• 21.07.2014 09:28

Lotterer: 24 Stunden in Spa eine ganz andere Herausforderung

Le-Mans-Sieger Andre Lotterer ist gespannt auf die 24 Stunden von Spa-Francorchamps - Der Audi-Pilot über die Unterschiede zwischen den beiden Rennen

(Motorsport-Total.com) - Andre Lotterer pendelt regelmäßig zwischen Japan und Europa. Seit der Saison 2003 ist der Deutsche in der Formel Nippon am Start und konnte 2011 den Titel erringen. Derzeit ist er hinter Kazuki Nakajima Zweiter der Meisterschaft. Die großen Erfolge feierte Lotterer in Frankreich. 2011, 2012 und in diesem Jahr gewann er mit Marcel Fässler und Benoit Treluyer die berühmten 24 Stunden von Le Mans. Der Audi-Pilot geht am kommenden Wochenende bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps an den Start. Einsatzfahrzeug ist aber nicht der Audi LMP1, sondern ein Audi R8 LMS ultra nach GT3-Reglement. Im Interview beschreibt Lotterer die Unterschiede zwischen Le Mans und Spa.

Titel-Bild zur News: Andre Lotterer

Vom LMP1 in den GT3: Andre Lotterer freut sich auf seinen Start in Spa-Francorchamps Zoom

Frage: "Nach dem Sieg in Le Mans gibt es jetzt eine weitere Chance auf einen Erfolg bei einem 24-Stunden-Rennen - in Spa. Wie bereitest du dich vor?"
Andre Lotterer: "Wir fühlen uns gut vorbereitet. Benoit Treluyer und ich haben mit dem R8 LMS ultra im Juni einen Lauf zur Französischen GT-Meisterschaft bestritten, der in Spa ausgetragen wurde. Außerdem war ich in den vergangenen beiden Jahren bei den 24 Stunden von Spa am Start. Aber wir dürfen die Konkurrenz nicht unterschätzen, denn es gibt viele sehr gute Spezialisten in der Blancpain Endurance Series, zu der das Rennen zählt."

Frage: "Es ist dein Heimspiel, denn du bist in Belgien aufgewachsen. Zudem fährst du dort einzelne historische Rennen mit Audi. Auch für das belgische WRT-Team ist es das Heimspiel. Empfindest du eine Art Heimvorteil bei diesem Rennen?"
Lotterer: "Es wäre schön, wenn es einen Heimvorteil gäbe, aber daran glaube ich nicht. Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl dort und bin schon als Kind durch das Fahrerlager von Spa gelaufen, als mich mein Vater mit seinem Rennteam mitgenommen hat. Der Start in Belgien bedeutet mir sehr viel. Unsere Motivation ist sehr hoch, aber auch dadurch wird man nicht schneller."


24 Stunden von Le Mans: Audi sagt Wettbewerb Danke

Audi bedankt sich nach dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans bei den starken Gegnern

Frage: "Im Vorjahr hast du mit deinen Teamkollegen ein fehlerfreies, sehr gutes Rennen bestritten, bist dann aber mit sechs Runden Rückstand wegen der Einstufung des Audi R8 LMS ultra nur Dritter geworden. Was hast du dir für dieses Jahr mit deinen beiden Le-Mans-Teamkollegen Marcel Fässler und Benoit Treluyer vorgenommen?"
Lotterer: "Ganz einfach: Wir treten an, weil wir um den Sieg kämpfen wollen. Es wird sich zeigen, ob wir in diesem Jahr die Chance dazu haben. Eine faire Einstufung aller Teilnehmer ist nie ganz einfach. Wir haben nicht nur starke Konkurrenten, sondern auch starke Mitstreiter innerhalb der Audi-Teams. Das wird alles andere als einfach."

Frage: "Du bist die reinrassigen LMP-Sportwagen gewöhnt. Wie stellt man sich auf den R8 LMS ultra um, der zu mehr als 50 Prozent ein Serienauto ist?"
Lotterer: "Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen einem LMP- und einem GT3-Sportwagen sehr groß, vor allem wegen der Aerodynamik, des Gewichts und der Reifen. Aber auch ein GT-Rennwagen ist im Grenzbereich grundsätzlich nicht einfach zu bewegen. Man muss sich mit einem GT-Rennwagen mehr zurückhalten als mit einem LMP, andererseits müssen wir ans Limit gehen, um attackieren zu können. Dieses Rennen wird eine schöne Herausforderung. Und der R8 LMS ultra macht mir viel Spaß."