• 27.09.2008 05:04

Ford: Nach ausgiebigen Asphalttests kampfbereit

Mikko Hirvonen sieht sich gerüstet für die Rallye Spanien und setzt sogar auf Sieg - François Duval übernimmt erstmals zweites Werks-Cockpit

(Motorsport-Total.com) - Harte Vorbereitung für den harten Untergrund: Nach der fünfwöchigen Pause steht mit der "Rally de España" (2. bis 5. Oktober) ein klassischer Asphalt-Lauf auf dem Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft. Das Ford-Team - derzeit Tabellenzweiter der Markenwertung - hat sich auf das mediterrane Asphalt-Doppelpack in Spanien und auf Korsika mit intensiven, jeweils dreitägigen Testfahrten an beiden Schauplätzen vorbereitet.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen und Ford haben in der Pause intensiv auf Asphalt getestet

Für die entscheidende Phase des Titelkampfs tritt der amtierende Markenweltmeister bei den beiden kommenden Läufen in veränderter Aufstellung an: Neben den finnischen WM-Zweiten Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen pilotieren die belgischen Asphalt-Spezialisten François Duval/Patrick Pivato den zweiten Werks-Ford Focus RS WRC.#w1#

Der zwölfte von 15 Saisonläufen, der erneut in der südlich von Barcelona gelegenen Region Tarragona stattfindet, ähnelt mit seinen schnellen, flüssigen Wertungsprüfungen eher einer Rundstrecke als klassischen Rallye-Pisten. Der Asphalt ist eben, aber sehr aggressiv. Bei Regen wird er schnell sehr rutschig - besonders, wenn die Piloten beim Kurven-"Cutten" Dreck und Steine auf die Fahrbahn schleudern. Das gilt umso mehr für die mehrfach durchfahrenen WPs. Um den Aufschrieb dafür korrekt an die geänderten Verhältnisse anzupassen, vertrauen die Werksteams auf erfahrene "Safety crews", die die Strecken vor dem Start des ersten Fahrzeugs abfahren.

Hirvonen: "Müssen Loeb schlagen"

Werkspilot Hirvonen - dessen Karriere hier 2005 mit einem fünften Platz in einem privaten Ford Focus RS WRC richtig Fahrt aufnahm - formuliert sein Ziel eindeutig: "Wir müssen Sébastien Loeb schlagen. Dabei dürfen wir uns nicht den kleinsten Fehler erlauben, alles muss perfekt klappen. Diese Straßen ähneln einer Rennstrecke. Die richtigen Bremspunkte und eine perfekte Linie in den Kurven sind entscheidend."

In Katalonien kommen zudem die neuen Asphalt-Reifen von Pirelli erstmals zum Einsatz. "Wir werden deshalb versuchen, unseren Aufschrieb so präzise wie möglich zu erstellen", betont der 27-Jährige. "Wir müssen zum Beispiel sicherstellen, dass in Kurven, für die wir 'cutten' notieren, wirklich kein Hindernis liegt, an dem wir einen Reifen beschädigen könnten."

"Wir dürfen uns nicht den kleinsten Fehler erlauben, alles muss perfekt klappen." Mikko Hirvonen

Duval will aufs Podium

Sein gleichaltriger Teamkollege François Duval - der 2005 als Zweiter vor Hirvonen sein bestes Spanien-Ergebnis einfuhr - bevorzugt eigentlich engere Asphalt-Strecken. "Aber das ändert nichts an meinem Plan, hier aufs Podium zu springen", bekräftigt der Belgier. "Der aktuelle Werks-Ford Focus RS WRC stellt gegenüber dem 2007er-Modell, das ich bisher gefahren bin, einen großen Fortschritt dar. Wenn ich auf dem Niveau von Loebs Teamkollege Dani Sordo fahre, sollte ein Platz in den Top 3 möglich sein. Obwohl es an einem unserer Testtage morgens noch feucht war, habe ich mit dem neuen Auto und den Pirelli-Reifen noch keine Erfahrung auf nasser Piste. Deshalb hoffe ich, dass es trocken bleibt."

Nach ihrem Spanien-Debüt im Vorjahr werden Khalid Al Qassimi und Michael Orr in Katalonien erneut den dritten Werks-Ford steuern. Dazu gehen sieben weitere Ford Focus-Besatzungen an den Start: Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und Matthew Wilson/Scott Martin sind von Stobart nominiert, Federico Villagra/Jorge Perez Companc und Henning Solberg/Cato Menkerud treten für Munchi's an. Auf privat eingesetzten Ford Focus RS WRC starten Andreas Mikkelsen/Ola Floene, Peter Van Merksteijn/Erwin Berkhof und Peter Van Merksteijn Jr/Eddy Chevaillier. Zudem sind für den in Spanien ausgetragenen vorletzten Lauf der Fiesta Sporting Trophy International sechs Ford Fiesta ST gemeldet.