• 05.11.2014 10:49

  • von Pete Fink

Hamlin-Attacke: "Für Keselowski wird es schwer..."

Denny Hamlin analysiert die Texas-Vorfälle aus der Fahrersicht - seine Prognose für die kommenden Wochenenden: Brad Keselowski wird es schwer haben...

(Motorsport-Total.com) - Denny Hamlin war es, der Brad Keselowski einst den Spitznamen "Bad Brad" verpasste. Die beiden NASCAR-Stars haben eine gemeinsame Historie und sind sich auch heute nicht gerade grün. Nun holte der Gibbs-Pilot, der am Phoenix-Wochenende die Chance hat, sich für die "Final-Four" von Homestead zu qualifizieren, noch einmal aus. Der Fokus lag dabei natürlich auf den so kontroversen Ereignissen des Texas-Wochenendes, als Keselowski und Jeff Gordon aneinander rasselten.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Denny Hamlin ist derzeit nicht gerade gut auf Brad Keselowski zu sprechen Zoom

"Ich weiß es nicht", antwortete Hamlin auf die Frage, ob er das beinharte Keselowski-Manöver gestartet hätte. "Er hatte die besseren Reifen und daher kann man nicht sagen, dass dies seine einzige Chance gewesen wäre. Er hatte ja noch zwei Runden Zeit. Und wenn er die 48 (Jimmie Johnson; Anm. d. Red.) einfach angeschoben hätte, dann wäre es auch auf einen Zweikampf zwischen ihm und der 48 hinausgelaufen. So etwas ist sehr schwer zu beurteilen, auch angesichts seiner Punktesituation."

In der Tat: Nur ein Sieg hätte Keselowski wirklich weitergeholfen und die 48 war in Texas das dominierende Auto. Ein Hintergedanke, der vielleicht das harte Manöver beeinflusste. "Jeder hat halt seine eigene Art und Weise, die Dinge anzugehen", sinnierte Hamlin. "Aber meiner Meinung nach gibt es da eine gemeinsame Meinung der Piloten: Es gab eine Lücke, aber es war eine sehr kleine Lücke. Sie war keinesfalls groß genug, um ohne Kontakt durchzukommen. Irgendjemand musste also den Preis bezahlen und das war Jeff Gordon."

Was Keselowski billigend in Kauf nahm und danach eine Reaktion zeigte, die offenbar vielen Kollegen missfiel, wie Hamlin betonte: "Viele Piloten haben mit Brad das Problem, dass er keinerlei Gewissensbisse zeigt. Klar hat er das Recht so zu denken, wie er denkt. Aber wenn er keinerlei Verantwortung übernimmt, dann bringt er damit die Kollegen gegen sich auf." Kein Wort der Entschuldigung also, was Hamlin missfällt: "Als Fahrer willst du in so einer Situation zumindest hören, dass es dem Gegner leid tut, dass er deinen Tag ruiniert hat und den Fehler einsieht."

Für Keselowski wird es schwer...

Denny Hamlin, Brad Keselowski

Hamlin und Keselowski müssen auch in Phoenix gemeinsam auf die Strecke Zoom

"Und wenn das nicht passiert, dann hinterlässt es nun einmal einen Stich in der Magengegend. Er wiederum zeigt keine Spur von Reue. Er sagt, dass das dein Problem sei, auch wenn deine ganze Saison durch diesen Fehler auf dem Spiel steht. Das hat meiner Meinung nach die ganze Situation eskalieren lassen. Wäre Brad zu Jeff gegangen und hätte ihm gesagt: 'Sorry, ich bin in die Lücke gefahren, weil es meine einzige Chance gewesen ist. Es tut mir leid, dass ich deinen Reifen aufgeschlitzt habe', dann wäre die Sache ganz anders gelaufen."

"Wenn er aber sagt: 'Sorry, aber du hast eine Lücke gelassen', dann hätte ich in Jeffs Situation vermutlich genauso reagiert." Dabei geht es Hamlin weniger um den Zwang, sich für eine Situation entschuldigen zu müssen, als darum, sich mit "dem Standpunkt des anderen wenigstens 30 Sekunden lang auseinanderzusetzen und miteinander zu sprechen." Dies ist im Fall Keselowski einige Male nicht geschehen und daraus zieht Hamlin seine Schlüsse. Speziell, wenn es darum geht, wer in den beiden kommenden Rennen den Titel holen kann.


NASCAR in Fort Worth

"Eines kann ich garantieren: Wenn es am Rennende darum geht, dass einer mir oder Brad hilft, dann werde ich das sein, weil ich den Respekt vieler Kollegen habe. Und in Sachen Meisterschaft: Es wird sehr schwierig werden, den Titel zu holen, wenn du ganz alleine dastehst. Auch ich habe lernen müssen, dass es dir die Jungs auf der Strecke ganz schön schwer machen können, wenn sie wirklich wollen." Vielleicht schon in Phoenix?

Hamlin gibt sich fast philosophisch: "Wenn man mich fragt: Will ich den Titel holen oder will ich mir erst einmal den Respekt der Kollegen erarbeiten? Dann wähle ich den Respekt. Denn: Wo ist bitte der Spaß an einer NASCAR-Titelfeier, wenn du eine Party schmeisst und keiner geht hin?" Die erste Auflösung gibt es am Sonntagabend ab 20:00 Uhr, wenn in Phoenix das vorletzte Sprint-Cup-Saisonrennen beginnt.

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