• 22.07.2016 21:31

Nur dritte Kraft am Freitag: Trotzdem Optimismus bei Toyota

Toyota mag von den reinen Zeiten her schwächste LMP1-H-Kraft gewesen sein, trotzdem war der Freitag positiv: Wichtige Erkenntnisse bei allen Bedingungen

(Motorsport-Total.com) - Toyota Gazoo Racing nahm heute mit den ersten beiden Trainingssitzungen zum 6-Stunden-Rennen am Nürburgring den Kampf um die Langstrecken Weltmeisterschaft (WEC) wieder auf, denn am Wochenende findet in der Eifel der vierte WM-Lauf der Saison statt. Gerade mal 90 Kilometer Anreise haben die Teammitglieder diesmal vom Firmensitz in Köln bis zum Fahrerlager am Nürburgring. Und hier erhofft sich das Team die Wiedergutmachung für die entgangenen Siege in Spa-Francorchamps sowie Le Mans.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson, Kazuki Nakajima, Sebastien Buemi

Toyota experimentierte am Freitag mit der neuen Aerodynamik des TS050 Hybrid Zoom

Der erste Trainingstag auf der 5,148 Kilometer langen Grand Prix-Strecke des Nürburgrings gehörte allerdings den Vorbereitungen für das bevorstehende Rennen mit beiden Fahrzeugen. Stephane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi im TS050 Hybrid mit der Startnummer sechs fuhren die viertschnellste Rundenzeit des Tages heraus, 0,825 Sekunde hinter dem tagesschnellsten Porsche #1. Der TS050 Hybrid #5 von Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima landete auf P6.

Das Team hatte erstmals bei einem WM-Lauf eine Version des TS050 Hybrid eingesetzt, die deutlich höhere Abtriebswerte erzeugt und speziell für die verbleibenden Rennen der Saison entwickelt wurde, bei denen ja hohe Kurventempi wichtiger sein werden als reiner Topspeed. Mit neuen aerodynamischen Bauteilen ausgestattet, gab es mit den beiden Autos neben der am Freitag üblichen Reifenvorauswahl und dem Hinarbeiten auf die optimale Abstimmung auch genug Testarbeit zu bewältigen. Das insgesamt dreistündige Freie Training war insofern für das bevorstehende Rennwochenende sehr nützlich.

Erfreulicherweise fanden beide Trainingssitzungen bei warmen und trockenen Bedingungen statt, lediglich das zweite Training wurde von einem kurzen Schauer getrübt. Toyota konnte daher die zur Verfügung stehende Zeit optimal nutzen, was insgesamt 155 Runden absolvieren, was 798 Kilometern entspricht. So konnte das Team gute Fortschritte bei der Abstimmung der neuen Variante machen.

Stimmen Startnummer 5

Anthony Davidson: "Wir hatten einen recht produktiven Tag und das Wetter war gnädig, sodass wir an der Abstimmung arbeiten konnten. Über längere Distanzen gesehen sind wir bereits sehr zufrieden mit dem Auto. Ich wäre aber gerne noch ein wenig im Regen gefahren, denn hier am Nürburgring muss man mit unkonstantem Wetter rechnen. Soweit sieht es, glaube ich, ganz gut aus und ich bin mit der Balance des Autos recht zufrieden."

Sebastien Buemi: "Ein guter Tag und ich bin mit dem geleisteten Arbeitspensum sehr zufrieden. Wir konnten erstmals mit dieser Aerodynamik arbeiten, die mehr Abtrieb erzeugt. Daher gibt es auch eine Menge Datenmaterial, das es nun auch zu analysieren gilt. Unsere Rundenzeiten sind bereits recht konkurrenzfähig, also bin ich ganz zuversichtlich für dieses Wochenende. Es läuft soweit alles rund."


WEC am Nürburgring

Kazuki Nakajima: "Das Auto fuhr sich sehr schön, insbesondere über längere Distanzen, da stimmten sowohl Balance als auch Pace. Über eine gezeitete Runde können wir sicher noch etwas herausholen und das Auto noch besser abstimmen, aber viel fehlt da nicht. Wir hatten heute Glück mit dem Wetter; schauen wir mal, wie sich das im Verlauf des Wochenendes noch entwickelt."

Stimmen Startnummer 6

Stephane Sarrazin: "Das war recht interessant. Mit unserer neuen Aerodynamik ist unser Auto auf dieser Art von Strecke nun deutlich besser. Wir konnten recht brauchbare Abstimmungsarbeiten durchführen, was im Hinblick auf das Rennen sehr wichtig ist. Soweit sind wir durchweg glücklich. Es wird ein harter Kampf werden, aber wir werden unser Bestes geben und ich denke, dass wir alle dicht beieinander liegen werden."

Mike Conway: "Ich denke, wir machen recht solide Fortschritte mit dem Auto und haben mit der Abstimmung wohl den richtigen Weg gewählt, um das Optimum aus dem Auto zu holen. Wir wissen ja, wo wir stehen müssen und soweit scheinen wir im Plan zu liegen. Wir fahren das Auto erstmals in dieser Konfiguration und verbessern uns stetig. Da geht noch mehr."

Kamui Kobayashi: "Wir konnten heute eine Menge Arbeit mit dem Auto erledigen und generell lief alles recht gut. Wir haben noch Luft nach oben und werden noch diverse Dinge ausprobieren. Dass eine einzelne gezeitete Runden nicht unsere Stärke ist, ist bekannt. Daher arbeiten wir auf eine hohes Renntempo hin."