Mit Verspätung: Joey Logano auf der Martinsville-Pole

Joey Logano (Penske-Ford) sichert sich im Qualifying zum STP 500 in Martinsville seine zweite Pole-Position der Saison - Tony Stewart bester Stewart/Haas-Pilot

(Motorsport-Total.com) - Joey Logano (Penske-Ford) steht beim ersten Short-Track-Rennen der NASCAR-Saison 2015, dem STP 500 in Martinsville, auf der Pole-Position. Zum ersten Mal in der 67-jährigen Geschichte wurde ein Qualifying auf dem als "Paperclip" bekannten Halbmeilen-Oval in drei Segmenten ausgetragen.

Titel-Bild zur News: Joey Logano

Zweite Pole-Position in dieser Saison für Daytona-500-Sieger Joey Logano Zoom

Logano markierte in Q3 mit einer Zeit von 19.232 Sekunden (98,461 Meilen pro Stunde) die Bestzeit und sicherte sich damit nicht nur seine zweite Pole der Saison nach Atlanta, sondern auch den so wichtigen Boxenplatz Nummer eins direkt am Ausgang der Boxengasse. Diese fällt in Martinsville bekanntlich besonders eng aus, was den Boxenplatz ganz am Ende umso begehrter macht.

Nach hartnäckigen Regenfällen im Verlauf des Tages, die zuvor bereits eine Verkürzung des ersten Freien Trainings bewirkt hatten, wurde das Qualifying erst mit 80 Minuten Verspätung unter die Räder genommen. Während der Zeitenjagd hielt der Himmel über Martinsville die Schleusen aber dicht. Die drei Segmente gingen planmäßig über die Bühne. Auffällig war, dass anders als auf den anderen Strecken, auf der mit 0,526 Meilen kürzesten Piste im gesamten NASCAR-Kalender mehrere Runden in Q3 zurückgelegt wurden.

Tony Stewart in Startreihe drei

Logano setzte sich in seinem letzten Anlauf in Q3 schließlich durch. Zweitschnellster und damit beim Start am Sonntag neben dem Daytona-500-Sieger in Reihe eins: Ryan Newman, der mit seinem Childress-Chevrolet die Bestzeit im verkürzten Freien Training markiert hatte. Im dritten und entscheidenden Quali-Segment fehlten dem "Rocket Man" 26 Tausendstelsekunden auf die Bestzeit von Logano.

Tony Stewart

"Smoke" schaffte als einziger Stewart/Haas-Pilot den Einzug ins Q3 Zoom

In Startreihe zwei stehen der einmal mehr bestens aufgelegte Martin Truex Jr., der sich von Startplatz drei anschickt, seinen schwarzen Chevy des Ein-Wagen-Teams Furniture Row Racing beim sechsten Saisonlauf zum sechsten Mal in die Top 10 zu fahren. Neben Truex Jr. geht der achtmalige Martinsville-Sieger Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) ins Rennen. Dessen Teamkollege Jimmie Johnson, der ebenfalls auf acht Martinsville-Triumphe verweist, startet direkt dahinter von Position fünf.

Neben Johnson in Reihe drei steht Tony Stewart, der diesmal der Schnellste im Lager seines eigenen Vier-Wagen-Teams Stewart/Haas Racing war. Kevin Harvick verpasste indes den Einzug ins Q3. Der amtierende NASCAR-Champion beginnt sein Unterfangen, saisonübergreifend neun Top-2-Platzierungen in Folge einzufahren, von Startplatz 17. Damit steht Harvick sogar noch hinter Danica Patrick, die als 16. zweitbester Vertreter im Stewart/Haas-Lager war. Martinsville-Vorjahressieger Kurt Busch im vierten Stewart/Haas-Chevy schaffte nicht einmal den Einzug ins Q2. Er startet nur von Position 25.

