• 23.05.2009 10:32

  • von Stefan Ziegler

Lotti: "Hersteller können kommen und gehen"

Für WTCC-Promoter Marcello Lotti ist die WTCC nicht gefährdet - Gespräche mit anderen Herstellern laufen bereits im Hintergrund - Subaru ein Thema

(Motorsport-Total.com) - Selten zuvor war die Stimmung im Fahrerlager der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) derart angespannt und aufgeheizt, wie zuletzt in Frankreich. Während sich die Fahrer auf dem Circuit de Pau Ville duellierten, schlugen vor allem die Ereignisse abseits der 2,760 kurzen Rennstrecke hohe Wellen. Doch Serienpromoter Marcello Lotti lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen, wie er im exklusiven Gespräch zur Situation in der WTCC bei 'Motorsport-Total.com' zu Protokoll gab.

Titel-Bild zur News: Marcello Lotti

Serienchef Marcello Lotti hat keine Angst um die Zukunft der Tourenwagen-WM

"An dem Tag, an dem niemand zu mir kommt und sich über irgendetwas beschwert, muss ich mir ernsthaft Sorgen machen. Diese Situation ist einfach ein Teil des Spiels", erklärte Lotti im Fahrerlager von Pau. "Manchmal gibt es einfachere und manchmal gibt es eben schwierigere Momente. Hier haben wir es mit einem eher kniffligeren Moment zu tun", meinte der Italiener, schränkte aber ein: "Es gibt keinerlei Gefahren für die Serie."#w1#

"Das hängt alles an dieser nervösen Atmosphäre. Die gegenwärtige Wirtschaftssituation sorgt für Missstimmung. Aber ich sehe das nicht als Gefahr. So gesehen wäre jeder einzelne Tag eine Gefährdung für sich", hielt Lotti fest. Auch von einem möglicherweise bevorstehenden Ausstieg eines Herstellers lässt sich der KSO-Chef nicht beeindrucken - immerhin hatten BMW und auch SEAT zuletzt ihren Unmut deutlich gemacht.

Doch Lotti wiegelt ab: "Hersteller können doch kommen und gehen, wie es ihnen beliebt. Natürlich können Hersteller auch aussteigen. In meinen Augen kann man im Rennsport ohnehin nicht absehen, ob ein Hersteller nun zehn Jahre lang an einer Meisterschaft teilnehmen wird oder nicht. Manchmal im Leben muss man aber auch Entscheidungen treffen, die nicht für alle Beteiligten gut sind. Darauf müssen wir uns natürlich vorbereiten."

So zieht Lotti im Hintergrund bereits die Fäden, um möglicherweise schon bald neue Automobilkonzerne in der Tourenwagen-WM begrüßen zu können. "Ich kann bestätigen, dass Gespräche zwischen uns und Subaru stattfinden. Aber das trifft auch auf andere japanische Hersteller zu", meinte Lotti und fügte umgehend an: "Wir wollen allerdings mit den bisherigen Herstellern weitermachen und geben dafür immer unser Bestes."