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  • 17.05.2009 00:30

SEAT-Statement: Das Maß ist voll

Nach der enttäuschenden Qualifikation von Pau gab SEAT ein Statement heraus und forderte die FIA dazu auf, künftig für mehr Regelkonstanz zu sorgen

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur BMW ist mit der aktuellen Situation in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) nicht zufrieden. Nach den jüngsten Ereignissen um die Ladedruckaffäre von Marrakesch und das Desaster in der Qualifikation von Pau geht nun auch SEAT auf die Barrikaden. Die Spanier fordern vom Automobil-Weltverband FIA ein klares und vor allem konstantes Regelwerk, welches sämtliche in der WTCC vertretenen Hersteller gleich behandelt. Daran, so SEAT, hapere es im Augenblick gewaltig.

Titel-Bild zur News: SEAT-Logo

SEAT ist äußerst unzufrieden damit, wie die FIA sich um die WTCC-Regeln kümmert

Im Lager der Iberer ist man über die Vorgänge in den vergangenen Wochen mehr als erbost und erhofft sich eine baldige Klärung - ein Rennboykott oder gar ein Ausstieg aus der Tourenwagen-WM könnten in Erwägung gezogen werden, doch in Frankreich wird SEAT auf jeden Fall am Rennbetrieb teilnehmen, wie dem Qualifikations-Statement zu entnehmen ist.#w1#


Fotos: Rennwochenende in Pau


Das SEAT-Statement im Originalwortlaut:

"Die fünf Rennwagen von SEAT Sport haben in der Qualifikation auf der französischen Rennstrecke von Pau für die hinteren Startplätze der Tourenwagen-WM belegt. Am Sonntag werden die Autos des spanischen Herstellers aufgrund fehlender Klarheit der technischen Regularien und der fortwährenden Regeländerungen durch die Fédération Internationale de l'Automobil (FIA) in dieser Meisterschaft von weit hinten aus ins Rennen gehen. Das hindert die Teilnehmer daran, auf einer gleichwertigen Basis an der Spitze mitkämpfen zu können."

"'So kann man einfach keine Rennen fahren', sagte ein enttäuschter Antonio Rodriguez, Teammanager bei SEAT Sport, der von der FIA nur mit Stillschweigen abgefertigt wurde und noch immer kein Statement zur Disqualifikation von Tiago Monteiros Auto im zweiten Rennen in Marrakesch erhalten hat."

"Zu Saisonbeginn, als der Einschreibevorgang abgeschlossen und noch kein Rennen gefahren war, hat die FIA die technischen Regeln geändert und einen maximalen Turboladedruck von 2,5 Bar festegelegt. Außerdem haben die Verantwortlichen eine variable Toleranz erlassen, die sich am atmosphärischen Druck und der Temperatur orientiert und welche von Rennen zu Rennen angewendet wird. Nach dem Rennen in Marrakesch wurde diese Toleranz ohne Erklärungen gestrichen. Eine Tatsache, die ausschließlich die Leistung der SEAT León Fahrzeuge bestraft."

"Eine offensichtliche Veranschaulichung davon ist das hervorragende Ergebnis des SEAT León mit Benzinmotor, den der Niederländer Tom Coronel pilotiert. Er konnte für die Startaufstellung am Sonntag den dritten Rang erobern. Dabei lag er 0,455 Sekunden hinter dem auf der Pole-Position stehenden BMW von Andy Priaulx."

"Seit seinem Renndebüt vor nunmehr über 30 Jahren hat SEAT stets den technischen und sportlichen Regeln der FIA entsprochen und diese auch respektiert. Die Klarheit, Transparenz und Stabilität dieser Regularien sind unbedingt notwendig - nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für das Image der Meisterschaften und ganz besonders für die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC). Die fortwährenden Regeländerungen und technischen Restriktionen, die jeweils nur die Wagen von SEAT betreffen, sorgen für einen Bruch mit dieser Stabilität und bringen die wichtige Balance und Konkurrenzfähigkeit zwischen allen teilnehmenden Herstellern durcheinander."

"Trotz der schlechten Ergebnisse in der Qualifikation vom Samstag, wird SEAT an den Rennen am Sonntag teilnehmen, um sein Engagement in der Tourenwagen-WM zu unterstreichen. Zugleich beginnt damit allerdings auch eine Zeit, in der man sich sehr genau überlegt, was in Zukunft geschehen soll."