• 05.11.2016 08:08

  • von Roman Wittemeier

Qualifying WEC Schanghai 2016: Porsche knapp vorn

Brendon Hartley und Mark Webber sichern Porsche eine weitere Pole-Position in der WEC: Enge Abstände in Schanghai - Ford bringt beide Autos nach vorn

(Motorsport-Total.com) - Porsche darf eine weitere Pole-Position in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) bejubeln. Mark Webber und Brendon Hartley, die sich ihren 919 im Rennen mit Timo Bernhard teilen, brachten die Startnummer 1 in einer engen und spannenden Zeitenjagd an die Spitze. Am Ende hatte man 0,060 Sekunden Vorsprung auf Buemi/Nakajima (Toyota) und 0,148 Sekunden auf den Audi von Jarvis/Duval.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley

In Schanghai hauchdünn an der Spitze: Webber/Hartley/Bernhard starten von Pole Zoom

"Es war super eng", sagt Webber nach erfolgreicher Fahrt. "Brendons Runde wurde wegen Tracklimits gestrichen, so etwas passiert. Ich musste also im ersten Versuch eine saubere Runde hinbringen, weil er nochmal ins Auto musste." Hartley hatte im ersten Versuch die schnellste Zeit markiert, aber diese war gestrichen worden. Webber stand daher unter Druck: ein einziger Versuch, mehr nicht. Der Australier fuhr in 1:44.618 Minuten eine schnelle Runde, Hartley ließ cool eine Zeit von 1:44.307 Minuten folgen.

Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine Pole-Position-Rundenzeit von 1:44.462 Minuten. "Wir stehen auf Pole. Das ist sicherlich nicht alles. Aber es ist schon wichtig, wenn man als Führender in den ersten Stint gehen darf", sagt Webber, der im WM-Lauf über sechs Stunden am Sonntag mit harter Gegenwehr rechnet. Diese deutete sich im Qualifying an: Sebastien Buemi (1:44.368) und Kazuki Nakajima (1:44.677) kamen dem Porsche ganz nahe.

Anthony Davidson, Kazuki Nakajima

Starkes Tempo: Toyota wurde im Qualifying in China nur knapp geschlagen Zoom

Auch Audi hat das Tempo für einen spannenden Kampf an der Spitze. Oliver Jarvis (1:44.420) und Loic Duval (1:44.800) brachten ihren R18 mit der Startnummer 8 auf den dritten Startplatz. Dahinter reihten sich Sarrazin/Conway (Toyota) und Treluyer/Fässler (Audi) ein. Im Porsche der amtierenden Le-Mans-Sieger war wieder der Wurm drin. Marc Lieb fuhr seine erste gezeitete Runde, aber diese wurde kurze Zeit später gestrichen, weil er auf dem Umlauf zu viel Benzin verbraucht hatte.

Neel Jani musste in Webber-Manier einen Versuch auf den Punkt bringen. Das tat der Schweizer. In 1:44.596 Minuten war Jani vorn dabei. Lieb stieg am Ende noch einmal in das Auto, kam aber nur auf eine Rundenzeit von 1:45.507 Minuten - Startplatz sechs für die WM-Leader. Dominik Kraihamer und Alexandre Imperatori (Rebellion) entschieden das Duell der privaten LMP1-Teams gegen ByKolles klar für sich. In der LMP2-Klasse kamen Matt Rao und Alex Lynn (Manor) auf den besten Startplatz.

GTE: Ford vorn, Ferrari von BoP eingebremst?

In der GTE-Pro-Kategorie war die Zeitenjagd von kurzfristigen Änderungen der Einstufungen und politischen Spielen bestimmt. Andy Priaulx und Harry Tincknell brachten ihren Ford GT auf Startplatz eins, dahinter reihten sich Stefan Mücke und Olivier Plan im Schwesterauto ein. "Gestern hatten wir Probleme, aber wir haben uns deutlich nach vorn gearbeitet", freut sich Priaulx. "Wir haben es genau in dem Moment abrufen können, als wir es gebraucht haben", kommentiert Tincknell.


WEC Schanghai 2016: Trackwalk mit Spaß

Trackwalk am Shanghai International Circuit mit den Piloten der WEC Weitere Langstrecke-Videos

Hinter den beiden Fords wird der Aston Martin von Nicki Thiim und Marco Sörensen starten, der beste Ferrari (Calado/Bruni) kommt nur von Rang vier. Die 488 von AF Corse hatten das Tempo am Freitag bestimmt, aber am Abend zogen FIA und ACO die Bremse. Man nahm Ferrari die ursprünglich zugestandene Mehrleistung für das Schanghai-Wochenende wieder weg. AF-Corse-Boss Amato Ferrari ist seither "not amused". Er droht mit einem Abschied seines Teams aus der WEC.

Die Pole-Position in der GTE-Am-Klasse ging an Aston Martin. Pedro Lamy und Paul Dalla Lana setzten sich in der Qualifikation gegen den in der Gesamtwertung führenden Ferrari 458 von Perrodo/Collard durch. Das 6-Stunden-Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Schanghai startet am Sonntag um 12:00 Uhr Ortszeit (04:00 Uhr MEZ).