guten Gefühl beendet."

"Ich werde 2010 auf jeden Fall bei den 24 Stunden auf der Nordschleife am Start sein." Philip Geipel

Frage: "Was wäre dein Wunsch für die neue Saison? Wenn du dir ein Rennprojekt aussuchen könntest, was würdest du absolvieren?"
Geipel: "Die WTCC wäre okay. Aber auch die GT-Szene hat sich super entwickelt und das mit einer gewissen Kontinuität. Dort sehe ich eine große Zukunft! Ich werde 2010 auf jeden Fall bei den 24 Stunden auf der Nordschleife am Start sein. Das ist fix. Auf welchem Auto ich antreten werde, entscheidet sich hingegen erst in den kommenden Wochen."

Frage: "Wie steht's mir der DTM? Ist diese Serie grundsätzlich interessant für dich?"
Geipel: "Die DTM ist vor allem in Punkto Vermarktung und PR, aber auch im Hinblick auf die Fahrzeuge interessant. In Sachen Motorsport in Deutschland ist diese Serie einfach ein PR-Gigant."

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