• 02.09.2016 00:49

  • von Roman Wittemeier

Anthony Davidson erklärt: In Magny-Cours in Mauer gelandet

Toyota-Pilot Anthony Davidson erklärt die Hintergründe zu seinem Ausfall beim 6-Stunden-Rennen in Mexiko-Stadt: Technischer Defekt beim Test sorgt für Crash

(Motorsport-Total.com) - Toyota hatte zum Auftakt des Rennwochenendes der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2016 in Mexiko viel Pech. Am Morgen zerlegte Stephane Sarrazin den TS050 mit der Startnummer 6 bei einem Unfall derart heftig, dass bis zum Freitag ein komplett neues Auto aufgebaut werden muss. Nach einigen Testrunden im Schwesterauto musste Markenkollege Anthony Davidson schließlich erklären, dass er verletzungsbedingt nicht starten kann. Die Hintergründe nennt der Brite im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson wäre gern auf dem "Stadtkurs" in Mexiko weitergefahren Zoom

Frage: "Anthony, die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es dir mit deiner Rippenprellung jetzt?"
Anthony Davidson: "Gut eigentlich, das ich das Lustige. Ich bin das Auto am Morgen gefahren, konnte auch richtig Gas geben. Ich hätte das Wochenende bestimmt durchziehen können. Es ist aber wahrscheinlich besser für alle, wenn ich mir hier noch erhole, um dann fit für Austin zu sein.

Frage: "Bist du sicher, dass du für das WEC-Wochenende in Austin wieder fit sein wirst?"
Davidson: "Ich hätte es ja schon hier durchziehen können. Es hätte allerdings Schmerzen bereitet und den Heilungsprozess bestimmt etwas verlangsamt. Ich will für Austin zu hundert Prozent fit sein. Das wäre ich nicht, wenn ich hier weitergefahren wäre. Mit den zusätzlichen freien Tagen, sollte es gar kein Problem sein, in Austin ins Auto zurückzukehren."

Frage: "Rippenprellung klingt immer nach wenig, erzeugt aber heftige Schmerzen, oder?"
Davidson: "Oh ja. Ich hatte so viele Rippenverletzungen während meiner Zeit im Kartsport. Ich weiß also genau, dass es seine Zeit dauert. Es war klar, dass ein Start in Mexiko vielleicht etwas zu optimistisch sein würde. Aber man weiß es nie, wenn man es nicht im Auto ausprobiert. Die Heilung dauert aber im Normalfall immer sechs Wochen."

Frage: "Es wird derzeit viel über das Streckenlayout gesprochen. Viele Fahrer meinen, dass es für die schnellen LMP1-Autos nicht besonders gut geeignet ist. Wie war dein Eindruck bei deinen Runden?"
Davidson: "Es war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, mit einem LMP1-Auto auf einem Stadtkurs zu fahren. Es fühlt sich im Auto wirklich so an, weil die Mauern so nahe sind und die Bahn so eng erscheint. Ich mag Stadtkurse, das gibt mir wirklich etwas. Deswegen wollte ich eigentlich gar nicht aufhören."


Fotos: WEC in Mexiko-Stadt, Donnerstag


Frage: "Warst du zuvor noch nie hier?"
Davidson: "Nein, ich war überhaupt noch nie in Mexiko. Auf der Strecke schon mal gar nicht. Ich hatte viel Spaß beim Fahren. Aber nun ist es leider so, dass ich Sebastien und Kazuki das Auto allein überlassen muss."

Frage: "Was ist eigentlich bei dem Test in Magny-Cours passiert?"
Davidson: "Ich kann nicht zu sehr ins Detail gehen, aber in alle Kürze erklärt: Wir waren bei einem privaten Test, ich saß am Steuer, als es ein technisches Problem gab und ich in der Mauer landete. Solche Dinge passieren bei Tests schon mal. Jetzt schaue ich nach vorn. Das ist bereits abgehakt."


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Frage: "Wie siehst du den sportlichen Wettbewerb beim 6-Stunden-Rennen in Mexiko?"
Davidson: "Ich denke, wir sind ganz gut dabei. Nicht über eine Runde, aber auf den Longruns können wir gut mithalten. Das ist gut. Wir stehen nicht auf verlorenem Posten. Leider hatten wir einen schwierigen Vormittag mit dem Abflug vom Schwesterauto. Es fehlen also Daten des zweiten Fahrzeuges. Trotzdem stehen wir bisher wohl besser da als am Nürburgring."