• 10.06.2016 16:35

24h von Le Mans 2016: Große Vorfreude bei Toyota

Toyota hat aus der Enttäuschung in Spa-Francorchampos gelernt: Vor den 24 Stunden von Le Mans liefen die TS050 Hybrid schnell und zuverlässig - Ob das reicht?

(Motorsport-Total.com) - Toyota Gazoo Racing wartet gut vorbereitet und guter Dinge auf den Beginn der 84. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans, dem Highlight der Langstrecken Weltmeisterschaft (WEC) 2016. Für Toyota ist es die 18. Teilnahme in Le Mans seit 1985. Zum Ziel hat sich das Team den sechsten Podiumsplatz auf dem Circuit de la Sarthe gesetzt. Das bislang beste Resultat für Toyota sind vier zweite Plätze. (Vorschau: Audi plötzlich Favorit?)

Titel-Bild zur News: Stephane Sarrazin, Mike Conway, Kamui Kobayashi

Gelingt Toyota bei den 24 Stunden von Le Mans 2016 endlich der Sieg? Zoom

Den TS050 Hybrid mit der Startnummer fünf werden Anthony Davidson und Sebastien Buemi fahren, die Weltmeister der Saison 2014, sowie Kazuki Nakajima, der hier vor zwei Jahren die Pole-Position erobert hat. Im Schwesterauto mit der Startnummer sechs tritt der dreifache Le Mans-Polesetter Stephane Sarrazin mit den Teamkollegen Mike Conway und Kamui Kobayashi an.

Gegen die Konkurrenz von Audi und Porsche steht der für die Saison 2016 neu konstruierte TS050 Hybrid erstmals in Le Mans am Start. Der 1.000 PS starke Prototyp wurde speziell für dieses Rennen optimiert und weist gegenüber dem Vorgängermodell TS040 Hybrid, das im Vorjahr auf den Plätzen sechs und acht die Zielflagge erreichte, tiefgreifende Verbesserungen auf. Ein intensives Entwicklungsprogramm des 2,4-Liter-V6-Turbomotors im Technikzentrum Higashi-Fuji in Japan brachte einen ebenso effizienten wie leistungsstarken Antriebsstrang hervor, zu dem auch das auf Batterien basierende 8MJ-Hybridystem zählt.

Ermutigende Performance in Spa-Francorchamps

Parallel hierzu wurde für die Saison 2016 bei der Toyota Motorsport GmbH in Köln ein neues Chassis entwickelt, das vollständig aus neu konstruierten Bauteilen besteht. Dabei standen vor allem eine Optimierung von Gewicht und Leistungsfähigkeit im Fokus. Zudem wird in Le Mans eine Aerodynamikvariante debütieren, die sich bei den Testfahrten auf dem Circuit de la Sarthe bewährte.

Toyota sieht dem Klassiker von Le Mans hochmotiviert entgegen, nicht zuletzt weil der TS050 Hybrid beim WM-Lauf in Spa-Francorchamps auf dem Weg zu seinem ersten Sieg schien - bis Motorprobleme die überlegene Fahrt einbremsten. Die Auswertung des Datenmaterials zeigte anschließend auf, dass die Schwierigkeiten aus eine Besonderheit der Rennstrecke von Spa herrührten: In der berühmt-berüchtigten Eau Rouge-Senke setzte das Auto mehrfach im Rennen auf, was die Probleme auslöste. Obwohl der Ausgang des Rennen in Belgien eine herbe Enttäuschung bedeutete, so stand auf der positiven Seite das erfreuliche Renntempo, das der TS050 Hybrid vorlegte und so die Hoffnungen des Teams für Le Mans wieder hochschraubte.


Teaser: 24 Stunden von Le Mans 2016

Anheizer für die 84. Auflage der 24 Stunden von Le Mans am 18./19. Juni dieses Jahres

Der Ausgang der offiziellen Testfahrten am vergangenen 5. Juni geben Anlaß zur Hoffnung auf ein hartumkämpftes Rennen. Der schnellste der beiden TS050 Hybrid war 2,124 Sekunden schneller als die beste von Toyota 2015 gefahrene Rundenzeit. Und das trotz einer durch das Reglement vorgeschriebenen Reduktion des Benzinverbrauchs um 10%. Zudem waren beide Autos sehr zuverlässig und legten insgesamt 177 Runden zurück, was 2.412 Kilometer entspricht.

Stimmen vor dem Rennen

Toshio Sato, Team Präsident: "Le Mans ist unser Highlight der Saison und dieses Rennen stand im Mittelpunkt all der harten Arbeit im Winter. In Spa konnten wir bereits das Potenzial des Autos aufblitzen lassen. Bedenkt man, dass wir den TS050 Hybrid speziell auf Le Mans hin entwickelt haben, so bin ich von seinem Lesitungsniveau begeistert. Aber im Rennen geht es um so viel mehr als nur das Auto. Es ist für das gesamte Team ein sehr forderndes Rennen, besonders für die Fahrer. Unter solch schwierigen Bedingungen ist es besonders wichtig, dass jeder von uns seine bestmögliche Leistung abruft und Fehler vermeidet, das Resultat ergibt sich dann von selbst. Natürlich ist unser erklärtes Ziel, so wie aller LMP1-Hersteller, das Rennen zu gewinnen. Und wir sind bereit, um den Sieg zu kämpfen. Dieses Ziel visieren wir zum Ende dieses langen Rennens an, bis dahin gilt es, die 24 Stunden mit aller Entschlossenheit und mit höchster Konzentration anzugehen."

