• 15.04.2012 00:18

  • von Pete Fink

Long Beach: Briscoe Schnellster - Franchitti auf Pole

Ryan Briscoe drehte in Long Beach die schnellste Runde, doch aufgrund der Strafen für die Chevrolet-Piloten geht die Pole-Position an Dario Franchitti

(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Dauerchampion Dario Franchitti ist der Polesitter von Long Beach. Als einziger Honda-Pilot schaffte der Ganassi-Routinier den Sprung in Q3 und wusste damit vorzeitig, dass er die so prestigeträchtige IndyCar-Pole im Schatten der Queen Mary erobert hatte. Schnellster auf der Strecke war jedoch Ryan Briscoe, der seinen Penske-Teamkollegen Will Power in 1:08.609 Minuten um 0,098 Sekunden niederhielt.

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti

Dario Franchitti: Nur Platz vier, aber trotzdem die Long-Beach-Pole

Alle elf Chevy-Teams - sowie drei der fünf Lotus-Mannschaften - mussten vor dem Long-Beach-Wochenende ihre Motoren wechseln, was in einer Rückversetzung von jeweils zehn Startpositionen endete. Briscoe und Power kommen im dritten Saisonrennen am Sonntagabend (ab 21:30 Uhr MESZ) also lediglich von den Positionen elf und zwölf.

"Das ist trotzdem eine Genugtuung", atmete Briscoe auf, der zum ersten Mal seit Chicagoland 2010 wieder einmal der beste IndyCar-Pilot einer Qualifikation war. In der Statistik bleibt der Australier auch der Polesitter und behält den Meisterschaftspunkt. Power gab sich ebenfalls zufrieden: "Du willst hier nicht von Platz 15 oder 16 aus ins Rennen gehen, insofern ist das schon wichtig."


Fotos: IndyCars in Long Beach


Auch Franchitti konnte durchatmen, schließlich lief seine IndyCar-Saison bislang alles andere als erwünscht. "Aber schon im Barber-Rennen war das Auto gut, nur starteten wir dort von Platz 18. Die Sonoma-Tests liefen auch gut und daher bin ich jetzt sehr zufrieden." Obwohl er als Viertschnellster die Long-Beach-Pole letztlich auf dem Silbertablett präsentiert bekam, "freue ich mich sehr, dass wir die Top 6 erreicht haben."

Newgarden macht auf sich aufmerksam

Einer, der dies in letzter Sekunde nicht schaffte, weil ihn James Hinchcliffe (Andretti-Chevrolet; 6. in Q3 und damit Startplatz 16) noch verdrängte, war Josef Newgarden. Der 21-jährige Youngster in Diensten von Sarah Fishers Team überraschte in Q1, als er in seiner Gruppe sogar schneller als Will Power war. Am Ende wurde er als Siebter zweitbester Honda-Pilot und startet damit am Sonntag in Reihe eins.

Ryan Briscoe

Ryan Briscoes Bestzeit bringt ihm lediglich Startplatz elf Zoom

"Ich war schon sehr überrascht, dass ich nicht in die Top 6 kam", sagte Newgarden. "Aber das Auto ist superstark und das Wichtigste ist, dass es bei uns an jedem Wochenende bergauf geht." In der Tat, denn das kleine Fisher-Team benötigt dringend Sponsoren und IndyLights-Champion Newgarden befindet sich auf dem besten Weg, seinen prominenten US-amerikanischen Landleuten Graham Rahal (Ganassi-Honda; 8.) und Marco Andretti (Andretti-Chevrolet; 22.) den Rang abzulaufen.

Rahal und Andretti blieben beide sang- und klanglos in Q1 hängen, was auch Takuma Sato im Rahal-Honda passierte. Der Japaner war jedoch einer der großen Profiteure der Chevy-Probleme und startet am Sonntag als Sechster. Eigentlich hätte Sato das 38. Long-Beach-Rennen von Platz 13 aus begonnen. Auch Vorjahressieger Mike Conway (Foyt-Honda; 7.) machte aus diesem Grund einen großen Sprung nach vorne.


Die Firestone Fast 6 von Long Beach

Aufgrund der ganzen Strafen steht am Sonntagabend also ein hochinteressantes IndyCar-Rennen an. Vor zwei Wochen im Barber Motorsports Park gewann Power von Startplatz neun, dieses Mal steht er noch drei Plätze weiter hinten. Helio Castroneves (Penske-Chevrolet) startet als 18., das KV-Duo Tony Kanaan und Rubens Barrichello kommt von den Plätzen 19 und 21.