ETCC: Ulrike Krafft will in die TCN2 aufsteigen

Nach fünf Jahren in der S1600-Klasse der ETCC hofft die deutsche Pilotin Ulrike Krafft in diesem Jahr den Aufstieg in die Topklasse TCN2 zu schaffen

(Motorsport-Total.com) - Die deutsche Ulrike Krafft war im vergangenen Jahr die einzige Fahrerin im Feld des europäischen Tourenwagen-Cups (ETCC). In den vergangenen fünf Jahren trat die 31-Jährige, die im Hauptberuf Ingenieurin bei Bosch ist, in der S1600-Klasse an. Dort gehört sie regelmäßig zu den Schnellsten und feierte schon sechs Klassensiege. Für die Saison 2016 strebt Kraft daher nun den Aufstieg in die Spitzenklasse der ETCC an.

Titel-Bild zur News: Ulrike Krafft

Ulrike Krafft gehörte in den vergangenen Jahren zur Spitze der S1600-Klasse Zoom

"Ich würde sehr gerne ein schnelleres Auto fahren und in die TCN2-Kategorie aufsteigen. Das ist mein Ziel", sagt Krafft, die im vergangenen Jahr Gesamtrang drei in der S1600-Klasse belegt hatte. Der Aufstieg in die Top-Klasse der ETCC wäre für sie ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu ihrem großen Ziel, einem Start in der Tourenwagen-WM (WTCC). "Mein Traum ist natürlich die WTCC, das ist mein großes Ziel, eines Tages in dieser Klasse zu fahren."

Allerdings weiß die Deutsche, dass dazu nicht nur Talent alleine notwendig ist. "Im Motorsport braucht man Geld, und es ist schwierig, auf dieses Niveau zu kommen." Die Tatsache, dass sie als Frau regelmäßig vorne mitfahre, erleichtere zwar manchmal Gespräche mit Sponsoren, aber grundsätzlich sei es schwierig, das notwendige Budget zu finanzieren.

Und auf Unterstützung aus der Familie kann Krafft auch nicht zählen, denn ihre Eltern waren von der Entscheidung der Tochter, Motorsport zu betreiben, nicht gerade begeistert. "Mein Vater und meine Mutter waren sauer auf mich und haben das gar nicht gerne gesehen."

Hilfreich sei jedoch ihre Ausbildung, durch die sie ihre eigene Renningenieurin sei. "Ich weiß wie ein Auto funktioniert, daher ist es einfacher, zusammen mit den Mechanikern eine gute Abstimmung zu finden." Dieses Fähigkeiten machten sich mitunter auch ihre Teamkollegen zu nutze. "Manchmal kommen sie zu mir, obwohl sie meine Gegner sind. Aber das ist für mich okay, ich habe dieses Wissen und teile es gerne mit meinen Teamkollegen."