Klien: WEC ist für Fahrer attraktiv

Ex-Formel-1-Pilot Christian Klien sieht die Langstreckenszene auf einem guten Weg: "Sieht sehr gut aus" - Audi aus Sicht des Österreichers der große Favorit 2014

(Motorsport-Total.com) - Nach der Formel 1 hat Christian Klien nun auf der Langstrecke offenbar eine neue Heimat gefunden. Der Österreicher, der 2008 und 2009 als Werksfahrer von Peugeot in Le Mans startete, fährt auch in diesem Jahr bei Morand in der European-Le-Mans-Series (ELMS). Weitere Auftritte an der Sarthe und ein mögliches Engagement in der LMP1-Klasse der Langstrecken-WM (WEC) sind das Ziel des Vorarlbergers. Er wäre bei Weitem nicht der erste Ex-Grand-Prix-Pilot in der Szene.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien startet auch in diesem Jahr für Morand in der LMP2-Klasse der ELMS Zoom

"Für die Zukunft sieht es sehr gut aus - das ist schon der richtige Weg, der auch für die Rennfahrer attraktiv ist", lobt Klien die Entwicklung der WEC. "Es kommen neue Werke dazu, 2015 steigt Nissan ein. Durch die Kosten ist der Langstreckensport sehr attraktiv, und man hat eine Bühne, wo man sich gut präsentieren kann." Was für Piloten auch nicht ganz unwichtig ist: Allein in der LMP1-Klasse gibt es mehr Fahrer, die Geld verdienen, als in der gesamten Formel 1.

"Grundsätzlich hat man drei Möglichkeiten: Formel 1, Tourenwagensport oder Langstrecke", sagt der 49-malige Grand-Prix-Teilnehmer. "Der Tourenwagensport funktioniert nicht optimal, weil man sich in der WTCC nicht ordentlich auskennt und die DTM als deutsche Rennserie wahrgenommen wird. Das wird zwar in Deutschland etwas anders wahrgenommen, aber als ich in Australien war, da sah man das ganz klar als rein deutsche Tourenwagen-Meisterschaft, so in etwa wie die V8-Supercars in Australien."

"Im Vergleich zur Formel 1 ist die Langstrecke kostentechnisch viel attraktiver. Klar - Audi könnte mit dem Budget auch Formel 1 machen. Auch Porsche wird ein gutes Budget haben, aber Toyota hat schon viel weniger Budget", erklärt Klien die finanziellen Grundlagen in der WEC. "Wenn man sich dann aber LMP2 oder GT ansieht, dann reden wir von viel niedrigeren Budgets. Und trotzdem kann man sich auf dieser Plattform gut präsentieren."


Fotos: ELMS-Test in Le Castellet


Auch sportlich erwartet Klien von der WEC eine gute Show. Der Dreikampf zwischen Audi, Porsche und Toyota soll begeistern. "Audi ist ganz klar der Favorit, den es zu bezwingen gilt. Das wird sehr schwierig. Ich kann Porsche auch noch nicht so richtig einschätzen, aber sie hatten eine gute Vorbereitung und haben sehr gute Leute an Bord", so Klien."Toyota sehe ich nicht als hundertprozentiges Werksteam - sie haben ein deutlich kleineres Budget. Vielleicht werden sie ein bisschen stärker sein dieses Jahr. Das hoffe ich, weil es die Sache interessanter machen würde, denn leider fehlt in der LMP1-Klasse etwas die Leistungsdichte."