Stimmen Startnummer 5

Anthony Davidson: "Ich kann es kaum erwarten, dass die ganzen Ereignisse rund um die 24 Stunden von Le Mans beginnen. Das ist das eine Rennen, das jeder einzelne Fahrer unbedingt gewinnen will und darauf hat jeder von uns einen langen Winter lang bei den Testfahrten hingearbeitet. Es ist eine ganz besondere Veranstaltung und mir war es gegönnt, schon zwei Mal auf dem Podium zu stehen - eine unvergessliche Erfahrung. Man muss sagen, dass der Saisonstart für unsere Nummer fünf nicht einfach war; besonders in Spa waren wir gut unterwegs, sogar auf dem besten Weg zum Sieg, erlitten dann aber ein technisches Problem. Doch das ändert nichts an unserer Entschlossenheit, wenn es um Le Mans geht. Es gibt keinen besseren Moment, unsere Saison zum Besseren zu wenden."

Sebastien Buemi: "Ich bin im Hinblick auf Le Mans sehr motiviert. Es ist eine fantastische Strecke und die Woche zum Rennen hin ist immer besonders. Schade, dass das nur einmal im Jahr ist, umso mehr reißt diese Atmosphäre einen mit und man genießt diese besondere Veranstaltung umso mehr. Der Testtag ist mit unserem neuen TS050 Hybrid sehr positiv verlaufen, vor allem im Vergleich zum Vorjahresauto. Daher gehe ich davon aus, dass wir siegfähig sind. Das Auto fährt sich sehr schön und in Spa konnten wir ja schon zeigen, dass wir vorne weg fahren können. Wir haben im freien Training und den Qualifyings zwar noch immer eine Menge Arbeit vor uns, um das Maximum aus dem Auto zu holen, doch die ersten Anzeichen sind recht positiv."


WEC: So hat sich Toyota verändert

Die Entwicklung vom TS030 zum TS050 HYBRID

Kazuki Nakajima: "Le Mans ist jedes Mal beeindruckend. Ich erinnere mich gerne an mein Debüt hier im Jahre 2012. Die Dimensionen dieses Rennens und die Atmosphäre, vor allem vor dem Start, das war unglaublich aufregend. So etwas hatte ich Motorsport noch nie erlebt. Ich hatte es mir bis dahin immer nur im TV angesehen, vor allem 1998 und 1999, als der TS020 GT-One daran teilnahm. Selbst an den Start zu gehen ist daher immer ein ganz besonderes Erlebnis. Ich mag die Strecke sehr, sie ist fahrerisch eine echte Herausforderung. Die Autos erreichen enorme Höchstgeschwindigkeiten auf der Hunaudieres-Geraden und es gibt eine Reihe sehr schneller Kurven, das macht richtig Spaß. Ich bin jedenfalls bereit und freue mich auf die Rennwoche."

Stimmen Startnummer 6

Stephane Sarrazin: "Dieses Rennen ist einfach sagenhaft, eine besondere Veranstaltung auf einer besonderen Strecke. Es ist der längste Streckenverlauf der gesamten Saison und zugleich ein Austragungsort mit einer unvergleichlichen Historie. Für einen französischen Fahrer eine großartige Erfahrung. Wir arbeiten schon das ganze Jahr auf Le Mans hin. Wenn wir 30-Stunden-Ausdauertests gefahren sind, dann nur um für dieses Rennen gerüstet zu sein. In diesem Jahr sind wir eher Herausforderer als Favorit, aber vielleicht ist das ja gar nicht so eine schlechte Ausgangsbasis. Wir haben mit dem TS050 Hybrid einen großen Schritt voran gemacht. Und in Spa zeigten wir bereits, dass wir ein Rennen anführen und um den Sieg fahren können."

Mike Conway: "Wir treten dieses Jahr mit hohen Erwartungen in Le Mans an. Das ist eine magische Veranstaltung mit so viel Historie - und es ist das Rennen, um das sich jedes Jahr schon von Jahresbeginn an alles dreht. Und plötzlich steht es nun vor der Tür. Dieses Jahr gibt es viele unbekannte Faktoren und wir sind gespannt darauf, wo genau wir stehen werden. Trotz tausender bereits zurückgelegter Testkilomter, bis wir die langen Stints im freien Training und die Vollgas-Qualirunden absolviert haben, ist das Bild noch verzerrt. Alle LMP1-Hersteller haben über die letzten paar Jahre wirklich beeindruckende Fortschritte gemacht. Wir haben jedenfalls Gewissheit, dass wir wieder dicht an den anderen dran sind, genaueres werden wir noch erfahren."

Stephane Sarrazin, Mike Conway, Kamui Kobayashi

Der Le-Mans-Vortest hat Toyota Mut gemacht Zoom

Kamui Kobayashi: "Wir freuen uns alle auf diese Veranstaltung - und zwar schon seit Jahresanfang. Als ich hier das erste Mal fuhr, war ich wirklich überrascht, denn der Streckenverlauf ist sagenhaft und im Vergleich zu anderen Straßenkursen ist der Asphalt relativ eben und griffig. Die 24 Stunden von Le Mans sind ein weltberühmtes Rennen und ich bin stolz darauf, daran teilzunehmen. Es gibt jede Mengen Autorennen auf der Welt und ich bin auf vielen Rennstrecken gefahren, aber Le Mans ist einzigartig. Dieses Rennen als japanischer Fahrer in einem japanischen Team zu gewinnen, das wäre unglaublich. Vor allem, wenn es gleich bei meinem ersten Start für Toyota in Le Mans gelingen sollte. Wir sind weniger die Favoriten für den Sieg, doch wir sind dicht dran und ich denke, wir werden in der Lage sein, anzugreifen."

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