Jimmie Johnson: Vertragsverlängerung zum 40. Geburtstag

Hendrick Motorsports hat sich die Dienste von Fahrer Jimmie Johnson, Crewchief Chad Knaus und Hauptsponsor Lowe's für mindestens zwei weitere Jahre gesichert

(Motorsport-Total.com) - Der Kalifornier Jimmie Johnson als Fahrer, Hendrick Motorsports als sein Arbeitgeber, Chad Knaus als sein Crewchief und die US-Baumarktkette Lowe's als sein Hauptsponsor: An dieser seit 2002 bestehenden Erfolgskombination wird sich bis auf Weiteres nichts ändern. Am Montag gab Hendrick die Verlängerung der Verträge mit Johnson und Lowe's (jeweils bis Ende 2017) sowie Knaus (bis Ende 2018) bekannt.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Jimmie Johnson fährt bis mindestens Ende 2017 weiter für Hendrick Motorsports Zoom

"Meine Verbindung zu Lowe's und Hendrick Motorsports bedeutet mir sehr viel. Es sagt einiges aus, wenn man einen solch langen Zeitraum mit einem Hauptsponsor und einem Team zusammenarbeiten kann", so Johnson, der am heutigen Donnerstag seinen 40. Geburtstag feiert und somit ein um drei Tage vorgezogenes Geschenk erhalten hat.

Im Jahr 2002, seiner Rookie-Saison in der höchsten NASCAR-Liga, verpasste Johnson im Duell mit Ryan Newman zwar den Titel des besten Neulings, holte aber seitdem sechsmal erfolgreich zum ganz großen Schlag in Form des Sprint-Cup-Titels (2006, 2007, 2008, 2009, 2010 und 2013) aus. In dem am kommenden Wochenende auf dem Chicagoland Speedway beginnenden Chase 2015 macht Johnson als neuer Tabellenführer Jagd auf Titel Nummer sieben. Im Erfolgsfall würde er am 22. November in Homestead die Rekordmarke von Richard Petty und Dale Earnhardt einstellen.

Angesichts der Erfolge in Vergangenheit und Gegenwart waren die Vertragsverlängerungen der wichtigen Eckpfeiler rund um den Hendrick-Chevy mit der Startnummer 48 nur Formsache. "Das ist mein Zuhause und ich freue mich auf viele weitere gemeinsame Siege", so Johnson, der in der ewigen Bestenliste der Sprint-Cup-Rennsieger mit aktuell 74 Siegen auf Platz acht liegt. Damit kratzt er auch in dieser Disziplin an der Marke von Dale Earnhardt (76 Siege). Bis zu Richard Pettys 200 Siegen ist es allerdings noch ein deutlich weiterer Weg.


Fotostrecke: #se7en: Jimmie Johnsons NASCAR-Karriere

Für die kommenden zwei Jahre sitzt Johnson im bekannten Umfeld sicher im Sattel. Im Alter von dann 42 Jahren kann er sich vorstellen, erste Gedankenstränge über einen Rücktritt zu weben. "Mittlerweile gibt es einige Fahrer in ihren Vierzigern, die ihre kommenden zwei, drei Jahre planen. Das wird wohl auch bei mir irgendwann der Fall sein. Im Moment denke ich aber noch nicht daran. Ich schätze, dass ich mir nach 2017 wohl Gedanken machen muss, aber jetzt heißt es erst einmal Vollgas", wird Johnson von 'Associated Press' zitiert.

"Ich schätze, dass ich mir nach 2017 wohl Gedanken machen muss, aber jetzt heißt es erst einmal Vollgas." Jimmie Johnson über das Thema Rücktritt

Johnsons Hendrick-Teamkollege und ehemaliger Mentor Jeff Gordon, der seit Johnsons Debütsaison 2002 Anteile an Hendrick Motorsports hält, fährt im Alter von 44 Jahren seine NASCAR-Abschiedstour. Um den ebenfalls 44 Jahre alten Tony Stewart gibt es Gerüchte, dass er die Saison 2016 zu seiner Abschiedstour machen könnte. Bestätigt ist dies aber noch nicht. Fakt ist: Sowohl Gordon als auch Stewart fahren im bisherigen Saisonverlauf ihrer Form vergangener Jahre hinterher. Gleiches gilt für den 45 Jahre alten Greg Biffle. Andererseits ist Matt Kenseth im Alter von 43 Jahren einer der heißesten Titelkandidaten. Wie lange er und Jimmie Johnson der NASCAR-Szene erhalten bleiben, werden die kommenden Jahre zeigen.

Rick Hendrick: Beitrag von Johnson/Knaus von unschätzbarem Wert

Rick Hendrick jedenfalls stellt sich genau wie Johnson zunächst einmal auf noch viele weitere Erfolge ein. "Den Beitrag, den Jimmie und Chad für Hendrick Motorsports geleistet haben, kann man gar nicht hoch genug bewerten", so Hendrick, der erinnert: "Als Lowe's im Jahr 2001 das Risiko einging, die Startnummer 48 zu sponsern, hätten wir von solchen Ergebnissen nicht zu träumen gewagt. Doch es ist eine meisterhafte Kombination und eine aufrichtige Partnerschaft, die wir mit Stolz weiterführen und weiter wachsen lassen wollen."

Bevor Jimmie Johnson 2002 seine Rookie-Saison im Sprint-Cup (damals Winston-Cup) in Angriff nahm, absolvierte er im Herbst 2001 einen "Schnupperkurs" in Form von drei Rennen (Charlotte, Homestead, Atlanta). Schon damals saß er im von Lowe's gesponserten Hendrick-Chevy mit der Startnummer 48. Als Crewchief fungierte bei diesen ersten drei Einsätzen aber noch nicht Chad Knaus, sondern Ken Howes, der in den 1990er-Jahren der Crewchief von Ken Schrader war.

Jimmie Johnson, Rick Hendrick, Chad Knaus

Erfolgreiches Trio seit 2002: Jimmie Johnson, Rick Hendrick und Chad Knaus Zoom

In den Saisons 2006 und 2007 musste Johnson für einige Rennen auf die Dienste von Knaus verzichten. Kurz vor dem Daytona 500 des Jahres 2006 wurde der ebenso erfolgreiche wie risikofreudige Crewchief für vier Rennen gesperrt, weil die C-Säule von Johnsons Hendrick-Chevy nicht dem Reglement entsprach. Mit Interims-Crewchief Darian Grubb fuhr Johnson trotzdem zu zwei Siegen, darunter sein erster Daytona-500-Sieg.

Im Sommer 2007 wurde Knaus für ebenfalls für vier Rennen gesperrt, weil vor dem Rennen in Sonoma regelwidrige Kotflügel an den Hendrick-Chevys von Johnson und Jeff Gordon entdeckt wurden. Gordons damaliger Crewchief Steve Letarte leistete Knaus für vier Rennen auf der "Strafbank" Gesellschaft. Ungeachtet dessen machten Johnson und Gordon den Titelkampf 2007 unter sich aus. Johnson triumphierte und holte sich damit seinen zweiten von inzwischen sechs Titeln. Die Zukunft wird zeigen, ob es für den nun 40-jährigen Kalifornier bei sechs Titeln bleibt, ob er die Einstellung des Rekords von Richard Petty und Dale Earnhardt schafft oder ob ihm vielleicht sogar der alleinige Rekord gelingt.