• 03.02.2012 19:20

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

FIA: Es wurde kein neuer Promoter gefunden

Der Automobilweltverband FIA hat keinen neuen Promoter oder TV-Partner für die Rallye WM gefunden - Man will die Läufe so gut wie möglich durchführen

(Motorsport-Total.com) - Bei der Promoterkrise in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) deutet sich keine rasche Lösung an. FIA-Präsident Jean Todt hat im Rahmen der Rallye Monte Carlo erklärt, dass Gespräche stattfinden und man hoffentlich bis zur Rallye Schweden, die am kommenden Wochenende stattfindet, eine Lösung findet. Heute hat der Automobil-Weltverband eine Pressemitteilung herausgegeben, in der erklärt wird, dass keine Lösung gefunden wurde. Die FIA wird die Zeitnahme bezahlen. Dennoch könnten in Karlstadt wieder chaotische Zustände wie zuletzt in Monte Carlo und Valence herrschen.

Titel-Bild zur News: FIA Logo

Die Krise in der Rallye-WM spitzt sich weiter zu - Eine Lösung ist nicht absehbar

Für die Fans bedeutet das in erster Linie, dass es keine TV-Bilder gibt. "Die FIA bedauert mitteilen zu müssen, dass es nicht möglich war, einen internationalen Promoter sowie einen weltweiten TV-Partner zu finden", heißt es in der Aussendung. "Der Verband hat lange und detaillierte Gespräche mit interessierten Partnern geführt, aber verschiedene Probleme verhinderten eine Einigung. Jetzt musste die Entscheidung getroffen werden, diese Verhandlungen abzubrechen."

"Die FIA wird zusätzlich zu den sportlichen und technischen Services auch das Timing und Tracking für alle Rallyes finanzieren, damit die Meisterschaft so gut wie möglich durchgeführt werden kann. Die Teams, Hersteller und weitere Anteilshaber wurden über diese Situation informiert. Die FIA ist offen für alle Gespräche mit Gruppen, die ihr Interesse an der Promotion der WRC bekundet haben, um die zukünftige Entwicklung und den Wachstum der Rallye-Weltmeisterschaft sicherzustellen."

Hintergrund der aktuellen Krise ist nach wie vor die Insolvenz von Rechteinhaber North One Sport. Im Zuge des Skandals um Eigentümer Wladimir Antonow, der vergangenen November in London festgenommen wurde, musste North One Sport Insolvenz anmelden. Der FIA ist es anschließend gelungen, kurzfristig für die Rallye Monte Carlo TV-Präsenz bei 'Eurosport' zu sichern, doch für Schweden und Mexiko gibt es keine solche Vereinbarung.

Das Ganze scheitert derzeit daran, dass die FIA de facto nicht im Besitz der kommerziellen Rechte ist, denn diese befinden sich unter der Obhut des Insolvenzverwalters von North One Sport. Sprich: Ein längerfristiges Abkommen müsste zwischen North One Sport und einem Interessenten vereinbart werden. Diese Verhandlungen gestalten sich aufgrund der unsicheren Situation aber als schwierig.