• 22.11.2009 05:37

  • von Stefan Ziegler

Huff siegt in Macao - Tarquini auf dem Weg zum Titel

Chevrolet-Pilot Rob Huff hat das erste Rennen von Macao für sich entschieden, doch der große Gewinner von Lauf eins war Gabriele Tarquini

(Motorsport-Total.com) - Der große Knall in Runde eins blieb aus, dennoch bot das erste Rennen von Macao einmal mehr einige spannende Szenen: Schon beim Start fiel allerdings eine Vorentscheidung, als Gabriele Tarquini (SEAT) einen deutlichen Sprung nach vorne und hinter Rob Huff (Chevrolet) und Tiago Monteiro (SEAT) den dritten Rang übernahm - Augusto Farfus (BMW) und Yvan Muller (SEAT) hatten das Nachsehen.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini machte in Lauf eins einen großen Schritt Richtung WM-Titel 2009

Während sich Tarquini auf der langen Gerade bis zur Lisboa-Kurve geschickt nach vorne schob, war das Rennen von Andy Priaulx (BMW) hingegen schnell gelaufen: Der britische Rennfahrer landete bereits in Kurve eins in den Leitplanken und musste mit zerstörter rechter Vorderradaufhängung wieder an die Boxen fahren. Auch André Couto (SEAT) wurde kurz darauf dort vorstellig.#w1#

Huff fährt souverän zum Sieg

An der Spitze sortierte sich indes das Feld. Huff führte zunächst souverän, ehe Monteiro den Cruze-Fahrer sukzessive unter Druck setzte und sich gemeinsam mit seinem Kontrahenten immer weiter von den Verfolgern absetzte. Dahinter folgte Tarquini, der durch Gené von seinen Rivalen abgeschirmt wurde. Farfus schnappte sich indes Teamkollege Jörg Müller (BMW) und übernahm Position fünf.

Damit war aber das Ende der BMW Fahnenstange erreicht, denn an Gené sollte sich der 26-Jährige seine Zähne ausbeißen - die WM-Chancen von Farfus schwanden mit jeder Runde auf dem Guia Circuit. Auch Titelverteidiger Muller verlor immer weiter an Boden, setzte sich allerdings hinter Alain Menu (Chevrolet) auf dem so wichtigen achten Platz fest, um zumindest für Lauf zwei gerüstet zu sein.

Robert Huff

Mission erfüllt: Der Sieg sollte es sein für Rob Huff - dieses Vorhaben gelang Zoom

Für Tarquini lief daher alles nach Plan. Der WM-Spitzenreiter fuhr fortan ein ungefährdetes Rennen und profitierte in der Schlussphase sogar noch vom teamtaktischen Verhalten Monteiros, der seinen Vorsprung komplett verschenkte und sich weit zurückreichen ließ. Tarquini übernahm so Rang zwei, Gené, Farfus, Müller, Monteiro, Menu und Muller folgten auf den Plätzen - die Vorentscheidung war da.


Fotos: WTCC in Macao


Wie 2008: Tarquini vs. Muller

Auf der letzten Runde stellte sich schließlich alles nochmals auf den Kopf: Farfus ließ sich zurückfallen auf Position acht, um im zweiten Rennen die Pole-Position zu übernehmen. Dadurch rückte Menu vor auf Platz vier und Muller ergatterte sich letztendlich Rang fünf. Monteiro wurde Sechster vor Müller und Farfus - Alessandro Zanardi (BMW) verpasste die Punkteränge einmal mehr nur sehr knapp.

Während in der Gesamtwertung eine Vorentscheidung gefallen ist - Tarquini führt nun mit 123 Punkten vor Muller (117), Farfus (103) ist aus dem Titelrennen - machte Tom Coronel (SEAT) den Sack zu: Der niederländische Privatier gewann das Rennen der Independents' Trophy und verwies Rivale Félix Porteiro (BMW) sowie Teamkollege Tom Boardman (SEAT) auf die weiteren Ränge.

Augusto Farfus

Augusto Farfus hat nach Lauf eins keine Chance mehr auf den Fahrertitel Zoom

Im zweiten Rennen folgt nun also eine Neuauflage des großen WM-Duells von 2008: Tarquini und Muller streiten sich auch in diesem Jahr um den Titel in der Tourenwagen-WM. Fest steht nach Rennen eins auf jeden Fall, dass SEAT wieder die beiden ersten Positionen in der Fahrerwertung bekleidet. Noch sind aber zumindest die Plätze in der Herstellerrangliste nicht vergeben...