Aerokits 2016: Honda orientiert sich an Chevrolet

Honda durfte das IndyCar-Aerokit in mehreren Bereichen nachbessern - Das Design für Rundkurse erinnert in mehreren Details an Konkurrent Chevrolet

(Motorsport-Total.com) - 2015 wurden in der IndyCar-Serie die Aerokits eingeführt und das Ergebnis auf der Strecke war eindeutig. Chevrolet sicherte sich in allen 16 Rennen die Pole-Position und holte zehn Siege. In der zweiten Saisonhälfte holte Honda auf, wie vier Siege in den letzten sechs Rennen zeigten. Trotzdem war klar, dass Chevrolet einen Vorteil hatte. Deshalb griff Paragraph 9.3 des Technischen Reglements: Honda durfte außerhalb der Vereinbarungen weiterentwickeln, was bei Chevrolet nicht auf Gegenliebe stieß. Sollte es deutliche Performance-Unterschiede zwischen Herstellern geben, so kommt dieser Paragraph zur Anwendung.

Titel-Bild zur News: Ryan Hunter-Reay

Vor allem beim Frontflügel geht Honda den gleichen Weg wie Chevrolet Zoom

Beim Phoenix-Test waren neue Updates bei beiden Herstellern zu sehen. Auf den ersten Blick fällt auf, dass sich die Honda-Aerodynamiker stark an Chevrolet orientiert haben. Die beiden Autos sehen sich deutlich ähnlicher, was nicht überraschend ist. Vor allem beim Frontflügel hat sich Honda von den abgerundeten dreifach Elementen verabschiedet und geht nun mit zwei Flaps einen ähnlichen Weg wie Chevrolet. Unterschiedlich sind die Endplatten. Honda setzt auf eine etwas kürzere Version mit einem Spalt.

Auch bei den Seitenkästen geht Honda einen ähnlichen Weg wie Chevrolet, obwohl ein horizontales Element die Öffnung des Seitenkasten teilt. Vor dem Hinterreifen ist statt eines kleinen, zweiteiligen Flügels nun ein großer, abgerundeter Spoiler zu sehen. Auch das hat sich Honda von Chevrolet abgeschaut. Unterschiedlich geformt sind weiterhin die Motorabdeckungen. Diese Änderungen gelten nur bei der Rundkurskonfiguration. Bei Superspeedways wird Honda das Aero-Paket aus dem Vorjahr verwenden.

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es im Reglement eine wesentliche Veränderung, denn Weiterentwicklung ist während der Saison erlaubt. Jeder Hersteller darf bis zu drei Veränderungen vornehmen, die sich innerhalb der sogenannten Entwicklungsbox befindet. Allerdings gibt es keine Homologations-Termine. Das heißt, jeder Hersteller muss abwägen, zu welchem Zeitpunkt der Saison ein Update an die Strecke gebracht wird.

Tony Kanaan

Auf den ersten Blick sehen die Aerokits von Chevrolet und Honda fast gleich aus Zoom

Der Phoenix-Test zeigte, dass Honda Chevrolet etwas nähergekommen ist, obwohl die Chevrolet-Fahrer generell etwas schneller waren. Allerdings verwendete Honda beim Test nicht die 2016er-Spezifikation des Motors. Diese Version wird erst am kommenden Wochenende beim Saisonauftakt in St. Petersburg eingesetzt. Dadurch könnten die beiden Hersteller noch enger zusammenrücken.