• 01.11.2011 16:13

  • von Stefan Ziegler

Kritik am kurzen Kurs in Suzuka: "Nicht so interessant"

Die Strecke in Suzuka gilt als großer Klassiker, doch der kurze Kurs war ein recht schwieriges Pflaster für die WTCC - Meinungen aus dem Fahrerlager

(Motorsport-Total.com) - 23 Runden zu je 2,2 Kilometer - so widmete sich die WTCC vor Kurzem dem Suzuka International Racing Course, der berühmtesten Rennstrecke Japans. Fahrer und Teams beschäftigten sich also nicht mit der 5,8 Kilometer langen Grand-Prix-Variante, wie sie beispielsweise die Formel 1 nutzt. Die Zuschauer bekamen die Fahrzeuge deshalb öfter zu sehen und die Rundenzeiten waren geringer.

Titel-Bild zur News: Start in Suzuka

Start in Suzuka 2011: Die WTCC befuhr nur die kürzere Variante des Rennkurses

Ob sich die WTCC damit einen Gefallen getan hat, bleibt aber dahingestellt, denn insgesamt waren die beiden WM-Läufe ziemlich "statisch". Robert Dahlgren (Polestar) bringt es auf den Punkt: "Ich war zwar schneller als meine Vorderleute, doch das Überholen war halt nicht einfach", meint der Schwede. Nur die lange Zielgerade reichte für die Fahrer eben nicht aus, um ernsthafte Manöver zu wagen.

In den S-Kurven nach Start und Ziel boten sich den Piloten ebenfalls kaum Möglichkeiten, sich neben ihre Rivalen zu setzen und einen Ausbrems-Versuch zu starten. Colin Turkington (Wiechers) geht angesichts dessen sogar so weit und meint, dass die komplette Runde auf der 2,2 Kilometer langen Kurzanbindung "nicht gar so interessant sei" wie der klassische 5,8 Kilometer lange Formel-1-Kurs.

"Aus Fahrersicht war Okayama ein guter Kurs für diese Fahrzeuge", sagt Turkington im Hinblick auf die andere japanische Rennbahn, die bis einschließlich 2010 im WM-Kalender firmierte. Dort wurde - zugegebenermaßen meist im Regen - deutlich mehr überholt und auf 3,7 Kilometern Länge zeigten die WTCC-Fahrer eine gute Show. Von "Suzuka im Kleinformat" waren indes einige enttäuscht.


Fotos: WTCC in Suzuka


"Sehr schade, dass wir nicht den Grand-Prix-Kurs befuhren", wird Alain Menu (Chevrolet) von 'Autosport' zitiert. Der Schweizer fand den Rennauftritt aber trotzdem interessant: "Man kann durchaus ein Gefühl für diese Strecke entwickeln. Rein von den TV-Bildern der Formel 1 hätte ich nie gedacht, wie abschüssig zum Beispiel die Zielgerade ist und wie steil es bei Kurve sieben bergauf geht."

"Ich denke, wir bekamen einen kleinen Eindruck. Wir wollen aber mehr davon", meint Menu. Rob Huff (Chevrolet) widerspricht seinem Stallgefährten. Man habe Suzuka nur bedingt kennengelernt, "denn ich glaube, es ist die 130R, die den Kurs ausmacht", erklärt der Brite. "In einem Tourenwagen wäre diese Passage wohl sehr interessant. Ich bin daher etwas enttäuscht. Ich denke, das geht allen so."