Rennkalender: Geht es den 500-Meilen-Rennen an den Kragen?

NASCAR-Chef Brian France stellt in Aussicht, dass weitere Rennen den Beispielen Dover, Fontana, Pocono folgen könnten und von 500 auf 400 Meilen verkürzt werden

(Motorsport-Total.com) - Seit 2001 umfasst der Kalender der höchsten NASCAR-Liga Jahr für Jahr 36 Meisterschaftsläufe. In der Sprint-Cup-Saison 2015 gehen acht von diesen 36 Rennen über eine Distanz von 500 Meilen: Je zwei Rennen in Fort Worth und Talladega sowie je ein Rennen in Atlanta, Charlotte, Darlington und Daytona. Das Coca-Cola 600 in Charlotte geht mit einer Distanz von 600 Meilen sogar über die 500-Meilen-Grenze hinaus.

Titel-Bild zur News: Texas Motor Spedway

Der Texas Motor Speedway in Fort Worth sieht zwei 500-Meilen-Rennen pro Saison

Für die Zukunft behält man sich bei NASCAR vor, das eine oder andere dieser Rennen auf eine Distanz von 400 Meilen zu verkürzen - eine Maßnahme, die in den vergangenen Jahren bereits auf mehreren Strecken Anwendung fand. "Grundsätzlich ist es so, dass wir kürzere Events sehen wollen, aber nicht in jedem einzelnen Fall", erklärt NASCAR-Chef Brian France gegenüber 'Associated Press' und spricht einen wichtigen Punkt an: "Es ist kein Geheimnis, dass sich die Aufmerksamkeitsspanne der Fans im Laufe der Zeit verändert hat."

Doch nicht nur mit Blick auf die Zuschauer vor den TV-Geräten, sondern auch im Hinblick auf die Action auf der Strecke plädiert France für eine Verkürzung weiterer Rennen. "Wir haben gesehen, dass die Rennen dadurch besser werden, denn es gibt dann keine Flaute im Rennverlauf oder sagen wir mal, eine deutlich kürzere Flaute. Die Teams müssen sich richtig ins Zeug legen. Es gibt keine Zeit zum Entspannen."

Gut möglich also, dass einige der eingangs genannten Rennen den Beispielen aus Dover, Fontana und Pocono folgen werden. In Dover geht das Herbstrennen seit 1996 nur noch über 400 Meilen, seit 1998 auch das Frühjahrsrennen. Bis einschließlich der Saison 1995 waren beide Rennen auf der "Monster Mile" noch auf 500 Meilen angesetzt.

Brian France

Für NASCAR-Chef Brian France sprechen mehrere Faktoren für 400-Meilen-Rennen Zoom

In Fontana erfolgte die Verkürzung von 500 auf 400 Meilen im Jahr 2010. In Pocono fanden bis einschließlich der Saison 2011 ausnahmslos 500-Meilen-Rennen statt. Seit 2012 gehen auch diese beiden Rennen nur noch über eine Distanz von 400 Meilen.

"Die Qualität der Rennen nimmt tendenziell zu, wenn wir die kürzere Rennen fahren. Das sagt uns die Erfahrung", so France, der damit auf "die Anzahl der Führungswechsel, den Vorsprung des Siegers im Ziel und eine Reihe anderer Aspekte, die wir statistisch erfassen" anspricht.

So kommt der NASCAR-Chef zum Schluss: "Ein 400-Meilen-Rennen sorgt in aller Regel für besseres Racing. Das lässt uns in Kombination mit der Aufmerksamkeitsspanne der Fans über Verkürzungen nachdenken."