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Vorschau: Le-Mans-Generalprobe in Spa-Francorchamps
Das letzte WEC-Rennen vor dem Highlight in Le Mans: Wer holt sich den Sieg in Spa? Audi und Porsche mit jeweils drei Autos - Debüt von Nico Hülkenberg
(Motorsport-Total.com) - Mit dem 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gehen die Teams der Langstrecken-Weltmeisterschaft nicht nur in den zweiten Wettbewerb des Jahres, sondern auch auf die Zielgerade auf dem Weg in Richtung Le Mans. Beim letzten Rennen vor dem 24-Stunden-Klassiker in Frankreich stehen vor allem die speziellen Le-Mans-Pakete der LMP1-Werksteams von Audi, Porsche und Toyota im Fokus. Wer in Belgien jeweils wie viele Fahrzeuge in Le-Mans-Spezifikation einsetzt, ist teilweise noch unbekannt.
© xpbimages.com
Die Fahrer freuen sich vor allem auf die berühmte Eau Rouge in Spa-Francorchamps Zoom
Porsche hat erklärt, dass man sich in den Ardennen noch nicht in die Karten schauen lassen möchte. Ebenso wie Toyota bringt man die Fahrzeuge allesamt in der aus Silverstone bekannten Version für mehr Abtrieb nach Belgien. Erst beim Vortest in Le Mans wird man die spezielle Aerodynamik für den Dauerlauf an der Sarthe zeigen. Bei Audi agiert man anders: Mindestens eines der drei Autos wird in der Le-Mans-Version fahren, die zuletzt beim Test in Monza gesichtet wurde.
Bei Audi feiert Rene Rast sein Renndebüt im R18 e-tron quattro. "Es ist der perfekte Ort für mein erstes Rennen", sagt der gebürtige Mindener, der sich sein Auto mit Marco Bonanomi und Filipe Albuquerque teilt. "Die neuen LMP1-Autos in Spa - das wird fantastisch", freut sich Markenkollege Oliver Jarvis auf das Rennen in Belgien. "Ich glaube, das Racing in der WEC ist im Moment so großartig wie nie zuvor. Da kann man selbst in die Gruppe-C-Zeiten zurückschauen. Das Level ist unglaublich hoch."
Am kommenden Wochenende legt auch Porsche noch eine Schippe drauf. Die Mannschaft aus Weissach setzt erstmals seit dem Comeback in der Le-Mans-Szene ein drittes Auto ein. Im 919 Hybrid mit der Startnummer 19 wird Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg sein erstes Langstreckenrennen fahren. "Es geht für mich darum. Erste Erfahrungen mit dem Verkehr, dem Management bei Überrundungen und so weiter zu sammeln", so der Emmericher.
Debüt von Nico Hülkenberg
"Mein Ziel ist es, ins Ziel zu kommen. Wir sind alle neu dabei. Nicht nur ich, sondern meine Kollegen Nick Tandy und Earl Bamber ebenso. Auch sie müssen Erfahrungen sammeln. Wir müssen möglichst viel lernen", beschreibt Hülkenberg seine vorsichtige Herangehensweise. "Generell sollte das Streckenprofil von Spa unserem Auto entgegenkommen", ist sich Porsche-LMP1-Leiter Fritz Enzinger sicher, dass seine Mannschaft ein Wort um den Sieg mitsprechen wird.
© Porsche
Nico Hülkenberg: Erst Simulatortests des ACO, nun erstes Rennen im Porsche 919 Zoom
Als drittes Herstellerteam der LMP1-Klasse kommt Toyota nach Spa. So kurios es auch klingt: Die Japaner haben die kürzeste Anreise, denn der Entwicklungsstandort von TMG in Köln ist nur rund eine Stunde von der Strecke entfernt. "Die Strecke an sich ist faszinierend und durch Eau Rouge zu fahren ist in einem LMP1 eine größere Herausforderung als in einem Formel-1-Auto. An schönen Tagen kann man gerade so mit Vollgas da durch", freut sich Anthony Davidson.
Nach einem dritten Rang beim WEC-Auftakt in Silverstone wollen die Weltmeister nun wieder nach vorn. Als Vorjahressieger rechnet man sich in Spa-Francorchamps bessere Chancen aus, zumal die Strecke den Eigenheiten des TS040 eher entgegenkommen dürfte als jene in Großbritannien, wo man das Tempo von Audi und Porsche nicht ganz hatte mitgehen können. Im Gegensatz zur Konkurrenz bringt Toyota (ab Spa unter dem Namen Toyota Gazoo Racing) nur zwei Autos.
ESM erstmals mit Ligiers am Start
Da der erste Einsatz von Rebellion wegen des Umbaus auf die Triebwerke von AER noch auf sich warten lässt, komplettiert ByKolles wie schon in Silverstone als einzige private Mannschaft das Feld der LMP1-Klasse. Da Stammpilot Pierre Kaffer erneut wegen eines Einsatzes in den USA verhindert ist, werden sich Simon Trummer, Christian Klien und Vitantonio Liuzzi die Arbeit im CLM P1/01 mit V6-Biturbo-Motor teilen. Rebellion wird zum Le-Mans-Vortest am 31. Mai erwartet.
© ESM
Frisch ausgeliefert: ESM kann endlich mit den neuen Ligier-HPDs fahren Zoom
In der LMP2-Klasse bereitet sich die ELMS-Mannschaft von Jota (Dolan/Evans/Tincknell) mit einem Gaststart in Spa-Francorchamps auf das folgende Rennen in Le Mans vor. Die schnellen G-Drive-Ligiers und der neue Oreca von KCMG bekommen weitere Coupé-Konkurrenz, denn ESM tritt erstmals mit den beiden Ligier-HPDs an. Am Montag absolvierte man einen erfolgreichen Shakedown - allerdings im strömenden Regen in Magny-Cours.
In der GTE-Pro-Klasse bekommen es die Silverstone-Sieger Gimmi Bruni und Toni Vilander (AF Corse) mit neuer Konkurrenz aus dem Porsche-Lager zu tun. Das WEC-Duo Christensen/Lietz, das beim Auftakt Rang zwei eingefahren hatte, wird getrennt. In Spa teilt sich Richard Lietz den 911er mit der Startnummer 92 mit Fred Makowiecki, im Schwesterauto (Startnummer 91) feiert Porsche-Youngster Sven Müller sein WEC-Debüt an der Seite von Kevin Estre. Stefan Mücke und Darren Turner haben - wie auch in Le Mans - Rob Bell mit im Aston Martin mit der Nummer 97.
Die GTE-Am-Kategorie hat kurzfristig etwas Zuwachs erfahren. AF Corse bringt einen weiteren Ferrari 458 für Duncan Cameron, Matt Griffin und Alexander Mortimer an den Start. Die Larbre-Corvette (Ruberti/Roda/Poulsen) dürfte wegen des gewaltigen Sounds des Dampfhammers wieder zu den Lieblingen der WEC-Fans in Belgien gehören. Die Silverstone-Sieger Lamy/Dalla Lana/Lauda (Aston Martin) gehören auch in Spa zu den Favoriten auf den Klassensieg.
Zeitplan WEC in Spa-Francorchamps
Donnerstag, 30. April:
12:00 - 13:30 Uhr - 1. Freies Training
16:30 - 18:00 Uhr - 2. Freies Training
Freitag, 01. Mai:
14:00 - 15:00 Uhr - 3. Freies Training
18:00 - 18:25 Uhr - Qualifying GTE
18:35 - 19:00 Uhr - Qualifying LMP
Samstag, 02. Mai:
14:30 - 20:30 Uhr - Rennen