Chase Elliott beim Debüt auf Startplatz 27

Während somit drei von vier Stewart/Haas-Piloten aus dem Mittelfeld kommen, werden die Top 10 der Startaufstellung von Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet/7.), Matt Kenseth (Gibbs-Toyota/8.), Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet/9.) und A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet/10.) komplettiert. Carl Edwards (Gibbs-Toyota) und Brad Keselowski (Penske-Ford) waren ebenfalls in Q3 vertreten, konnten sich dort aber nicht in Szene setzen. Sie starten einträchtig aus der sechsten Reihe und damit knapp vor Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet/14.) und Denny Hamlin (Gibbs-Toyota/15.).

Chase Elliott

Das Wetter hätte Chase Elliott beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht Zoom

Chase Elliott, bei Hendrick Motorsports ab der kommenden Saison Nachfolger von Jeff Gordon, mischt an diesem Wochenende erstmals im Sprint-Cup mit. Bei seinem Debüt in der NASCAR-Topliga stellte der amtierende Champion der zweiten NASCAR-Liga den eigens für ihn aufgebauten fünften Hendrick-Chevy auf Platz 27 in der Startaufstellung. "Eine große Erleichterung, es ins Starterfeld geschafft zu haben. Jetzt freue ich mich auf Sonntag", so Elliott in Anspielung auf die Tatsache, dass er sich mangels Owner-Punkte über die Zeit ins Feld fahren musste. Wäre das Qualifying dem Regen zum Opfer gefallen, hätte der Sohn von Bill Elliott sein Sprint-Cup-Debüt vertagen müssen.

Sogar noch hinter Debütant Chase Elliott stehen beim Start am Sonntag Martinsville-Geheimfavorit Clint Bowyer (Waltrip-Toyota/30.) und der seit einigen Wochen glücklos agierende Sam Hornish Jr. (Petty-Ford/38.). Wenig Neues auch aus einem anderen Lager innerhalb der Ford-Fraktion: Das Roush-Team tut sich in Martinsville traditionell schwer. Während Greg Biffle (25.) und Trevor Bayne (36.) diesem Ruf mit einem frühen Ausscheiden in Q1 gerecht wurden, schaffte Ricky Stenhouse (23.) gerade so den Sprung ins Q2, viel mehr aber auch nicht. De facto war er Langsamster im zweiten Segment, weil Casey Mears (Germain-Chevrolet) aufgrund eines Schadens an der Kraftübertragung keine fliegende Runde zustande brachte und daher von Platz 24 startet.

Nachdem für den sechsten Sprint-Cup-Saisonlauf ursprünglich 46 Meldungen vorgelegen hatten, machte der Rückzug der Xtreme-Truppe rund um Travis Kvapil deren 45 daraus. Das Team, das vor vier Wochen unfreiwillig für Schlagzeilen gesorgt hatte, weil kurz vor dem Qualifying in Atlanta das Einsatzauto gestohlen wurde, reiste diesmal freiwillig nicht an. "Wir haben uns entschieden, unsere Ressourcen auf einen Einsatz in zwei Wochen auf dem Texas Motor Speedway zu kanalisieren", so die Erklärung von Xtreme-Teambesitzer John Cohen.


Fotos: NASCAR in Martinsville


Neben Kvapil fehlen im STP 500 am Sonntag auch Brendan Gaughan (Premium-Chevrolet) und Ron Hornaday (TMG-Chevrolet). Während Gaughan schlicht und ergreifend nicht schnell genug war, um es unter Berücksichtigung der aktuellen Owner-Wertung ins Feld zu schaffen, setzte Hornaday seinen Chevy SS in die Mauer und brachte die erst im Winter aus der Xfinity-Serie in den Cup aufgestiegene TMG-Truppe damit um alle Chancen auf einen zweiten Renneinsatz in der NASCAR-Topliga. Justin Allgaier traf ebenfalls die Mauer und beschädigte sich das Heck seines HScott-Chevys. Weil ihm das Malheur aber erst in Q2 passierte, startet er am Sonntag von Position 21, noch vor Greg Biffle, Kurt Busch, Chase Elliott, Clint Bowyer und Co.

Der Start zum STP 500 erfolgt am Sonntag gegen 19:15 Uhr MESZ. Motorvision TV überträgt ab 18:30 Uhr live mit Stefan Heinrich und Pete Fink am Mikrofon. Gemäß aktueller Vorhersage bleibt es am Renntag trocken.