Edmonton: Franchitti erbt die Pole von Hunter-Reay

Dario Franchitti (Ganassi) startet in Edmonton von Platz eins - Die Meisterschaftsführenden Ryan Hunter-Reay und Will Power mit Rückversetzung

(Motorsport-Total.com) - Dario Franchittis letzter Angriff auf die Qualifying-Bestzeit in Edmonton misslang, als er mit seinem Ganassi-Boliden auf der letzten Runde in Q3 kurzfristig vom rechten Weg abkam. Dennoch wird der Schotte am Sonntag vom besten Startplatz ins Edmonton Indy gehen.

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti

Dario Franchitti peilt von Platz eins seinen zweiten Saisonsieg nach dem Indy 500 an

Andretti-Pilot Ryan Hunter-Reay fuhr im Qualifying zwar in 1:17.234 Minuten die Bestzeit, konnte sich über die zweite Pole-Position seiner IndyCar-Karriere nach Milwaukee 2004 aber nicht so recht freuen. Der Tabellenführer muss aufgrund seines am Freitag vorgenommenen Motorwechsels um zehn Startplätze nach hinten. Dabei handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme des Andretti-Teams nach dem Defekt am Motor von James Hinchcliffe in Toronto.

"Es ist unglücklich, dass mich die Rückversetzung ausgerechnet nach meiner ersten Pole-Position nach langer Zeit trifft", kommentiert Hunter-Reay, versucht aber das Positive zu sehen: "Startplatz elf ist immer noch besser als 15. oder 16." Dank des gewonnen Bonuspunkts vergrößerte der Andretti-Pilot seinen Vorsprung in der IndyCar-Gesamtwertung auf Will Power (Penske-Chevy; 7.) dennoch von 34 auf jetzt 35 Zähler.

Powers Penske-Teamkollege Ryan Briscoe startet am Sonntag neben Franchitti aus der ersten Startreihe. In Reihe zwei nehmen Takuma Sato (Rahal-Honda) und Lokalmatador Alex Tagliani (Herta-Honda) Aufstellung. Helio Castroneves (Penske-Chevy) schaffte als Sechster des Qualifyings ebenfalls den Sprung in den dritten und entscheidenden Durchgang und startet dank der Hunter-Reay-Strafe als Fünfter.


Fotos: IndyCars in Edmonton


Auch Power nimmt Rückversetzung in Kauf

Der in der Gesamtwertung auf Platz zwei liegende Will Power scheiterte als Siebter in Q2 knapp am Einzug in die Firestone-Fast-Six. Am Sonntag wird der Australier dennoch nicht aus den Top 10 starten. Angesichts der bereits vorher bekannten Rückversetzung von Tabellenführer Hunter-Reay und von Ganassi-Pilot Scott Dixon (8.) entschied man sich im Penske-Lager für einen bewussten Motorwechsel und nimmt damit ebenfalls eine Rückversetzung in Kauf.

Will Power

Will Power verpasste den Sprung in Q3 und zieht für Sonntag einen Joker Zoom

"Wir nehmen die Strafe in Form von zehn Positionen an, um die neueste Ausbaustufe einsetzen zu können", erklärt Penske-Präsident Tim Cindric. "Da auch die 9 (Dixon) und die 28 (Hunter-Reay; Anm. d. Red.) nach hinten müssen, geben wir nicht allzu viel her. Jetzt brauchen wir nur einen guten Start und etwas Glück im Rennen."

Regen sorgt für Wirbel in Q2

Anders als im ersten und im letzten Teil des Qualifyings, präsentierte sich der Flugplatzkurs in Edmonton zum Zeitpunkt des zweiten Durchgangs mit einer nassen Piste. Die Rundenzeiten lagen in diesem Segment daher mehr als zehn Sekunden über denen aus den anderen Quali-Segmenten. Vorjahres-Polestter Takuma Sato fuhr auf der nassen Bahn die schnellste Runde.

Takuma Sato

Takuma Sato fuhr im nassen Quaili-Segment zwei die schnellste Runde Zoom

Will Power wurde kurz vor Schluss vom eigenen Teamkollegen Ryan Briscoe auf Platz sieben verdrängt und scheiterte mit Regenreifen um deren zwei Hundertstelsekunden denkbar knapp an der Zeit von Hunter-Reay. Scott Dixon erging es ähnlich, er wurde im letzten Moment noch von Ganassi-Teamkollege Dario Franchitti abgefangen.

Zu den Piloten, die es auf feuchter Piste letztlich nicht in Q3 schafften, zählten neben Power und Dixon auch Simon Pagenaud (Schmidt-Honda; 9.) und Rubens Barrichello (KV-Chevy; 10.). Graham Rahal (Ganassi-Honda; 11.) und James Hinchcliffe (Andretti-Chevy; 12.) mussten ebenfalls vorzeitig einpacken.

Für die übrigen Piloten im Feld war bereits in Q1 Endstation. Dazu zählen Justin Wilson (Coyne-Honda; 13.), Sebastien Bourdais (Dragon-Chevy; 14.), Josef Newgarden (Fisher-Honda; 15.), Marco Andretti (Andretti-Chevy; 17.) und Tony Kanaan (KV-Chevy; 22.).