500-Millionen-Dollar-Klage: NASCAR angeblich rassistisch

Weil man kaum Vertreter der afroamerikanischen Gesellschaft unter Fahrern und Teams hat, wird NASCAR von einem Unternehmer auf 500 Millionen Dollar verklagt

(Motorsport-Total.com) - Die NASCAR-Serie muss sich mit einer Klage über 500 Millionen US-Dollar auseinandersetzen. Wie die Nachrichtenagentur 'Reuters' aufgrund von Gerichtsunterlagen des U.S. District Courts in Manhattan berichtet, verklagt Unternehmer Terrance Cox zusammen mit seiner Firma Diversity Motorsports Racing die Meisterschaft, weil diese angeblich rassistisch sei und afroamerikanische Fahrer und Rennställe verhindere.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch, Brad Keselowski, Denny Hamlin

Keine schwarzen Fahrer im Feld: Die NASCAR wird wegen Rassismus verklagt Zoom

Laut den Anklägern habe NASCAR es abgelehnt, sie ein Team stellen oder dem Drive-for-Diversity-Programm beitreten zu lassen. Zudem habe die Serie im vergangenen Jahr verlangt, dass man den Kontakt abbreche. Cox verklagt NASCAR daher nun auf 75 Millionen US-Dollar (rund 67 Millionen Euro) Schadensersatz und weitere Strafzahlungen von 425 Millionen US-Dollar (380, Millionen Euro). Zudem fordert er eine Verfügung, dass die Serie "die afroamerikanische Gemeinschaft vollständig integrieren" müsse.

Als Beweis des Rassismus führt der Unternehmer die reinen Zahlen im NASCAR-Startfeld 2016 auf. Keiner der 48 Fahrer im Sprint-Cup sei dunkelhäutig, zudem besitze nur eines von 18 Teams teilweise afroamerikanische Eigentümer, argumentiert er. "Motorsport bleibt der nach Rassen am stärksten getrennte Sport in den Vereinigten Staaten", heißt es von den Klägern. "NASCAR und ISC (International Speedway Corporation; Anm. d. Red.) haben sich mitschuldig gemacht und unterstützen das rassendiskriminierende Umfeld, das Afroamerikaner von einer echten Teilnahme ausschließt."

NASCAR reagiert mit einem Statement auf die Vorwürfe und hält die Anklage für unbegründet: "Vielfalt auf und neben der Strecke hat weiterhin höchste Priorität für NASCAR und seine Stakeholder. Wir stehen hinter unseren Aktionen und werden uns nicht von einem aufmerksamkeitssuchenden Gerichtsprozess von unserer Mission abbringen lassen", so die Organisation.


Fotostrecke: NASCAR: Das Chase-Feld 2016