IndyCar-Testfahrten Phoenix: Über 300 km/h Durchschnitt!

Penske-Pilot Helio Castroneves hat bei den Testfahrten der IndyCar Series auf dem Phoenix Raceway einen neuen inoffiziellen Streckenrekord aufgestellt

(Motorsport-Total.com) - Die IndyCar-Piloten brannten auf die Rückkehr auf den Phoenix International Raceway. Seit dem letzten Rennen im Jahre 2005 hat sich die Strecke nämlich leicht verändert und lässt nun irrwitzige Geschwindigkeiten zu. So überrascht es nicht, dass bei den Testfahrten der Streckenrekord fiel: Helio Castroneves knallte in 19.586 Sekunden die Bestzeit am ersten von zwei Tagen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 187,85 mph (302,32 km/h) auf den Asphalt und war damit deutlich schneller als Arie Luyendyk beim IRL-Qualifying 1996, als er auf der alten Strecke 183,60 mph (295,474 km/h) fuhr.

Titel-Bild zur News: Helio Castroneves

Helio Castroneves ließ es in Phoenix fliegen, doch es wird noch schneller Zoom

Der Streckenrekord wird nicht offiziell anerkannt werden, da diese Zeit nicht im Wettbewerb gefahren worden ist. Dennoch zeigen die Rundenzeiten nicht nur von Castroneves, sondern auch vom Zweitschnellsten, Will Power, wo die Reise hingeht: Das im Jahre 2011 umgebaute Kurzoval lässt in Kombination mit den Aerokits Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 300 km/h zu, womöglich sogar im Renntrimm. Die Penske-Piloten drehten ihre Rekordrunden noch bei Tageslicht.

"Ich spüre, dass das hier richtig schnell wird", sagt Helio Castroneves mit einem Lächeln auf den Lippen und erwartet einen noch schnelleren zweiten Testtag, der am heutigen Samstag über die Bühne geht. Das Penske-Team hat einen Erfahrungsvorsprung, schließlich absolvierte die Mannschaft des "Captains" bereits vor zwei Wochen einen privaten Test an selbiger Stelle. Will Power ergänzt: "Es ist smooth. Es ist schnell. Im Verkehr wird es sehr interessant. Man muss herausfinden, wo man überholen kann, welche Linien man wählen kann und wie es sich im Verkehr anfühlt."

Strecke fordert Fahrer und Autos

Marco Andretti zufolge fuhren die meisten Fahrzeuge noch im Renntrimm, als er die schnellste Zeit der Nachtsession in 19.604 Sekunden markierte. Damit war er drei Tausendstelsekunden schneller als Scott Dixon, was die Plätze drei und vier im Gesamtklassement bedeutete. "Großartig, zurück in Phoenix zu sein, und die Strecke wird richtig schnell", urteilt der amtierende Meister. "Wir haben uns auf Aerodynamiktests und die Balance des Fahrzeugs konzentriert."

Die insgesamt fünftschnellste Zeit des ersten Testtages in Phoenix markierte Ovalspezialist Ed Carpenter. Auch der Sechstplatzierte, Josef Newgarden, war noch innerhalb von einer Zehntelsekunde mit Castroneves' Bestzeit. Damit klassifizierten sich fünf Chevrolets unter den besten Sechs, lediglich Andretti konnte in die Phalanx einbrechen. "Die Lenkung wird in den Kurven eins und zwei richtig schwer", beschreibt der Rennfahrer in dritter Generation. "Man muss das Auto hier richtig ausquetschen, um eine gute Zeit zu fahren - das mag ich wirklich."

Juan Pablo Montoya, der die Strecke aus seiner NASCAR-Zeit kennt, blieb mit der elftbesten Zeit außerhalb der Top 10, macht sich jedoch keine Sorgen. "Das neue Banking, das sie vor ein paar Jahren installiert haben, macht es definitiv herausfordernder und wird die Stärke unserer Fahrzeuge richtig austesten", bemerkt der ehemalige Formel-1-Pilot. Max Chilton landete auf Rang 16, Andretti-Neuzugang Alexander Rossi nahm an den Testfahrten noch nicht teil.