Neues Überwachungssystem für die Boxenstopps

Zumindest in der Boxengasse bricht ab sofort auch in der NASCAR das Elektronikzeitalter an: Umfangreiche Technik sowie Offizielle mit neuen Aufgaben

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten, in denen in der Boxengasse eines NASCAR-Rennens neben den Mechanikern der einzelnen Teams zahlreiche NASCAR-Offizielle ihres Amtes walteten, sind vorbei. Beginnend mit dem nicht zur Meisterschaft zählenden Sprint-Unlimited in der Nacht vom 14. auf den 15. Februar wird ein völlig neues Überwachungssystem eingesetzt, um eventuelle Vergehen bei den Boxenstopps zu erkennen und zu ahnden.

Titel-Bild zur News: Clint Bowyer

Die NASCAR-Offiziellen direkt am Auto haben anno 2015 ausgediehnt Zoom

Statt wie bisher zwischen 20 und 30 Offizielle in der Boxengasse zu platzieren, setzt NASCAR ab sofort auf 45 hochauflösende Kameras. Diese Kameras befinden sich auf dem Dach der Haupttribüne und zeichnen von dort jeden Boxenstopp auf. Mehr noch: Über Induktionsschleifen im Asphalt der Boxengasse soll das neue Überwachungssystem auf elektronischem Wege erkennen, wenn ein Auto außerhalb der Markierungen zum Stehen kommt, wenn Radmuttern fallengelassen werden oder wenn zu viele Mechaniker am Auto arbeiten.

In einem im Infield platzierten Truck laufen alle Daten zusammen und werden von acht NASCAR-Offiziellen umgehend gesichtet. Meldet das System ein Vergehen, schaut sich einer der Offiziellen den jeweiligen Boxenstopp genau an, um anschließend sofort Rückmeldung an die Rennleitung zu geben. Das kann sowohl eine Bestätigung des vom System gemeldeten Regelverstoßes als auch eine Zurücknahme dessen sein. Das letzte Wort haben also nach wie vor die Menschen und nicht die Technik.

Die Teams und Fahrer werden von einem Vergehen nicht unmittelbar erfahren. "Wir werden es ihnen erst sagen, nachdem sie die Boxengasse verlassen haben", erklärt NASCAR-Betriebsdirektor Shawn Rogers und erinnert: "So handhaben wir es auch beim Thema Geschwindigkeitsübertretungen in der Boxengasse." Im Chase 2014 wurde das neue System bereits probeweise im Parallelbetrieb zur bewährten Offiziellen-Strategie eingesetzt. In vier Wochen erlebt es beim Sprint-Unlimited seine Feuertaufe.


Fotostrecke: Best-of-NASCAR 2014

Dank des neuen Überwachungssystems geht die Anzahl der NASCAR-Offiziellen in der Boxengasse deutlich zurück. So werden laut Rogers ab sofort nur noch zehn Offizielle ihres Dienstes walten, dann allerdings hinter der Boxenmauer, um den Crewchiefs bei eventuellen Unklarheiten Auskunft geben zu können.