Matt Kenseth: Rücktritt ist derzeit kein Thema

Matt Kenseth ist nur wenige Monate jünger als Jeff Gordon, sieht sich für einen Rücktritt aber noch lange nicht bereit: "Fühle mich so gut wie vor zehn Jahren"

(Motorsport-Total.com) - Jeff Gordon hängt seinen NASCAR-Helm im Anschluss an das diesjährige Saisonfinale in Homestead (22. November) an den Nagel und wird künftig nicht mehr auf Vollzeitbasis in der Topliga Sprint-Cup antreten. Auch einzelne Starts ab 2016 erscheinen wenig wahrscheinlich. Zu beschäftigt ist der am 4. August 44 Jahre alt werdende Kalifornier schon jetzt mit seinen neuen Aufgaben, die unter anderem das Kommentieren von Rennen der zweiten NASCAR-Liga (Xfinity-Serie) beinhalten.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth

Matt Kenseth in der Victory Lane: Erster Saisonsieg 2015 in Bristol Zoom

Schule macht Gordons Rücktrittsbeispiel in Reihen der Sprint-Cup-Routiniers bisher nicht. Nachdem Dale Earnhardt Jr. bereits klar zu verstehen gegeben hat, dass er von einem baldigen Rücktritt nichts wissen will, schlägt auch Matt Kenseth in diese Kerbe. Mit 43 Jahren ist Kenseth nur wenige Monate jünger als Gordon, aber mehr als zwei Jahre älter als Earnhardt Jr.

"Ich fühle mich so gut wie vor zehn Jahren und glaube, dass ich hinter dem Lenkrad einen mindestens so guten Job mache wie damals", so Kenseth, der sich in der Saison 2003 zum letzten Champion der höchsten NASCAR-Liga nach klassischem Format ohne Chase krönte.

Die Entscheidung von Gordon kann Kenseth verstehen, sieht die Motive auf sich selbst aber noch nicht zutreffen: "Jeff hat einen Punkt erreicht, an dem er etwas anderes tun möchte. Es sieht nicht danach aus, dass er Zweifel an seiner Entscheidung hegt. Die Jungs, die diesen Zeitpunkt selbst bestimmen können, anstatt solange zu warten, bis sie nicht mehr konkurrenzfähig sind, dürfen sich glücklich schätzen. Ich hoffe, dass auch ich einer dieser Jungs bin."

Jeff Gordon, Matt Kenseth

Wie Gordon: Kenseth will den Zeitpunkt für einen Rücktritt selbst bestimmen Zoom

Am vergangenen Wochenende in Bristol stellte Kenseth eindrucksvoll unter Beweis, das er mit 43 Jahren nicht nur einer der routiniertesten, sondern nach wie vor auch einer der schnellsten ist Fahrer im Feld ist. Im Qualifying holte er sich zunächst seine erste Bristol-Pole seit 2005. Im Rennen, das gleich zweimal aufgrund von Regenfällen unterbrochen werden musste, behielt der Gibbs-Pilot stets kühlen Kopf und fuhr seinen ersten Sieg bei einem Sprint-Cup-Meisterschaftslauf seit September 2013 (Loudon) heraus.

Dank seines Bristol-Sieges hat Kenseth nun allerbeste Chancen, auch in diesem Jahr den Einzug in den Chase zu schaffen. Seitdem NASCAR in der Saison 2004 das Playoff-Format eingeführt hat, war Kenseth nur einmal (2009) nicht für den zehn Wochen dauernden Titelkampf qualifiziert.