Webber über WEC-Entwicklung: "Brauchen überall Profis"

Mark Webber spricht über die Entwicklung der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und erklärt, was sich ändern müsste, um der Formel 1 den Rang abzulaufen

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber wechselte 2014 nach zwölf Jahren in der Formel 1 in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), wo er 2015 den ersten WM-Titel in seiner langen Karriere gewinnen konnte. In der breiten Öffentlichkeit genießt die WEC allerdings einen deutlich geringeren Stellenwert als die Formel 1, die trotz der jüngsten Krisen noch immer als Königsklasse bezeichnet wird. Webber glaubt jedoch, dass die WEC der Formel 1 den Rang ablaufen könnte - unter gewissen Voraussetzungen.

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Mark Webber glaubt, dass die WEC noch prominenter werden könnte Zoom

"Dafür darf es keine Amateure mehr geben", erklärt der 39-Jährige. "Es müssen alles Profis sein, das wäre das Wichtigste. Die Hersteller sind brillant, auch in der GT-Klasse mit Ford, Ferrari, Aston, Porsche - also alle Pro-Autos. Das ist großartig." Webber ergänzt: "Wenn es mehr LMP1-Teams geben würde und keine Amateure, dann gäbe es die Chance."

Insgesamt glaubt der Australier, dass beide Serien ihre Vor- und Nachteile haben. "Ich kann die beiden nicht miteinander vergleichen. Die Formel 1 ist noch immer eine sehr populäre Serie. Es geht um die Piloten. Die Fans lieben es, den Piloten zuzusehen. Deshalb wollen sie die besten Fahrer. Das ist auch ein sehr wichtiger Teil des Pakets", hebt Webber einen Punkt hervor, bei dem die Formel 1 noch die Nase vorne hat.

"Hier gibt es tolle Hersteller und einen großartigen Technologietransfer. Das ist sehr, sehr gut. Auch die Autos sehen meiner Meinung nach sehr sexy aus. Dazu kommt das aufregende Racing in der Nacht oder Le Mans", zählt der Porsche-Pilot im Gegensatz dazu die Vorzüge der WEC auf. Sein Fazit daher: "Wenn die Formel 1 einige Dinge von uns übernehmen könnte, dann würden sie das gerne machen."


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"Aber wir würden auch gerne einige Sachen von ihnen 'klauen'. Wenn zum Beispiel die besten sieben Piloten zum nächsten Rennen kommen würden, wäre das gut für uns", urteilt der 39-Jährige, der nicht der einzige ehemalige Formel-1-Pilot in der WEC ist. Alleine in der LMP1-Klasse finden sich zum Beispiel mit Kazuki Nakajima, Kamui Kobayashi oder Nick Heidfeld viele weitere bekannte Namen.