• 07.11.2012 18:46

  • von Pete Fink

Zahlenspiele vor Phoenix: Johnson oder doch Keselowski?

Zwei Rennen vor dem Saisonende kann in Phoenix vieles klar gemacht werden - eine Titelentscheidung in Arizona ist aber eher unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Das Wichtigste zuerst: Nur Tabellenführer Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) kann am Sonntagabend beim AdvoCare 500 (k) auf dem Phoenix International Raceway den Meistersack vorzeitig zu machen und sich seinen sechsten NASCAR-Titel holen. Dazu müsste der Kalifornier zusätzlich zu seinen aktuellen sieben Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung 41 weitere Zähler mehr als sein Konkurrent Brad Keselowski (Penske-Dodge) holen.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski, Jimmie Johnson

Johnson gegen Keselowski und ein Bild mit Symbolcharakter: Die 2 jagt die 48 Zoom

Hier das Szenario: Sollte Johnson in Phoenix mit den meisten Führungsrunden gewinnen, und Keselowski gleichzeitig auf Platz 37 (oder schlechter) ins Ziel kommen, und der drittplatzierte Clint Bowyer auf Platz acht (oder schlechter) gewertet werden, und beide Verfolger keinen Bonuspunkt für eine Führungsrunde holen, dann wäre Johnson schon in der Wüste von Arizona durch. Zum Vergleich: Keselowskis schlechtestes Saisonresultat ist derzeit Platz 36 (Texas im April 2012).

Sollte es - wie in der Saison 2011 zwischen Tony Stewart und Carl Edwards - am Ende zu einem Punktegleichstand kommen, dann würden die Einzelsiege der Sprint-Cup-Saison 2012 zur Wertung kommen. Weil es auch in dieser Disziplin zwischen Johnson und Keselowski zur Stunde unentschieden (5:5) steht, kämen als Nächstes die zweiten Plätze in Betracht. Dort hat der fünffache NASCAR-Champion derzeit mit 5:3 die Nase vor Keselowski.

Genau deswegen ist vor Phoenix die Zahl 48 (also 7 plus 41) die magische Zahl für die Startnummer 48. Um das Szenario von oben weiter zu spielen: Rein rechnerisch könnte Keselowski im Finale von Homestead zwar noch einmal gleichziehen, falls Johnson in Florida gar nicht mehr antreten würde. Weil Keselowski ja gewinnen müsste, würde es in Sachen Saisonsiege dann 6:6 stehen - und Johnson hätte über seine zweiten Plätze die Nase immer noch vorne. Dies ist jedoch sehr graue Theorie.

Keselowski und der Trend

Umgekehrt könnte Keselowski als Phoenix-Sieger (und der optimalen Anzahl von 48 Punkten) im besten Fall mit einem Vorsprung von 40 Zählern nach Homestead fahren, wenn Johnson in Arizona auf dem letzten Platz 43 (ein Punkt) gewertet werden würde. Der Penske-Pilot könnte damit in Homestead noch abgefangen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der NASCAR-Titel 2012 bereits in Phoenix entschieden wird, ist also sehr gering, wenn auch nicht gleich Null.

Übrigens: Sowohl in der Saison 2010, als auch in der Saison 2011 wurde der Tabellenführer vor Phoenix nicht der neue NASCAR-Champion. 2010 fing Johnson noch Denny Hamlin ab, im Vorjahr gelang Stewart das Gleiche mit Edwards. Kann Keselowski diesen Trend in dieser Saison zum dritten Mal am Stück aufrechterhalten?

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson in Top-Form: Nach Martinsville auch der Texas-Sieg Zoom

Im gerade laufenden Ausscheidungskampf 2012 ist Clint Bowyer sozusagen der letzte Mohikaner, der sich standhaft weigert, das Knie vor dem Dauerdruck des Duos Johnson/Keselowski zu beugen. 36 Punkte Rückstand sind für den Country-Boy aus Kansas eine Menge Holz und so sollte der Waltrip-Pilot eigentlich auf Gesamtrang drei zusteuern, was seine persönliche Bestleistung aus der Saison 2007 egalisieren würde. Damals natürlich noch in Diensten von Richard Childress Racing.

Außenseiter Bowyer

Würde Bowyer beide Rennen (Phoenix und Homestead) gewinnen, hätte auch er fünf Saisonsiege auf seinem Konto - allerdings keinen einzigen zweiten Platz. Damit hätte der Waltrip-Pilot bei einem Punktegleichstand immer das schlechtere Blatt gegen Johnson und Keselowski. Bowyer muss also sogar 37 Zähler aufholen und dies gelingt ihm bei maximaler Punkteausbeute nur dann, wenn das Spitzenduo an den beiden letzten Sprint-Cup-Wochenenden im Schnitt um Platz 15 herum ins Ziel käme.

Rein rechnerisch sind vor Phoenix nur zwei der zwölf Chaser definitiv aus dem Titelrennen ausgeschieden: Kevin Harvick (Childress-Chevrolet; 11; -101 Punkte) und Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet; 12.; -151), der bekanntlich in den Playoffrennen von Charlotte und Kansas aufgrund der Nachwehen einer Gehirnerschütterung pausieren musste. In Phoenix droht fast dem gesamten Rest das Aus. Denn all diejenigen, die nach dem Sonntagabend 48 oder mehr Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aufweisen, sind für das Finale von Homestead nur noch Randfiguren.

Brad Keselowski, Jimmie Johnson

Brad Keselowski und Jimmie Johnson: Wer macht das Rennen? Zoom

Dies droht von Gesamtplatz vier bis zehn Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet; - 58), Matt Kenseth (Roush-Ford; -72), Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet; -72), Denny Hamlin (Gibbs-Toyota; -73), Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet; -80), Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota; -83) und Greg Biffle (Roush-Ford; -83). Diesen sieben Piloten müsste in Phoenix also ein kleines NASCAR-Wunder gelingen.

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