Peugeot bestätigt Pläne: Viele Änderungen am 9X8 für die WEC 2024

Peugeot hat bestätigt, dass der 9X8 für das kommende Jahr stark überarbeitet wird - Allerdings wollten die Franzosen noch nicht sagen, ob der Heckflügel kommt

(Motorsport-Total.com) - Peugeot hat bestätigt, was Motorsport-Total.com schon vor einigen Wochen vermeldete: Der 9X8 bekommt umfangreiche Änderungen und Upgrades, zu denen nach aktuellem Stand auch ein Heckflügel gehört. Peugeot-Motorsportchef Jean-Marc Finot beschreibt die Optimierungen als "große Evolution" und gibt weitere Einblicke in die bevorstehenden Entwicklungen des Hypercars.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta, Mikkel Jensen

Der Peugeot 9X8 wird für die Saison 2024 überarbeitet Zoom

Ein wichtige Änderung betrifft die Reifen: Der Peugeot 9X8 wurde so konzipiert, dass rundum mit einer identischen Reifenbreite von 31 Zentimetern gefahren wird. Das wird sich in der kommenden Saison ändern: Dann kommen an der Vorderachse die schmaleren Michelin-Reifen (29 Zentimeter) zum Einsatz, während an der Hinterachse mit breiteren Reifen (34 Zentimeter) gefahren wird. Das ist auch bei der Konkurrenz schon der Fall.

"Wir haben die Entscheidung getroffen, das Auto neu zu entwickeln", verrät Finot. "Wir werden mit einer starken Entwicklung für das nächste Jahr kommen, um die 29/34er-Reifen nutzen zu können. Bei Peugeot Sport sind wir Kämpfer, deshalb haben wir beschlossen, das Auto stark weiterzuentwickeln, weil wir wieder an der Spitze mitfahren wollen."

Kommt der Heckflügel für den 9X8?

Der Motorsportchef von Peugeot wollte allerdings noch nicht verraten, ob der 9X8 tatsächlich einen Heckflügel bekommt. Allerdings spricht Finot von einer "veränderten Gewichtsverteilung" sowie einem "aerodynamischen Druckpunkt, der nach hinten verlagert" wird, um die breiteren Hinterreifen überhaupt nutzen zu können.

Das wäre mit einem Heckflügel möglich. Zudem haben die Kollegen von Motorsport.com in Erfahrung gebracht, dass Peugeot eine aktualisierte Version des 9X8 mit einem Heckflügel testen wird, um die Vorteile und Möglichkeiten auszuloten.

"Wir müssen den Abtrieb am Heck erhöhen und den Abtrieb an der Front verringern", erklärt Finot. "Es gibt viele Möglichkeiten, das zu tun, also werden wir uns überraschen lassen." Der Peugeot-Sportchef wollte sich allerdings nicht dazu äußern, ob der überarbeitete Peugeot 9X8 schon zum Saisonstart in Katar fertig wird.

Saisonstart 2024 noch mit alter Version?

"Der Zeitplan ist sehr eng und wir werden unser Bestes geben", sagt er. "Der Zeitplan ist nicht völlig eingefroren; wir müssen diesen Zeitplan mit der FIA und dem Automobile Club de l'Ouest [ACO; Regelmacher und Organisatoren der WEC] verhandeln."

Paul di Resta, Mikkel Jensen

Es ist wahrscheinlich, dass der Peugeot 9X8 einen Heckflügel bekommt Zoom

Die Aussage lässt vermuten, dass Peugeot die Saison 2024 zunächst mit der alten Version des 9X8 beginnen wird und erst vor dem 24-Stunden-Rennen in Le Mans auf das Evo-Modell wechselt. Finot betont, dass Peugeot gezwungen gewesen sei, das große Upgrade vorzunehmen, weil "wir nach einem Jahr sehen, dass die Balance of Performance unsere Erwartungen nicht erfüllt".

Damit spricht Finot vor allem die Mindestgeschwindigkeit an, ab der der Hybrid-Boost an der Vorderachse abgerufen werden kann. Der Peugeot 9X8 ist für eine Einsatzgeschwindigkeit von 120 km/h ausgelegt, wie es das ursprüngliche LMH-Reglement vorsah. In der aktuellen BoP-Einstufung liegt die Mindestgeschwindigkeit allerdings bei 135 km/h.

Zwar wurde die Geschwindigkeit bereits von 150 km/h heruntergesetzt, allerdings reicht diese Verringerung nicht, um die Traktionsgrenzen zu überwinden. Finot klagt an, dass das Konzept des 9X8 durch eine Änderung des Reglements untergraben wurde, die es einem Hersteller, der einen LMH-Hybrid fährt, erlaubt, die Reifenoption 29/34 zu wählen.

Peugeot: 2024 nicht mehr im Reifen-Nachteil?

Dies geschah im Anschluss an Änderungen des Reglements, die Teil des Konvergenzprozesses zur Angleichung der Leistung von LMH- und LMDh-Konzepten waren. Dazu gehört auch die Reduzierung des Mindestgewichts von 1080 kg auf 1040 kg für die LMH-Boliden mit Allradantrieb.


Fotos: WEC 2023: Saisonfinale in Sachir


Toyota durfte den GR010 Hybrid daraufhin überarbeiten und für die Saison 2022 so verändern, dass die Nutzung der 29/34er-Reifen möglich wurde. Die Japaner erklärten damals, dass sie nicht in der Lage wären, die Gewichtsverteilung infolge des niedrigeren Mindestgewichts nicht mehr für die 31/31-Reifenoption optimieren zu können.

Peugeot konnte diesem Beispiel nicht folgen, weil das Konzept des 9X8 bereits fertiggestellt war und sich das Auto schon in der Produktion befand, als die Entscheidung im Herbst 2021 getroffen wurde. Seit 2023 ist die 29/34er-Reifenoption nach einer Änderung des Reglements für alle neuen LMHs vorgeschrieben - und auch Peugeot wird künftig damit fahren.

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