• 20.02.2017 16:02

  • von Dominik Sharaf

Nach Rücktritt: Le-Mans-Sieger steht zu Homosexualität

Der ehemalige LMP2-Pilot Danny Watts bricht ein Tabu im Motorsport: Er bekennt sich zu seiner Homosexualität und der "Angst" vor den Reaktionen im Fahrerlager

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Klassensieger der 24 Stunden von Le Mans Danny Watts hat sich zu seiner Homosexualität bekannt. Im Gespräch mit 'Autosport' bricht der 37-jährige Brite, der seine aktive Karriere in der vergangenen Saison beendet hat und heute als Fahrercoach arbeitet, eines der letzten Tabus im Motorsport. Er erklärt, wieso er nun an die Öffentlichkeit geht: "Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich mit meinem Leben nicht mehr glücklich bin. Ich habe an nichts mehr Freude."

Titel-Bild zur News: Danny Watts

Danny Watts will nach seinem Coming-Out wieder unbeschwert lachen können Zoom

Watts, der einst die Tourenwagen-Rennfahrerin Fiona Leggate heiratete und mit ihr einen gemeinsamen Sohn hat, behielt seine sexuelle Orientierung offenbar jahrelang für sich. "Man fühlt sich im Motorsport, als müsste man es verstecken. Es ist eine sehr maskuline Sportart. In den vergangenen sechs Monaten war es am schwierigsten, dagegen anzukämpfen", beschreibt er die Bredouille, sich per Coming-Out von dem Druck befreien zu wollen, aber um dessen Konsequenzen zu fürchten.

Daran hat sich nichts geändert, nur weil er den Helm an den Nagel gehängt hat. Dennoch spricht er davon, dass es "einfacher" sei, Farbe zu bekennen, da er nicht mehr im Cockpit sitzt. Seine Familie und enge Freunde informierte Watts bereits zuvor. Jetzt wissen auch die Ex-Kollegen Bescheid. Wie sie reagieren, ist ihm aber schleierhaft: "Mein Magen grummelt, wenn ich an meinen nächsten Besuch in einem Fahrerlager denke. Es macht mir verdammt Angst", räumt Watts ein. "Kann ich den Leuten in den Augen sehen? Wird es prekär?" Sogar über Handshakes macht er sich Gedanken.

Dennoch könne er mit der Ungewissheit besser leben als mit dem andauernden Versteckspiel, weil er nun ehrlich zu sich selbst wäre und sein Leben unbeschwerter führen könnte, so Watts weiter: "Man verheimlicht jedem etwas. Man will nach außen hin aussehen, als sei man fröhlich und gut gelaunt, aber wenn man alleine ist, abends ins Bett geht und darüber nachdenkt, plagt es einen."

Watts ist der erste Spitzenrennfahrer, der sich zu Homesexualität bekennt. Der 37-Jährige feierte seinen größten Erfolg, als er 2010 für die Strakka-Mannschaft die 24 Stunden von Le Mans in der LMP2-Klasse gewann. Vor seinem Einstieg in die Langstrecken-Szene ging er in der Britischen Formel-3-Meisterschaft als Teamkollege Kimi Räikkönens, in der Renault-World-Series (WSbR), im Porsche-Supercup und in der A1-Grand-Prix-Serie an den Start.

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