• 10.01.2013 07:13

  • von Pete Fink

Nervöser Kenseth: "Alles ist neu"

Fragen über Fragen: Wie sieht Matt Kenseth seinen Wechsel zu Joe Gibbs? Was verspricht er sich von seiner "Rookie-Saison"? Wie geht er 2013 an?

(Motorsport-Total.com) - Ganz ehrlich: Matt Kenseth in einem Toyota Camry von Joe Gibbs Racing und in der Startnummer 20 - daran müssen sich wahrscheinlich alle erst einmal gewöhnen. Genau wie Kenseth selbst beim Charlotte-Test im Dezember fast automatisch zu einem Roush-Truck lief, werden auch die Journalisten den 40-Jährigen in dieser Saison das eine oder andere Mal in einen Roush-Ford statt in einen Gibbs-Toyota setzen. Dafür bitten wir unsere NASCAR-Leser gleich im Vorfeld um Nachsicht.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth

Matt Kenseth ist das neue Edel-Pferd im Stall von Joe Gibbs Racing Zoom

Doch vor allem auf den NASCAR-Champion des Jahres 2003 kommt einiges zu, darüber macht er sich keinerlei Illusionen. "Normalerweise ändert sich im Winter immer etwas, sei es das Auto, irgendwelche Regeln oder Leute in deiner Crew", sinniert Kenseth. "Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Es ist eine komplett andere Crew, ein anderer Crew-Chief (Jason Ratcliff; Anm. d. Red.), eine neue Organisation, ein neuer Hersteller, ein ganz neues Auto und neue Teamkollegen. Alles ist neu und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht nervös bin."

Kunststück, denn nach 13 gemeinsamen Jahren verlies Kenseth im Winter das Roush-Team. "Das Timing war richtig, denn alles hat in diese Richtung gedeutet", beschreibt der Mann aus dem US-Bundesstaat Wisconsin seine Gedankengänge. "Es gab nicht einen einzigen Grund, es gab etwa 20 Gründe. Und es ist der richtige Zeitpunkt in meiner Karriere, einmal zu sehen, was es da noch anderes gibt und einmal etwas anderes zu machen."

Sein Abgang verlief ohne großen Ärger. "Klar kenne ich Jack nun sehr lange und wir haben auch ein gutes Verhältnis", schildert Kenseth. "Aber wir haben nie so intensiv miteinander gesprochen wie man vielleicht hätte meinen können. Mit Joe klappt es bisher sehr gut. Er ruft mich normalerweise einmal in der Woche an und will wissen, was los ist. Scheinbar ist meine Verpflichtung auch ein kleiner Kick für ihn."

Starke Teamkollegen

Nichts war es also mit einer Art Vertrag auf Lebenszeit, wie es Jeff Gordon bei Rick Hendrick genießt und was man sich im Fall Kenseth und Jack Roush auch hätte vorstellen können. "Ich komme mit offenen Augen und Ohren", verspricht Kenseth seinem neuen Arbeitgeber Joe Gibbs und gesteht: "Ich fühle mich fast wie ein Rookie, denn jetzt bin ich der Neue."

Denny Hamlin, Kyle Busch

Mit Kyle Busch und Denny Hamlin hat Kenseth zwei starke Teamkollegen Zoom

Neben den beiden Gibbs-Platzhirschen Denny Hamlin und Kyle Busch, die Kenseth sehr schätzt. "Sie werden mir Feuer geben", glaubt Kenseth. "Aber je besser deine Teamkollegen unterwegs sind, desto schneller komme auch ich auf Touren, denn umso härter musst du arbeiten. Wir sind alle unterschiedliche Personen mit einem unterschiedlichen Stil und einer unterschiedlichen Arbeitsweise. Das ist alles sehr gut."

Dass die Gibbs-Toyota über den nötigen Speed verfügten, stand in den vergangenen Jahren nie im Zweifel. Das große Manko von Joe Gibbs Racing war immer das Thema Konstanz, was Hamlin 2010 den Titel und Kyle Busch im Vorjahr den Chase-Einzug kostete. Kenseth alias "Mr. Konstant" kann für Joe Gibbs Racing also zu einer echten Idealbesetzung werden.

Daher will sich der NASCAR-Routinier in seinem neuen Umfeld auch keine lange Eingewöhnungszeit gönnen: "Klar werde ich wahrscheinlich ein bisschen brauchen, bis ich mich an mein neues Team gewöhnt habe. Aber ich erwarte nicht, dass dies meine Leistungen beeinflusst. Ich erwarte von mir, dass ich von Beginn an bei der Musik sein werde."