• 14.11.2010 15:13

  • von Stefan Ziegler

Huff und Priaulx über Rituale im Rennauto

Wie man sein Gridgirl in der Startaufstellung am besten ignoriert und beim Rennstart möglichst cool bleibt: Rob Huff und Andy Priaulx geben Tipps

(Motorsport-Total.com) - Es sind die entscheidenden Minuten vor dem Start: Die Piloten steigen in ihre Rennautos, fahren noch einmal um den Kurs und stellen die Fahrzeuge dann auf der Zielgerade ab, wo sie schon von einigen jungen Damen erwartet werden - die Gridgirls signalisieren den Fahrern, wo sich ihr Startplatz befindet. Aber hat man wenige Augenblicke vor einem Rennen überhaupt Augen für solche Dinge?

Titel-Bild zur News: Robert Huff

Rob Huff hat laut eigener Auskunft keine Augen für sein Gridgirl vor dem Rennstart

Rob Huff (Chevrolet) und Andy Priaulx (BMW Team RBM) kennen diese Situation sehr genau, denn beide sind schon seit vielen Jahren im internationalen Rennsport aktiv - und haben ihre ganz eigene Sicht der Dinge. "Das ist halt ein typisches Rennfahrer-Problem, würde ich sagen. Wir sind schließlich immer und überall von unseren Gridgirls umgeben", gibt Huff gegenüber 'The Sun' zu Protokoll.

Priaulx stimmt zu, hat aber eine Ergänzung: "Du musst noch hinzufügen, dass wir Rennfahrer derart konzentriert zu Werke gehen, dass wir überhaupt keine Augen für diese Mädchen haben. Ich beachte mein Gridgirl wirklich nie", hält der dreimalige Weltmeister mit einem Augenzwinkern fest. Laut Huff hat man als Tourenwagen-Pilot ohnehin kaum eine Chance, die Damen näher zu betrachten.

"Man sitzt ziemlich tief im Auto und die Windschutzscheibe ist sehr klein. Alles, was man da sieht, ist die Rückenpartie zwischen Schulter und Hüfte - nichts weiter", witzelt der Chevrolet-Fahrer - genau wie Priaulx, schon seit vielen Jahren in festen Händen. Letzterer hat vor dem Gastspiel in Brands Hatch eine Taxifahrt für zwei Seite-3-Girls der 'Sun' absolviert - Huff muss einfach nachhaken.

"Welche der beiden Damen hat dir eigentlich besser gefallen?", fragt der Brite. Landsmann Priaulx gibt sich betont diplomatisch: "Man muss das so sehen: Wenn du keinen Appetit hast, kannst du guten Gewissens einen Blick in die Speisekarte werfen. Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht, die Mädels auf dem Rücksitz durch meine Fahrweise in Brands Hatch ordentlich durchzuschütteln", so Priaulx.¿pbvin|0|2989|wtcc|0|1pb¿

"Ich fand beide recht nett und die Aktion war klasse. Zuhause habe ich dann aber doch eine kleine Standpauke erhalten", gesteht der langjährige BMW Fahrer - ohne nervös zu werden, denn ein solcher Zustand stellt sich bei Priaulx nur unmittelbar vor dem Erlöschen der Startampel ein. "Ansonsten bin ich immer sehr entspannt", erläutert der 36-Jährige. Auch abergläubisch ist er nicht.

"Das habe ich hinter mir", meint Priaulx. "Früher ging es mir einmal darum, den rechten Handschuh zuerst anzuziehen oder das Richtige zu sagen, bevor ich ins Auto stieg. Jetzt ist das anders. Ich bin nicht abergläubisch. Es geht nur darum, sich körperlich und mental gut und vorbereitet zu fühlen. Wenn das passt, dann brauchst du dir keine Sorgen machen", hält der Rekordchampion fest.

Konkurrent Huff ist indes auch nicht die Ruhe in Person, wenn die letzten Sekunden vor dem Rennstart langsam herunter ticken. "Ich würde sagen, ich werde unruhig. Das ist wahrscheinlich ähnlich wie bei dir, Andy. Es beginnt in der Box, doch wenn die Ampeln ausgehen, dann ist alles einwandfrei", sagt der Chevrolet-Fahrer. Und dann sind die Gridgirls freilich längst vergessen...