Neuer HPD für 2014: Wirth hat Pläne

(Motorsport-Total.com) - Die Einführung des neuen Prototypen-Reglements 2014 bietet viele Chancen, aber auch einige Risiken. Die Privatteams werden gezwungen sein, sich neue Chassis zu kaufen. Hohe Investitionen sind erforderlich. Die große Frage: Wer kann sich den Wechsel zum neuen Auto überhaupt leisten? "Das wird für uns und für unsere Kunden nicht einfach", ist sich Nick Wirth im Gespräch mit 'radiolemans.com' sicher. Seine Unternehmen entwerfen und bauen die aktuellen HPD-Autos.

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Der aktuelle HPD ARX-03a wird nur noch 2013 in der WEC fahren dürfen

"Wir werden 2014 ein neues Auto für Kunden bringen. Das ist ganz sicher", sagt der Brite, der sich nach seinem Abschied aus der Formel 1 voll auf LMPs konzentrieren möchte. "Im Moment gibt es noch Diskussionen darüber, ob 2014 für ein Jahr noch alte Fahrzeuge fahren dürfen - eine Übergangszeit also. In den USA wird das sehr wahrscheinlich so gemacht. Es wäre wünschenswert, wenn man dies auch in der WEC so regeln könnte - zumindest für Privatteams."

Die Luft könnte für Wirth Research recht dünn werden. Die potenziellen Kunden lassen sich fast an einer Hand abzählen, außerdem wird es trotz der Lola-Pleite weiterhin Konkurrenz geben. Die deutsche Lotus-Mannschaft von Kolles hat den Bau eines neuen Prototypen angekündigt. 2013 kommt ein LMP2, der als Basis für ein LMP1-Auto für 2014 dienen soll. Das Unternehmen aus Greding geht schon jetzt mit einer umfangreichen Broschüre auf Brautschau.

Wirth muss nun also schnell reagieren. Wichtig wird sein, ein fertiges Produkt zu präsentieren - ein komplettes und getestetes Fahrzeug überzeugt mehr als Fotos und Designstudien in einem Katalog. Der Brite ist auf Hilfe angewiesen. Diese könnte erneut von Honda kommen. "Es wird noch darüber diskutiert, ob das neue Auto HPD, Honda oder Wirth heißen wird. Unser Verhältnis zu HPD ist erstklassig, wir gehen bald ins elfte gemeinsame Jahr."

Die Zusammenarbeit begann damit, dass Honda die Wirth-Autos mit dem Namen der Marke Acura brandete, anschließend stellte man auf den Titel HPD (Honda Performance Development) um. "Es gibt von allen Seiten den großen Wunsch, für 2014 ein bestmögliches Auto an den Start zu bringen", sagt Wirth, der auf finanzielle Hilfe aus Japan angewiesen ist. Auch für Honda wäre eine solche Lösung denkbar, denn man muss sich in der WEC zeigen. Immerhin greift dort auch Erzrivale Toyota groß an.

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Nick Wirth schaffte mit seinem CFD-Ansatz in der Formel 1 nicht den Durchbruch Zoom

Honda hat Nachholbedarf bezüglich der Positionierung als Hightech-Schmiede. Vor allem im Bereich Hybridtechnik ist Toyota den Landsleuten deutlich voraus. Dieses Image könnte aus Honda-Sicht nur dann verbessert werden, wenn man im Motorsport große Hybriderfolge aufzeigt. Womöglich ist dies der Grund, warum Honda jüngst die Zusammenarbeit mit Zytek verkündete. Man will offenbar deren Erfahrungen mit Hybrid im Motorsport nutzen. Ein Wirth-Coupé mit Honda-Motor und Zytek-Hybrid? Durchaus denkbar.

"Wir haben schon Pläne für ein Coupé im Schrank. Diese Pläne basieren allerdings auf dem derzeit gültigen Reglement. Wir sind sicher, dass dieses Auto auch ohne Hybrid die gleichen Rundenzeiten im Qualifying schaffen könnte, wie es die Besten in Le Mans gezeigt haben", sagt Wirth. "Wir könnten vorne dabei sein. Leider gibt es das Auto aber nicht. Die Aussichten auf ein komplett neues Reglement haben den Bau verhindert. Wir wollen all die guten Ansätze vom Coupé in die Pläne für unser 2014er-Auto transferieren."