• 23.01.2013 19:29

  • von Pete Fink

Wie die NASCAR-Stars nach Europa kommen

NASCAR-Vizepräsident George Silbermann erklärt gegenüber 'Motorsport-Total.com', wie die Idee von europäischen Show-Runs umgesetzt werden könnte

(Motorsport-Total.com) - NASCAR-Stars live in Europa? Noch bis vor wenigen Wochen erschien eine solche Vorstellung als völlig unrealistisch. Dann erklärte George Silbermann, NASCARs Vize-Präsident für die internationalen Serien, dass man in Daytona derzeit durchaus mit der Idee kokettiere, in absehbarer Zeit einmal Show-Runs in der alten Welt zu veranstalten, bei der dann auch einige der NASCAR-Asse live vor Ort fahren würden.

Titel-Bild zur News: Euro Racecar Serie

Gibt es in der Euro-Racecar-Series bald jede Menge NASCAR-Prominenz? Zoom

Wohlgemerkt: Es geht lediglich um Einladungsrennen ohne Punktevergabe - aber angesichts von 38 Sprint-Cup-Wochenenden pro Jahr ist dies sicherlich das Maximum, was in Europa umsetzbar wäre. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' gab Silbermann nun genauer Auskunft zu dieser Idee: "Es ist noch zu früh, darüber irgendetwas konkretes zu sagen", gab sich der NASCAR-Manager etwas zugeknöpft. "Es gibt derzeit viele Möglichkeiten auch in vielen anderen Ländern dieser Welt, die wir alle verfolgen."

Drei internationale Serien betreibt NASCAR mittlerweile - Mexiko, Kanada und seit dem Jahr 2012 eben auch Europa mit der Euro-Racecar-Series, deren Hauptquartier sich in Frankreich befindet. "NASCAR hat die Euro-Racecar-Serie formal als eine ihrer internationalen Serien anerkannt", unterstreicht Silbermann. "Das bedeutet zum Beispiel, dass der Champion der Euro-Racecar-Series auch ein NASCAR-Champion ist, der - wie im Fall von Ander Vilarino - im Dezember zu unseren Titelfeierlichkeiten nach Charlotte eingeladen wurde."

Ein großes europäisches Show-Event der NASCAR-Asse müsste also in jedem Fall "in einem geeigneten Kontext stattfinden", betont Silbermann die Grundvorraussetzung für ein solches Event. "Also in Zusammenhang mit der Euro-Racecar-Series und einem guten Promoter." Dann vermutlich auf einer Rundstrecke, denn "NASCAR ist ein Oval-Sport, aber mit Watkins Glen und Sonoma haben wir auch die beiden erfolgreichsten Rundstrecken-Rennen der USA bei uns. In Europa gibt es für große Oval-Rennen nur sehr wenige Möglichkeiten wie etwa den Lausitzring in Deutschland oder Rockingham in Großbritannien."

Europa hat die Nase vorne

Insofern hat Silbermann auch einen guten Rat für junge europäische Motorsport-Talente parat, die sich ihren Weg in die NASCAR erkämpfen wollen: "Ein Einstieg in die Euro-Racecar-Series wäre absolut eine gute Möglichkeit." So bekommt der Meister ab dieser Saison etwa ein Budget von 50.000 US-Dollar, das ihm den Einstieg in die K&N Pro-Series in den USA erleichtern soll. Das große Problem aus rein deutscher Sicht: Die Serie fährt auch in der Saison 2013 nicht in Deutschland, obwohl man mit Monza, Brands Hatch oder Le Mans recht prominente Strecken im Kalender hat.

George Silbermann

George Silbermann kümmert sich um die Internationalisierung der NASCAR Zoom

"Vor zwei oder drei Jahren fuhren die Euro-Racecars einmal im Rahmenprogramm des Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring", erinnert sich Silbermann. "Ich war selbst vor Ort und habe beobachtet, wie viele Fans sich für die Stock-Cars interessiert haben. Und ich bin auch im Boxenbereich herumspaziert und habe gesehen, wie offen und zugänglich alles ist. Das hat mich schon ein wenig daran erinnert, wie wir bei uns unsere NASCAR-Rennen aufziehen."

In Sachen Oval-Racing geht man in Europa mangels geeigneter Alternativen übrigens mittlerweile andere, neue Wege. "In Tours haben wir 2012 ein kleines, temporäres Oval aufgebaut mit temporären Abgrenzungen und Zäunen. Wir waren uns nicht sicher, wie die europäischen Fans darauf reagieren werden, aber sie waren begeistert. Plötzlich konnten sie echtes Side-by-Side-Racing mit jeder Menge Lackaustausch beobachten."

Dies ist also ein Weg, den sich Silbermann auch für weitere, kostengünstige Short-Track-Events in Europa vorstellen könnte. "Wir fahren derzeit eine Doppelstrategie", betont er. "Einerseits versuchen wir neue NASCAR-Fans über die TV-Präsenz zu gewinnen. Andererseits werden wir auch oft von Leuten aus der Wirtschaft angesprochen, die an einer verstärkten internationalen NASCAR-Plattform interessiert sind. Und dabei hat Europa im internationalen Vergleich die Nase weit vorne."

Folgen Sie uns!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!
Anzeige

Tourenwagen-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Tourenwagen-Newsletter von Motorsport-Total.com!