Engstler: "Ein herrlicher Tag"

(Motorsport-Total.com) - Franz Engstler darf sich seit heute WTCC-Rennsieger nennen. Der 50-Jährige setzte sich im zweiten WM-Lauf von Oschersleben gegen seine Konkurrenten durch und gewann das Rennen vor Alain Menu (Chevrolet) und Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred). Norbert Michelisz (Zengö) hatte zunächst zwar vor Engstler geführt, sich dann aber durch einen Dreher aus der Entscheidung verabschiedet. Damit war der Weg frei für den Deutschen, der vor heimischem Publikum zu seinem ersten Sieg fuhr.

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Franz Engstler feierte in Oschersleben einen viel umjubelten WTCC-Rennerfolg

Frage: "Franz, du wolltest dir in Oschersleben ein nachträgliches Geschenk zu deinem 50. Geburtstag machen. Sehr viel besser hätte es nicht laufen können..."
Franz Engstler: "Allerdings. Das ist wirklich das schönste Geschenk überhaupt! Zunächst einmal muss ich mich aber herzlich bei meinem Team und auch bei BMW bedanken. Alle leisteten nach dem ersten Rennen großartige Arbeit."

"Wir hatten ja einen Unfall gehabt und die Front des Fahrzeugs war massiv beschädigt. Dass die Crew den Wagen für das zweite Rennen wieder reparieren konnte, war schlichtweg fantastisch. Ich kann es den Jungs nun mit einem ersten Platz zurückzahlen. Für mich war es ein herrlicher Tag. Ich bin jetzt zwar 50 Jahre alt, aber heute Abend werden wir eine richtig große Party schmeißen. Da könnt ihr euch sicher sein!"

Frage: "Dein Start war nicht so gut, denn Norbert Michelisz ging vor dir in Führung. Du bliebst an ihm dran, bis er einen Fehler machte..."
Engstler: "Mein Start war nicht perfekt, das stimmt. Ich hatte durchdrehende Räder. In den ersten Runden konnte ich dann aber sehen, dass ich schneller war als Michelisz. Er hatte viel mehr Übersteuern als ich. Deshalb hielt ich Ausschau nach der besten Gelegenheit, um ihn zu überholen. Plötzlich rutschte er stark weg und ich konnte leicht an ihm vorbeigehen. Danach war es einfach nur mein Rennen."

Frage: "Drei Runden vor Schluss unterlief dir aber ein ganz ähnlicher Fehler..."
Engstler: "Ja. Wir alle wissen, wie schnell die Chevrolets sind. Ich schaute in den Rückspiegel und verfolgte, was Alain trieb. Er schien mir in den letzten drei, vier Runden näher zu kommen, daher sagte ich mir: 'Ich muss mehr Druck machen.' Da ist es schnell passiert, dass man rutscht oder gar einen Dreher hinlegt. Unterm Strich war es aber ein großartiges Rennen."

Frage: "Als du die Führung inne hattest, dachtest du da an Pau 2009 und die Situation mit dem Safety-Car? Auch damals lagst du auf Rang eins..."
Engstler: "Ich sagte schon nach der Qualifikation: 'Es ist gar nicht gut, dass ich hier die Pole-Position innehabe.' In Pau gab es den Zwischenfall mit dem Safety-Car, in Zolder hatten wir einen Unfall mit Coronel, in Brünn ging der Turbolader kaputt und daher dachte ich nur: 'Mist! Ausgerechnet bei meinem Heimrennen stehe ich auf der Pole-Position!' (lacht; Anm. d. Red.). Jetzt bin ich einfach nur erleichtert und glücklich."

Frage: "Dein Name steht nun auch in den Geschichtsbüchern, weil du dem neuen BMW 320 TC mit dem 1,6-Liter-Turbomotor den ersten Sieg eingebracht hast..."
Engstler: "Darüber reden wir dann mit BMW (lacht; Anm. d. Red.). Ich denke, dieser Sieg ist auch für BMW sehr wichtig. Speziell, wo wir doch hier in Oschersleben sind. Es ist mein Heimevent. Im Vergleich zu Chevrolet scheinen wir nun konkurrenzfähig zu sein. Ich hoffe einfach nur, dass es weiterhin besser und besser wird - vor allem, was die zweite Saisonhälfte anbelangt."