Jahrhundertchance: Macht sich Johnson unsterblich?

Jetzt kann er den Diskussionen nicht mehr ausweichen: Jimmie Johnson hat in Homestead die Chance auf den siebten Titel und damit auf den NASCAR-Olymp

(Motorsport-Total.com) - Mit dem überzeugenden Sieg in Martinsville hat sich Jimmie Johnson nicht nur einen Platz im Finale des NASCAR Chase for the Sprint Cup 2016, sondern auch die Möglichkeit auf den legendären siebten Titel gesichert. Der Hendrick-Pilot hat am 20. November die große Chance, mit Dale Earnhardt und Richard Petty gleichzuziehen, die beide sieben Titel auf dem Konto haben. "Ich habe lange versucht, diese Diskussion zu vermeiden, jetzt kann ich es nicht mehr", grinst der 41-Jährige.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson, Burnout

Jimmie Johnson kann in Homestead Geschichte schreiben Zoom

Sein Weg zum Sieg in Martinsville war gespickt von Fallen: Johnson hatte Berührungen mit Aric Almirola und einen Vorfall mit Denny Hamlin, bevor in der langen Gelbphase auch noch der Benzindruck seines Boliden zusammenbrach und er den Wagen reseten musste. "Mit Aric haben sich wohl die Reifen berührt. Ich hatte keine Intention, in ihn zu fahren", sagt er. "Der Kontakt mit Denny hat nicht geholfen. Er hat meine Lenkung beschädigt. Ich bin überrascht über seinen Move. Ich habe ihm die Innenbahn gegeben, die er fünf Runden lang bevorzugt hatte. Ich weiß nicht, was er sich da in seinem Kopf ausgekocht hat." Beide haben eine Vorgeschichte aus Charlotte und Loudon.

Der bizarrste Vorfall ereignete sich dann in der Mutter aller Gelbphasen, als sein Auto auf der Gegengeraden stehen blieb: "Was genau da passiert ist, weiß ich selber nicht; wir hatten in jedem Fall Aussetzer. Als ich sah, dass der Benzindruck im Keller war und der Motor vor sich hin krebste, habe ich irgendwie rumgefuchtelt." Dabei erwischte er einen Schalter, der die Spannung an Bord komplett zusammenbrechen ließ. "Deshalb bin ich ausgerollt."

Er brachte seinen Chevrolet aber wieder in Gang, ohne eine Runde zu verlieren. "Eine Stimme sagte mir, dass ich das Auto reseten sollte", erklärt der sechsmalige Meister. "Deshalb habe ich den Hauptschalter umgelegt, einmal bis drei gezählt, was aber wahrscheinlich statt drei nur eine Sekunde war, und habe ihn wieder eingeschaltet. Mein Kopf sagte mir nur: 'Alle Schalter einschalten.' Ich ging meine Checkliste durch und sah, dass der wichtigste Schalter ausgestellt war. Ich habe ihn wieder eingeschaltet, der Benzindruck kam, das Auto sprang an und los ging's."


Fotos: NASCAR in Martinsville


Der Rest ist schnell erzählt: Er war beim Restart trotz aller Schwierigkeiten Dritter, überholte Kyle Busch und Hamlin diesmal fair ("Ich hoffe, dass ihm das gezeigt hat, dass ich keinen Stress mit ihm habe") und holte sich den Sieg beim Goody's Fast Relief 500. Somit dreht sich nun alles um Homestead und den magischen siebten Titel. "Ich habe das Gefühl, dass es etwas anders ist als mit dem alten Format", gibt der Hendrick-Pilot zu. "Wir werden vier Fahrer haben, die mit gleicher Punktzahl in das Rennen gehen. Das wird anders." Es ist das erste Mal, dass Johnson im Eliminationsmodus ins Finale einzieht.

Sein Crew Chief Chad Knaus fügt hinzu: "Ich bin richtig gespannt darauf. Ich habe so viel über die Sieben gehört und gesehen. Aber mir geht es nicht um die Sieben, mir geht es um die nächste (Meisterschaft; Anm. d. Red.). Ich will das Bestmögliche geben und den nächsten Titel holen. Egal, ob es der siebte oder achte ist. Es geht nicht darum, mit Dale oder Richard gleichzuziehen oder Jeff bei den meisten Siegen zu schlagen. Wir wollen Texas gewinnen. Wir wollen Phoenix gewinnen. Und in ein paar Monaten steht Daytona vor der Tür, das wir auch gewinnen wollen. Das ist der Anspruch, den wir haben. Und nicht, irgendwelche Rekorde zu brechen."

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