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Tragischer Held: Ausgerechnet Honda stoppt Alonso in Indy!

Fernando Alonso mischt beim Indy 500 die alten Haudegen auf, führt länger als so manche Indy-Legende - und wird am Ende von Honda im Stich gelassen ...

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso war bei der 101. Auflage des Indy 500 der tragische Held: In der 180. von 200 Runden schied der von Andretti betreute McLaren-Honda-Pilot aus - und, es ist eine Ironie des Schicksals, er wurde ausgerechnet von einem technischen Defekt gestoppt. Dabei sah alles danach aus, als würde er tatsächlich um die Podestplätze mitkämpfen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Standing Ovations: 300.000 Fans klatschten Beifall für Fernando Alonso Zoom

Während das McLaren-Team rund um Alonsos Formel-1-Ersatzmann Jenson Button in Monaco mitfieberte, sammelte Alonso auch in Indianapolis viele Sympathien. "Ein großer Champion. Jeder hier hofft, dass er wieder zurückkommt", sagte der TV-Kommentator in der amerikanischen Live-Übertragung.

Alonso war eine der prägenden Figuren des Rennens und hatte zum Zeitpunkt seines Ausfalls die zweitmeisten Führungsrunden im Feld gesammelt. Als die letzten planmäßigen Boxenstopps absolviert waren, lag er zwischen JR Hildebrand und Tony Kanaan an siebter Stelle - noch in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Max Chilton, der durch eine clevere Boxenstrategie in Führung lag.

Aber in der 180. Runde war der Traum vom Sieg beim Indy 500 vorbei. Ohne jede Vorwarnung verrauchte der Honda-Motor im Heck des orangefarbenen Dallara-Chassis. "Tut mir leid", meldete sich Michael Andretti am Boxenfunk. Und im Indy-Oval erhoben sich rund 300.000 Zuschauer, um den Star aus der Formel 1 mit Standing Ovations zu würdigen.

Vorwarnung gab es keine: "Erst in dem Moment, als es passiert ist", berichtet Alonso. "Ich hörte ein Geräusch und spürte den Widerstand vom Motor. Da ging ich sofort vom Gas, und im nächsten Moment sah ich schon den Rauch aus dem Auspuff. Schade. Wir hätten uns zumindest eine Zielankunft verdient, um die Auslaufrunde genießen zu können und die ganze Stimmung nach dem Rennen. Wer weiß, wo wir gelandet wären?"

Eine Frage, die sich viele stellen. In Sachen Speed gehörte Alonso von der ersten Runde an zu den Schnellsten im Feld; phasenweise führte er die alten Indy-Haudegen mit seinen Überholmanövern regelrecht vor. Allerdings wussten die natürlich, dass das 500-Meilen-Rennen erst im letzten Viertel entschieden wird. Trotzdem hat der 35-Jährige die Formel 1 mehr als würdig vertreten.

"Die Leistung war gut", findet er selbst. "Wir waren vorne dabei, haben ein paar Runden geführt, lagen beim Abbruch in Führung. Eine sehr nette Überraschung für mich, hierher zu kommen, mich mit diesen großen Fahrern zu messen, den Besten im Ovalsport, und gleich konkurrenzfähig zu sein."


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"Du hast diesen Monat eine unglaubliche Show hingelegt", schrieb Teamchef Andretti wenige Minuten nach dem Ausfall auf Twitter. "Sehr beeindruckend. Komm bitte wieder!" 26 Runden lang lag der zweimalige Formel-1-Weltmeister in Führung. Damit hat er in der ewigen Statistik der meisten Führungsrunden auf Anhieb die ehemaligen Indy-500-Sieger Graham Hill und Jacques Villeneuve überholt!

"Der ganze Tag war von Anfang an eine sehr schöne Erfahrung. Das fing an mit der Präsentation und zog sich dann im Rennen weiter. Hat Spaß gemacht", sagt Alonso ohne Verbitterung und verabschiedet sich als Gentleman zurück in die Formel 1: "Mein Dank gilt IndyCar, Indianapolis, den Fans. Das war eine der schönsten Erfahrungen in meiner Karriere."

Eine Erfahrung, die du noch einmal erleben möchtest, Fernando? "Es ist noch früh, dieses Rennen ist gerade erst zu Ende gegangen für mich", winkt er ab. "Aber ja, ich bin ehrgeizig. Wenn ich zurückkomme, weiß ich schon, wie es hier ist, wie es sich anfühlt. Das zweite Mal wäre sicher schon ein bisschen leichter ..."