Strafenorgie vor NASCAR-Quali: Elf Autos fallen durch

Vor dem NASCAR-Qualifying in Kansas hat es eine wahre Flut von Strafen gegeben - Mit dabei auch einige große Namen - Unmut im Fahrerlager

(Motorsport-Total.com) - Gleich elf Disqualifikationen hagelte es, noch bevor beim Go Bowling 400 auf dem Kansas Speedway überhaupt eine relevante Sitzung ablief. NASCAR griff knallhart durch und schickte elf Fahrer ans Ende des Feldes. Da es zusätzlich noch einen Motorschaden bei Michael McDowell gab, nahmen lediglich 28 Fahrer am Qualifying teil. Zusehen mussten Jimmie Johnson, Clint Bowyer, Kasey Kahne, Erik Jones, Dale Earnhardt jun., David Ragan, Landon Cassill, Reed Sorenson, Corey LaJoie, Timmy Hill und Carl Long.

Titel-Bild zur News: Vermessung, Laserinspektion, LIS

Die Inspektion vor und nach den NASCAR-Rennen wird immer mehr zum Nervenkitzel Zoom

Die Disqualifikationen erfolgen aufgrund einer Abweichung bei den Spurwerten an der Hinterachse. Auf Ovalkursen wurden in der Vergangenheit asymmetrische Spureinstellungen verwendet, um eine Hinterradlenkung zu simulieren (deshalb lautet der Fachbegriff "rear steer"). Von oben betrachtet zeigen beide Hinterräder dabei minimal in Richtung Infield. Das ergibt ein agileres Fahrverhalten in den Kurven, für das man den schlechteren Geradeauslauf gerne in Kauf nimmt. Diese Maßnahme ist seit diesem Jahr verboten, die Räder müssen schnurstracks geradeaus zeigen. Das wird mittels einer Lasermesseinrichtung (LIS) nachgeprüft.

Die Kontrollen generieren Unmut im Fahrerlager. "Wenn man nur ein Zehntausendstel Zoll abweicht, fliegt man raus - das ist einfach lächerlich", findet Stewart-Haas-Pilot Clint Bowyer. Selbst große Teams haben ihre Probleme damit, die Spur haargenau auf null Grad einzustellen. "Ich habe gesehen, wie meine Jungs das Auto richtig eingestellt haben. Im Prinzip haben sie sogar überkompensiert vor lauter Sorge, es nicht zu packen", flucht der 37-Jährige weiter. "Dann nehmen sie die Einstellung wieder zurück und fallen wieder mit derselben Abweichung durch? Das ergibt keinen Sinn."

NASCAR-Vizepräsident Scott Miller zeigte ebenfalls wenig Verständnis, allerdings für die Teams: "Es ist ziemlich enttäuschend, dass sie es nicht fertigbringen, ihre Fahrzeuge durch die Inspektion zu kriegen. Das 'rear steer' ist sehr ausschlaggebend für die Performance eines Autos. Sie haben es dieses Mal ein bisschen zu weit getrieben, sodass jede Menge Fahrzeuge durchgefallen sind. Andererseits haben es 28 Boliden durch die Inspektion geschafft. Das zeigt, dass es möglich ist, es richtig hinzubekommen."

Dennoch hinterfragen mehrere Piloten, ob die Messeinrichtung nicht ein bisschen zu sensitiv ist. Im Fahrbetrieb können sich die Reifen aufgrund der Belastungen von selbst minimal verstellen. Dale Earnhardt jun. wundert sich: Noch während des Freien Trainings hatte sein Hendrick-Chevrolet den Test bestanden, vor dem Qualifying fiel er aber dann durch. Teamkollege Jimmie Johnson sieht es gelassen: "Ich bin ohnehin nicht der Beste im Qualifying, jetzt bin ich wenigstens den Druck los."

Die Pole-Position für das Rennen Samstagnacht MESZ sicherte sich derweil Ryan Blaney (Wood-Brothers-Ford). Es ist die erste Pole seiner Karriere.

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