• 11.09.2012 13:02

  • von Roman Wittemeier

HPD: Neues, altes Auto für 2014

HPD-Designer Nick Wirth baut das 2014er-Auto auf Basis der alten Pläne für ein LMP1-Coupé: "Honda hat keinen Anteil an der Entwicklung"

(Motorsport-Total.com) - Die LMP1-Chassishersteller bereiten sich derzeit auf den großen Regelumbruch im Jahr 2014 vor. In den Designwerkstätten wird bereits an den Grundzügen der künftigen Prototypen gearbeitet. Während Audi, Toyota und Co. mit einem weißen Blatt Papier beginnen, holt HPD-Designer Nick Wirth alte Pläne aus der Schublade und modifiziert diese. Der Brite wird ein Auto auf Basis jenes Coupés auf die Räder stellen, das 2010 zwar geplant war, aber nie gebaut wurde.

Titel-Bild zur News: David Brabham, Karun Chandhok, Peter Dumbreck

Der HPD ARX-03a soll durch ein Coupé abgelöst werden Zoom

"Ich bereue es total, dass dieses Auto nie gebaut wurde. Ich weine jetzt nicht jeden Abend deswegen, aber es tut mir doch in der Seele weh", sagt Wirth im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der ehemalige Technikchef der Formel-1-Mannschaft von Marussia ist vom Potenzial überzeugt. "Wir wissen unsere Designs immer recht gut einzuschätzen. Hätten wir dieses Coupé gebaut, dann sähe das Leben unserer Kunden jetzt ganz anders aus. Es ist schade, dass wir das nie beweisen konnten."

"Das ursprüngliche Design orientierte sich natürlich am bisherigen Reglement, es war beispielsweise auf die großen Hinterräder ausgelegt. Die neuen Räder ab 2014 werden eher so sein wie die jetzigen LMP2-Walzen. Auch die neuen Regularien bezüglich der Sicht schlagen sich in Veränderungen des Monocoques nieder. Die eigentlichen Geheimnisse des Autos leiden aber nicht unter den Regeländerungen. Wir passen das ursprüngliche Konzept nun an die neuen Regeln an", sagt Wirth.

"Wir sind überrascht, dass die grundsätzliche Performance des Autos - die leider niemals gezeigt werden konnte - auch unter den neuen Regeln stimmen sollte. Wir freuen uns schon sehr auf dieses Projekt", zeigt sich der CFD-Fan überzeugt von den Qualitäten seines Designs. "Ich hätte es gern schon im kommenden Jahr gesehen. Es gibt viele Interessenten, aber es gibt eben 2013 ein Übergangsjahr. Wir können unser Geld dann nur mit dem neuen ARX-03c verdienen."

Jonny Kane, Danny Watts, Nick Leventis

Der aktuelle HPD-LMP1-Wagen wird in der WEC von Strakka und JRM eingesetzt Zoom

"Wir führen interessante Gespräche mit verschiedenen Teams. In der Motorsportwelt hat sich einiges verändert, zum Beispiel durch die Probleme bei Lola. Allein deswegen interessieren sich einige Teams für unser jetziges und unser zukünftiges Auto", erklärt der Brite, der die Autos von JRM und Strakka im kommenden Jahr weiter vorne sehen möchte. "Honda wird einen neuen Motor bringen und trägt seinen Teil dazu bei. Es wird ein interessantes Paket sein."

2014 müssen die Kunden nicht nur ein Update, sondern gleich ein komplett neues Auto kaufen. "Wir tun alles, damit das Auto bezahlbar bleibt. Wir richten alles darauf aus, dass es für Kunden erschwinglich bleibt", so Wirth. "Wir haben Erfahrung mit solchen Ansätzen, die uns in der aktuellen Wirtschaftslage helfen. Es ist ganz einfach, mit viel Geld etwas Tolles zu bauen. Es ist ungleich schwieriger, etwas Tolles zu bauen und es gleichzeitig günstig zu halten. Das ist eine Herausforderung, die wir mögen."

"2014 wird man erstmals seit 2008/2009 wieder sehen können, was wir wirklich zu leisten imstande sind", so der Prototypenfan. "Es gibt derzeit keinerlei Hinweise darauf, dass das 2014er-Auto womöglich Honda heißen könnte. Das ginge nur, wenn die Japaner ein Werksprogramm daraus machen - und das ist nicht in Sicht. Honda wickelt all die Dinge in der Sportwagenszene ausschließlich über HPD ab. Es ist ein Kundenprogramm, das große 'Mutterschiff' steuert dazu nichts bei."

"Ich weiß natürlich nicht, was der große Automobilkonzern Honda für die Zukunft plant. Ich sehe aber keine Signale, dass sich bei denen etwas verändern wird", sagt Wirth mit Blick nach Japan. "Wir arbeiten seit 2002 intensiv und perfekt mit HPD zusammen. Kernstück der Arbeit ist, dass wir den Teams nicht nur gutes Material, sondern jederzeit absolut gleichwertiges Material bringen. Es gab noch nie irgendwelche Klagen. Jedes Team weiß: Wenn ich den Job gut mache, dann bin ich schnellste HPD-Mannschaft - es liegt nur an mir."

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