Phoenix: Erste Pole-Position der Saison für Jimmie Johnson

Nach seinem Texas-Sieg spielt Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) auch im Qualifying in Phoenix "Spielverderber" für die Chase-Piloten - Penske-Duo nicht in Q3

(Motorsport-Total.com) - In den Top 12 der Startaufstellung für das vorletzte Chase-Rennen der NASCAR-Saison 2015 finden sich sechs Chase-Piloten. Ganz vorn aber ist es einmal mehr Jimmie Johnson, der im Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 48 den "Spielverderber" für die Titelkandidaten mimt. Ohne Chance auf den diesjährigen Titel geigte Johnson bereits vor fünf Tagen auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth munter auf und entriss Titelkandidat Brad Keselowski (Penske-Ford) mit seinem Sieg in letzter Minute das schon sicher geglaubte Finalticket. Nun legte "Six-Pack" im Qualifying zum vorletzten Chase-Rennen nach.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) fuhr erstmals seit Mai 2014 auf die Pole-Position Zoom

Im ersten Qualifying-Segment (Q1) zum Quicken Loans Race for Heroes 500 in Phoenix war zunächst Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) der Schnellste, bevor Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet) in Q2 gar einen neuen Streckenrekord markierte. In Q3 schlug die Stunde von Johnson. Mit einer Rundenzeit von 25,147 Sekunden (143,158 Meilen pro Stunde) war er nochmals schneller als Kurt Busch kurz zuvor und sicherte sich seinerseits den neuen Streckenrekord auf dem Ein-Meilen-Oval. Der alte Rekord datierte mit 25,327 Sekunden aus dem Vorjahr, gefahren von Joey Logano.

In jüngster Vergangenheit kam es wahrlich nicht oft vor, dass Jimmie Johnson ein Qualifying für sich entschied. "Wir versuchen einfach, diese Saison so gut wie möglich abzuschließen, um Schwung für 2016 aufzubauen", klingt der sechsmalige NASCAR-Champion nach seiner ersten Pole-Position seit über 50 Rennen beinahe schuldbewusst. Zuletzt hatte Johnson im Mai 2014 in Charlotte ein Qualifying auf Platz eins beendet - damals übrigens genau wie diesmal mit der Lowe's-Lackierung in den US-amerikanischen Nationalfarben.


Fotos: NASCAR in Phoenix


Startplatz zwei für die 312 Rennrunden am Sonntag in Phoenix holte sich Titelkandidat Kurt Busch, der in Q3 seine Q2-Zeit nicht ganz reproduzieren konnte und unterm Strich 0,049 Sekunden langsamer als Johnson war. In der zweiten Startreihe steht in Person von Dale Earnhardt Jr. bereits der zweite Hendrick-Pilot, der im Chase keine aktive Rolle mehr spielt. "Junior" holte sich Startplatz drei vor dem noch im Titelrennen befindlichen Carl Edwards (Gibbs-Toyota/4.).

Von Startplatz fünf versucht Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet) die Überraschung in Form des Finaleinzugs zu schaffen. Bei den Testfahrten vor wenigen Wochen an gleicher Stelle hatte er mit Bestzeit geglänzt. Hinter zwei Nicht-Chase-Piloten - Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet/6.) und Matt-Kenseth-Ersatz Erik Jones (Gibbs-Toyota/7.) - macht Phoenix-Spezialist Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) von Startplatz acht Jagd auf seinen fünften Sieg in Folge auf dem schwierigen Ein-Meilen-Oval in der Wüste Arizonas.

Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet/9.), Kyle Busch (Gibbs-Toyota/10.), Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet/11.) und Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet/12.) rundeten das Q3-Ergebnis und damit die Top 12 der Startaufstellung ab. Kyle Busch hat als aktueller Tabellenzweiter gute Chancen auf den Einzug in die Championship-Round in Homestead. Gordon ist als einziger bereits für diese qualifiziert. Der bereits vor Wochen aus dem Chase ausgeschiedene McMurray hatte als 24. in Q1 gerade so den Q2-Einzug geschafft, arbeitete sich dann aber noch bis in die sechste Startreihe nach vorn.

Penske-Duo verpasst Q3-Einzug

Brad Keselowski

Brad Keselowski ist auf Platz 18 der am weitesten hinten startende Chase-Pilot Zoom

Frust hingegen im Lager von Team Penske: Der im Sinne seiner Titelhoffnungen am Sonntag unbedingt auf den Sieg angewiesene Joey Logano startet von Position 14, nachdem er den Q3-Einzug um zwei Positionen verpasst hat. Im Anschluss an seine Q2-Runde klagte Logano über mangelnden Grip am Kurvenausgang.

Loganos Penske-Teamkollege Brad Keselowski braucht am Sonntag zwar nicht zwingend den Sieg, um sich in die Championship-Round zu fahren, sehr wohl aber ein Top-Ergebnis. Mit Startplatz 18 hat er die schlechteste Startposition aller sieben Hoffnungsträger auf die drei noch zu vergebenen Finaltickets für Homestead (Ausgangssituation im Chase vor Phoenix).

Die prominentesten Piloten, für die diesmal bereits in Q1 Feierabend war, sind Clint Bowyer (Waltrip-Toyota/27.), Sam Hornish Jr. (Petty-Ford/28.), David Ragan (Waltrip-Toyota/29.) und Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet/31.) Stewart war auf seiner zweiten fliegenden Runde drauf und dran, den Einzug ins Q2 zu schaffen, kam aber in Turn 4 in den Dreck neben der Ideallinie, musste vom Gas gehen und damit seine Hoffnung auf eine bessere Startposition als die 31. begraben.

Die Grüne Flagge zum Quicken Loans Race for Heroes 500 fällt am Sonntag gegen 20:45 Uhr MEZ. Motorvision TV überträgt ab 20:00 Uhr live.