JRM vor ersten Gehversuchen in Le Mans

Nach dem Aufstieg aus der GT1-WM absolviert das JRM-Team eine steile Lernkurve und betritt beim Vortest für die 24 Stunden von Le Mans Neuland

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Aufstieg aus der GT1-Weltmeisterschaft in die Langstrecken-WM erwartet das britische JRM-Team morgen die bisher größte Herausforderung. Beim Vortest für die 24 Stunden machen die Fahrer David Brabham, Peter Dumbreck und Karun Chandhok zum ersten Mal in ihrem HPD ARX-03a Bekanntschaft mit der Strecke in Le Mans. Für die Mannschaft rund um Teamchef James Rumsey sein steile Lernkurven jedoch nichts Neues.

Titel-Bild zur News:

Der Vortest in Le Mans ist für JRM wieder einmal eine neue Herausforderung

"In der GT1 haben wir das Team 2010 innerhalb von acht Wochen aufgebaut und gleich unser zweites Rennen gewonnen. 2012 haben wir den Prototypen innerhalb von zehn Tagen aufgebaut und wären in Sebring beinahe Zweiter geworden", sagt Rumsey. "Das zeigt die Stärke unseres Teams." Dennoch sah sich die Mannschaft nach dem Aufstieg aus der GT1-WM mit einigen Herausforderungen konfrontiert.

"Wir mussten viel neue Systeme und Regularien kennenlernen. Beispielsweise haben wir in der GT1 das Auto nur aufgrund der Aussagen der Fahrer abgestimmt, weil Telemetrie verboten war. In der LMP1 hingegen sind wir abhängig von der Telemetrie." Daher ist der Lernprozess bei JRM noch lange nicht abgeschlossen und die Erwartungen für das 24-Stunden-Rennen zurückhaltend. "Wie wären zufrieden, wenn wir ins Ziel kommen und glücklich, wenn wir Erster bei den Privatteams wären", sagt Rumsey.

Kampf um die Benzinerkrone

Neben dem starken Team und dem schnellen HPD ist nach Ansicht des Teamchefs die Fahrerbesetzung ein weiterer Trumpf. "Ich denke wir haben, abgesehen von Audi, die stärkste Fahrermannschaft." Beim Vortest sollen sich die Fahrer mit ihrem Auto auf die Strecke einschießen, außerdem stehen selbstverständlich Abstimmungsarbeiten auf dem Programm. "Wir müssen ein Basis-Setup für das Auto finden, an der Strategie arbeiten", so Rumsey.

Dumbreck fährt nach zwölf Jahren im Tourenwagen- und GT-Sport erstmals wieder mit einem Prototypen in Le Mans. "Als ich hier zuletzt mit einem Prototypen gefahren bin, hatte ich eine ziemlich spektakulären Unfall, aber daran denke ich nicht mehr", sagt der Schotte. Den meisten Fans dürfte seine haarsträubende Flugeinlage im Mercedes jedoch noch lebhaft in Erinnerung sein. Befragt nach der Taktik für das 24-Stunden-Rennen sagt Dumbreck: "Es gibt zwei Möglichkeiten. Wir könnten Vollgas geben, und wenn alles gut läuft, könnten wir auf dem Podium landen."


Fotos: Testfahrten in Le Mans


"Oder aber wir gehen weniger Risiko ein und versuchen bei unserer ersten Teilnahme ins Ziel zu kommen. Als Rennfahrer würdest du dich natürlich immer für die erste Option entscheiden. Wir werden sehen, welche Position wir zur Rennhalbzeit innehaben und dann entscheiden, wie wir weiter vorgehen. Aber es gibt einige Ziele, die in Reichweite sind, zum Beispiel bestes benzinangetriebenes Auto zu sein."

Chandhok lernt viel Neues

Teamkollege Chandhok befindet sich noch mitten in der Phase der Umgewöhnung von der Formel 1 an die LMP. "Die Autos in der WEC sind völlig anders als in der Formel 1. Sie haben weniger Leistung und wiegen 400 Kilogramm mehr. Mich an das Gewicht zu gewöhnen, hat mir die größten Schwierigkeiten bereitet, ich bin zuvor noch nie ein solch schweres Auto gefahren", so der Inder. Hinzu kommt der völlig andere Rennverlauf. "In der Formel 1 überholst du, wenn du Glück hast, drei oder vier Autos im gesamten Rennen. Hier überholst du fünf oder sechs in einer Runde. Das macht so viel Spaß, der Kampf Rad an Rad!"

Und schließlich ist nach dem Einzelkämpfertum in der Formel 1 in Le Mans Teamwork gefragt, was für Chandhok auch etwas völlig Neues ist. "Ich muss mich noch an die Mentalität gewöhnen. Je mehr du deinem Teamkollegen hilfst, umso besser ist es für alle. In der Formel 1 willst du immer der Schnellste im Team sein und hältst im Zweifelsfall Informationen vor deinem Teamkollegen zurück, weil du ihn schlagen willst." Nach dem WEC-Rennen in Spa-Francorchamps blieb JRM für einen Test in den Ardennen. "Dabei haben wir vor allen Reifen für Le Mans aussortiert. Das war wichtig für den Ingenieure, da es unser erster Testtag in diesem Jahr war", sagt Chandhok.

Für den dritten Piloten im Bunde wird dieses Wochenende stressig. "Ich fahre in diesem Jahr in zwei Meisterschaften. "Unglücklicherweise kommt es an diesem Wochenende zu einer Terminkollision, denn es findet der Vortest und ein Rennen in Silverstone statt. Ich werde am Samstagabend von Silverstone nach Le Mans fliegen, mich am Sonntagmorgen für den Test einschreiben, dann etwa eine Stunde fahren und dann wieder zurück nach Silverstone fliegen."

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