• 05.05.2016 19:52

Tagesbestzeit und Erleuchtung für Porsche in Spa

Der Porsche 919 Hybrid funktioniert auch in Spa-Francorchamps hervorragend - Tagesbestzeit für die Weltmeister, neue Lichttechnik in Belgien im Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Porsche 919 Hybrid rücken in Spa-Francorchamps erstmals mit dem Aerodynamik-Paket für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans aus. Markantester Teil dieser neuen Fahrzeugkonfiguration für das Saisonhighlight am 18./19. Juni ist die Scheinwerferanlage. Wie im Vorjahr in Spa fuhr auch 2016 ein Porsche 919 Hybrid die schnellste Rundenzeit am ersten Trainingstag.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard, Mark Webber

Mit neuen Scheinwerfern läuft es so gut wie mit den alten: Bestzeit für Porsche Zoom

Bei strahlendem Sonnenschein erzielten die amtierenden Weltmeister mit der Startnummer 1, Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber, die Tagesbestzeit von 1:58.012 Minuten im ersten von zwei 90-Minuten-Trainings. Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb, die sich das Schwesterauto mit der Startnummer 2 teilen, fuhren die drittschnellste Runde des Tages (1:58.577 Minuten) auf der 7,004 Kilometer langen Strecke.

Teamchef Andreas Seidl ist noch nicht vollständig zufrieden: "Wir haben hier in Spa erstmals an einem Rennwochenende unser Aerodynamikpaket für geringen Abtrieb im Einsatz. Es hat erwartungsgemäß funktioniert, aber wir haben dennoch einige Abstimmungsarbeit vor uns, weil wir insgesamt mit der Balance der Autos noch nicht zufrieden sind. Unsere Startnummer 1 hatte zwei reibungslose Trainings, für die Startnummer 2 war der Tag herausfordernd. Es gab mehrfach Probleme mit der FIA-Telemetrie und am Ende des ersten Trainings eine Warnung vom Hybridsystem, weshalb wir hier vorsichtshalber die Hochvolt-Batterie gewechselt haben. Grundsätzlich deuten die Rundenzeiten aber an, dass wir hier konkurrenzfähig sind, und auch der Dauerlauf war ermutigend."

Neue Lichtanlage für den 919 Hybrid

Zum Le-Mans-Paket gehört auch eine neue Lichtanlage, die dem Porsche 919 Hybrid ein frisches Gesicht verleiht. Die Porsche-typische Vierpunktlicht-Optik bleibt im Tagfahrlicht natürlich erhalten. Jens Maurer, Leiter Systeme im Porsche Team, nennt die wichtigsten Parameter: "Wir konnten die Lichtleistung vor allem hinsichtlich der Seitenausleuchtung und Reichweite verbessern, haben fast 30 Prozent Gewicht eingespart, die Montage vereinfacht und die Kühlung optimiert."

Die mit modernsten und handverlesenen LEDs der Firma Osram bestückte Anlage verfügt über drei verschiedene Lichtfunktionen: Pencilbeam (Ultrafernlicht), Mainbeam (Hauptverteilung) und Sidebeam (seitliche Ausleuchtung). Zwölf LED- und Reflektorpaare pro Scheinwerfer sind aufgeteilt in sieben einzeln ansteuerbare Stränge für Fern- und Kurvenlicht, das Steuergerät ist integriert. Die seitliche Ausleuchtung entspricht in einem Winkel von 45 Grad einem guten Abblendlicht eines Straßenfahrzeugs. Die Lichthupe erfolgt als Umschaltung zwischen maximaler und abgeschwächter Ansteuerung der LEDs.


WEC in Spa-Francorchamps

Zusätzlich verfügt jeder Scheinwerfer über 20 so genannte RGB-LEDs (RGB steht für die Ableitung aus dem Rot-Grün-Blau-Farbraum) zur farblichen Kennzeichnung der beiden Fahrzeuge. Der Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 1 leuchtet in Magenta, die Startnummer 2 ist an der blauen Farbe zu erkennen.

"Grundsätzlich deuten die Rundenzeiten an, dass wir hier konkurrenzfähig sind." Andy Seidl

Die Anzahl der LEDs wurde gegenüber 2015 verdoppelt, dennoch wurden 1,1 Kilogramm pro Scheinwerfer eingespart. Der Scheinwerfer wird komplett einteilig montiert. Aufgrund der vorab optimal ausgerichteten Reflektorflächen entfällt die Feineinstellung im Fahrzeug. Die Kühlung erfolgt ausschließlich passiv über einen Kühlkanal, der vom Fahrtwind durchströmt wird.