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Honda sicher: Lücke zu Chevrolet geschlossen

Durchmischtes Feld am ersten Trainingstag in St. Petersburg: Honda hat Fortschritte bei Motor und Aerokit erzielt - Will Power stellt nach Crash Trainingsbestzeit auf

(Motorsport-Total.com) - Honda ist zuversichtlich, dass entscheidende Fortschritte beim IndyCar-Paket gelungen sind. Nicht nur bei der Aerodynamik, sondern auch beim 2,2 Liter V6-Turbomotor. Nachdem Chevrolet im vergangenen Jahr zu Beginn deutlich überlegen war, holte Honda in der zweiten Saisonhälfte auf. Nun soll die Lücke geschlossen worden sein. Die ersten beiden Freien Trainings für den Grand Prix von St. Petersburg zeigten, dass kein Hersteller einen Vorteil hat. 20 Fahrer befanden sich innerhalb von einer Sekunde!

Titel-Bild zur News: Graham Rahal

Honda-Pilot Graham Rahal hatte im zweiten Training 0,349 Sekunden Rückstand Zoom

Der erste Trainingstag war ein Indiz dafür, dass Honda den Rückstand auf Chevrolet aufgeholt hat. Honda setzt die neueste Motorspezifikation erst an diesem Wochenende ein. "Die Motorhomologation erlaubt in diesem Jahr bestimmte Veränderungen", erläutert HPD-Präsident Art St. Cyr. Das umfasst die Ansaugstutzen, die Nockenwelle, den Zündzeitpunkt und so weiter. Per Reglement ist die maximale Bohrung des Motors auf 95 Millimeter festgelegt, das Drehzahllimit liegt bei 12.000 Umdrehungen pro Minute.

"Wir haben bei der Motorleistung einen signifikanten Sprung geschafft", berichtet St. Cyr erfreut. "Im Vorjahr waren wir in langsamen Kurven sehr gut. Wir waren auch schnell. Beim Motor waren wir konkurrenzfähig aufgestellt. Wir hatten eine gute Basis und haben jetzt beim Drehmoment und der PS-Zahl Fortschritte erzielt. Unser Motor sollte jetzt noch konkurrenzfähiger sein."

Die meiste Arbeit mussten die Aerodynamiker verrichten, denn auch in der IndyCar-Serie findet man Rundenzeit über die Aerokonfiguration. "Ich würde sagen, dass der höhere Topspeed an unserem Motor und weniger am Aerokit liegt", meint der HPD-Präsident. "Beim Aerokit wollten wir das nutzbare Fenster verbreitern, damit die Fahrer härter attackieren können. Der große Unterschied zum Vorjahr liegt an der gesteigerten Motorleistung."


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Will Power: Crash und Bestzeit

Das Aerokit aus dem Vorjahr war für Rundkurse nicht effizient genug. Honda durfte laut Reglement nachbessern. "Paragraph 9.3 besagt, dass man zur Konkurrenz aufholen darf. IndyCar testete unser Kit und das unserer Konkurrenz im Windkanal. Dabei stellten sie einen signifikanten Unterschied bei der Rundkurs-Konfiguration fest", sagt St. Cyr über die Erlaubnis. "Bei den Superspeedways fanden sie nicht, dass wir einen Nachteil hatten, obwohl die Ergebnisse beim Indy 500 etwas anderes aussagten."

Der erste Trainingstag in St. Petersburg zeigte ein ausgeglichenes Feld. Jack Hawksworth (AJ Foyt-Honda) führte das erste Freie Training am Freitag lange an, bevor er noch von Simon Pagenaud (Penske-Chevrolet) knapp von Platz eins verdrängt wurde. Im zweiten Training lagen mit Will Power (Penske), Scott Dixon (Ganassi) und Pagenaud zwar wieder drei Chevrolet an der Spitze, aber auf Rang vier folgte mit Graham Rahal (Rahal-Letterman) der erste Honda-Vertreter. Insgesamt waren in den Top 10 fünf Chevrolet und fünf Honda zu finden.

Will Power

Will Power landete im ersten Training in der Mauer und fuhr im zweiten Bestzeit Zoom

Für Schlagzeilen sorgte am Freitag Power, der im Linksknick zwischen den Kurven neun und zehn die Kontrolle verlor und außen in die Mauer einschlug. Als er mit der linken Hand am Knopf für die Bremskraftverteilung drehte, rutschte Power auf einer Bodenwelle das Lenkrad aus der rechten Hand und es ging direkt in die Streckenbegrenzung. Der Australier blieb unverletzt und stellte im zweiten Freien Training die Bestzeit auf (alle Trainingsergebnisse).