Begeisterung nach IndyCar-Testtag in Elkhart Lake

Nach über acht Jahren Pause dröhnten am Dienstag endlich wieder IndyCar-Motoren in Elkhart Lake - Kenner und Neulinge der Strecke gleichermaßen beeindruckt

(Motorsport-Total.com) - Zurück in die Zukunft: Nach über achtjähriger Pause waren am Dienstag endlich wieder IndyCar-Boliden auf dem Road-America-Kurs in Elkhart Lake unterwegs. Es handelte sich um den ersten Testtag in Vorbereitung auf das langersehnte Renn-Comeback der IndyCars auf der 6,5 Kilometer langen Rennstrecke im US-Bundesstaat Wisconsin.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal

Rahal-Pilot Graham Rahal ist von den Geschwindigkeiten in Elkhart Lake angetan Zoom

Chip Ganassi Racing, Team Penske, Rahal Letterman Lanigan Racing, CFH Racing und A.J. Foyt Enterprises waren am Testtag vor Ort und schickten zusammengerechnet zehn Fahrer auf die Strecke. Dabei handelte sich um die ersten IndyCar-Runden in Elkhart Lake, seitdem Sebastien Bourdais am 12. August 2007 die Abschiedsvorstellung der ChampCar-Serie auf der beliebten Naturrennstrecke gewonnen hatte.

Den zehn Piloten, darunter auch der am vergangenen Sonntag 40 Jahre alt gewordene Vize-Champion Juan Pablo Montoya, stand die Strecke in Elkhart Lake für siebeneinhalb Stunden offen. "Die ersten Runden heute Morgen waren richtig cool", sagt Ganassi-Pilot Tony Kanaan stellvertretend für die Fahrer, die den spektakulären Kurs noch aus ihrer Zeit in der CART- beziehungsweise ChampCar-Serie kennen. Kanaans bislang letzter Elkhart-Lake-Auftritt datiert vom 18. August 2002.

Graham Rahal: Fast so schnell wie 2007

Ebenso lang wie Kanaans bislang letztes Rennen in Elkhart Lake liegen Scott Dixons Erinnerungen an den 6,5 Kilometer langen Kurs zurück. "Klasse, wieder auf dieser Strecke zu fahren. Es ist schon seltsam, auf eine so lange Piste zurückzukehren. Das Rennen hier sollte richtig gut werden", meint der Neuseeländer, der vor gut drei Wochen beim dramatischen IndyCar-Saisonfinale 2015 seinen vierten Titel unter Dach und Fach brachte.

ChampCar-Rennen in Elkhart Lake 2007: Sebastien Bourdais, Robert Doornbos und Graham Rahal

ChampCars in Elkhart Lake 2007: Sebastien Bourdais, Robert Doornbos, Graham Rahal Zoom

Graham Rahal, Gesamtdritter der abgelaufenen Saison, muss nicht ganz so weit zurückblicken wie Kanaan und Dixon, um seine Erinnerungen an Elkhart Lake aufzufrischen. Der Sohn des dreimaligen CART-Champions Bobby Rahal wurde am 12. August 2007 beim ChampCar-Rennen, das sein damaliger Newman/Haas-Teamkollege Sebastien Bourdais gewann, Dritter. "Ich hatte komplett vergessen, wie schnell diese Autos auf dieser Strecke sind", staunt Rahal.

Offizielle Rundenzeiten wurden wie so oft bei Testfahrten nicht bekanntgegeben, doch Rahal sagt: "Im Vergleich zur Bestzeit von 2007 fehlt uns nicht viel". Scott Dixon spricht von "Rundenzeiten im 1:43er- und 1:44er-Bereich", die für ihn notiert wurden. Sebastien Bourdais, der beim Test am Dienstag nicht mit von der Partie war, holte sich am ChampCar-Wochenende vor acht Jahren nicht nur den Sieg, sondern auch die Pole-Position.


Fotos: IndyCar-Testfahrten in Elkhart Lake


Die Rundenzeit, mit der Bourdais den Panoz-Cosworth DP01 des Newman/Haas-Teams im August 2007 auf die Pole stellte, wurde mit 1:41.535 Minuten gestoppt. Den Streckenrekord hält Dario Franchitti mit einer im Qualifying zum CART-Rennen 2000 gefahrenen Pole-Runde in 1:39.866 Minuten. Der Schotte saß damals im Reynard-Honda von Team Green.

Road-America-Rookie Takuma Sato schwer angetan

Während Tony Kanaan, Scott Dixon, Juan Pablo Montoya, Will Power, Helio Castroneves und Graham Rahal den Road-America-Kurs noch aus alten Tagen kennen, nahmen ihn Simon Pagenaud, Takuma Sato, Josef Newgarden und Charlie Kimball zum ersten Mal mit einem IndyCar unter die Räder. Für Sato waren es gar die ersten Runden überhaupt auf dieser Strecke. "Etwas Vergleichbares gibt es im Kalender nicht", schwärmt der Japaner und fügt hinzu: "So wenig Abtrieb wie hier fahren wir sonst so gut wie nirgendwo. Es ist eine klassische Rennstrecke mit Charakter."

Takuma Sato

Takuma Sato fuhr zum ersten Mal überhaupt auf der Traditionsstrecke Road America Zoom

Neben dem Sammeln erster technischer Daten für das Rennen am 26. Juni 2016 bot der Testtag auch optisch einen ersten Vorgeschmack auf die kommende IndyCar-Saison. Während Scott Dixon seiner Gewohnheit treu bleibt und auch als nun viermaliger IndyCar-Champion weiterhin auf die Startnummer 9 setzt, war Will Power, der Champion von 2014, zum ersten Mal seit dem Saisonfinale 2014 in Fontana wieder mit der Startnummer 12 unterwegs. Die Startnummer 1 wird in der IndyCar-Saison 2016 nicht vergeben. Kommenden Montag steht in Elkhart Lake ein weiterer Testtag an.