• 10.02.2008 00:56

  • von Pete Fink

Wie kommt man in das Daytona 500?

Das Qualiyfing-Prozedere zum Daytona 500 ist etwas gewöhnungsbedürftig - 'Motorsport-Total.com' hat die sehr komplizierten Regeln zusammengefasst

(Motorsport-Total.com) - Selbst Michael Waltrip gab auf dem Medientag in Daytona zu, dass er mit dem äußerst komplexen Qualifikationsprozedere zum Daytona 500 so seine Verständnisprobleme hat: "Die Leute versuchen immer, Rennfahren komplizierter zu machen, als es ist", erklärte Waltrip und präsentierte seine Auffassung. "Wenn du andere Autos überholst, ist das gut. Wenn sie dich überholen, ist es schlecht. Und wenn du am Sonntag zuhause vor dem Fernseher sitzt, anstatt an der Rennstrecke zu sein, ist es sogar sehr schlecht."

Titel-Bild zur News:

Yates-Pilot David Gilliland war der Daytona-Polesetter des Jahres 2007

Seine Methode ist daher eine Einfache: "Wenn du die anderen alle bügelst, bist du im Daytona 500." Doch so einfach ist es nicht - 'Motorsport-Total.com' versucht das komplexe Prozedere einigermaßen verständlich zu erklären, denn nicht umsonst ist das Daytona 500 der absolute Saisonhöhepunkt der NASCAR. Die gesamte Veranstaltung dauert über eine Woche und nicht wenige Amerikaner verbringen im Infield des Daytona International Speedways campierenderweise ihren Jahresurlaub. Und ihnen wird auch im Jubiläumsjahr 2008 einiges geboten.#w1#

Neben den diversen Trainings und Rahmenrennen gibt es einen einzigartigen Qualifikationsmodus für den Höhepunkt, das Daytona 500 im NASCAR-Sprint-Cup. Die Qualifikation dauert im Prinzip eine ganze Woche, und bis die endgültige Startaufstellung klar ist, fließen mehrere unterschiedliche Komponenten in die Entscheidungsfindung mit ein.

Natürlich gilt auch beim Daytona 500 die Regel, dass die in der Ownerwertung bestplatzierten 35 Autos ihren Startplatz garantiert haben. Und natürlich gibt es auch in Daytona einen Pole-Day, der immer am Sonntag nach dem Budweiser Shootout ausgetragen wird und in dem sich die beiden schnellsten Autos fix für die erste Startreihe qualifizieren - egal, ob sie in den Top 35 stehen, oder nicht.

Viele setzen auf die Gatorade-Duels

Der Rest des Feldes muss versuchen, sich in zwei Sprintrennen am Donnerstag vor dem Daytona 500, einen Platz im Grid zu sichern. Diese Sprintrennen heißen Gatorade-Duels und bestehen aus zwei Sprintrennen über je 60 Runden, die über die endgültige Startaufstellung entscheiden. Im ersten Rennen wird um die Startpositionen der Innenlinie gefahren, im zweiten Rennen analog um die Startpositionen der Außenlinie.

Michael Waltrip

Michael Waltrip hat keine Lust auf mathematische Rechenspiele Zoom

Und das funktioniert so: Alle Autos, die in den Owner-Points der Saison 2007 eine gerade Platzierung hatten, fahren im ersten Rennen. Gestartet wird in der Reihenfolge der Qualifikationszeiten vom Sonntag. Im zweiten Rennen folgen dann die ungeraden Platzierungen.

Die jeweils ersten beiden Fahrer, die nicht bereits automatisch durch die Top-35-Regel, oder durch einen Startplatz in Reihe eins qualifiziert sind, belegen die Startplätze 36 bis 39. Aufgefüllt wird das Feld dann mit den schnellsten nicht fix qualifizierten Fahrern aus dem Einzelzeitfahren.

Viel Mathematik notwendig

Dies sind 2008 wahrscheinlich nur drei Autos, da mit Kurt Busch ein Ex-Champion einen garantierten Startplatz besitzt, weil er mit seinem Penske-Teamkollegen Sam Hornish Jr. die Ownerpunkte tauschte. NASCAR gab seinen Segen dazu, weswegen der 43. und letzte Startplatz in jedem Fall an Kurt Busch gehen wird. Sollte es Kurt Busch über die Zeit ins Feld schaffen, stehen mit Dale Jarrett und Bill Elliott noch zwei weitere Kandidaten bereit, die ebenfalls das Recht auf das Championship Provisional haben.

Ken Schrader BAM

Kenny Schrader und BAM-Racing sehen keine Chance gegen die Toyotas Zoom

Aber: Sollten am Pole-Sunday zwei Autos die erste Reihe erobern, die nicht in den Top 35 stehen, dann bleibt nur ein einziger Startplatz für die restlichen Zeitqualifikanten übrig. Denn die Rechnung ist dann folgende: 35 fix Qualifizierte plus ein Ex-Champion plus zwei in der ersten Reihe plus vier aus den Gatorade-Duels ergeben 42 Plätze, also ist man gut beraten, wenn man als Zeitqualifikant unter die drei schnellsten Qualifikanten fährt.

BAM-Pilot Ken Schrader fasst die Situation folgendermaßen zusammen: "Das Fenster, um in das Daytona 500 zu kommen, ist unglaublich schmal." 53 Autos bewerben sich um 43 Startplätze - zehn Boliden müssen in jedem Fall die Heimreise antreten. Schrader setzt alles auf die Gatorade-Duels, denn gegen die Toyotas hat sein BAM-Dodge in Einzelzeitfahren keine Chance.

Alle Polesetter zum Daytona 500 auf einen Blick:

2007 David Gilliland
2006 Jeff Burton
2005 Dale Jarrett
2004 Greg Biffle
2003 Jeff Green
2002 Jimmie Johnson
2001 Bill Elliott
2000 Dale Jarrett
1999 Jeff Gordon
1998 Bobby Labonte
1997 Mike Skinner
1996 Dale Earnhardt Sr.
1995 Dale Jarrett
1994 Loy Allen
1993 Kyle Petty
1992 Sterling Martin
1991 Davey Allison
1990 Ken Schrader
1989 Ken Schrader
1988 Ken Schrader
1987 Bill Elliott
1986 Bill Elliott
1985 Bill Elliott
1984 Cale Yarborough
1983 Ricky Rudd
1982 Benny Parsons
1981 Bobby Allison
1980 Buddy Baker
1979 Buddy Baker
1978 Cale Yarborough
1977 Donnie Allison
1976 Ramo Stott
1975 Donnie Allison
1974 David Pearson
1973 Buddy Baker
1972 Bobby Isaac
1971 A.J. Foyt
1970 Cale Yarborough
1969 Buddy Baker
1968 Cale Yarborough
1967 Curtis Turner
1966 Richard Petty
1965 Darel Dieringer
1964 Paul Goldsmith
1963 Fireball Roberts
1962 Fireball Roberts
1961 Fireball Roberts
1960 Cotton Owens
1959 Bob Welborn

Die Sieger der Gatorade-Duels seit 1972:

2007 Tony Stewart und Jeff Gordon
2006 Elliott Sadler und Jeff Gordon
2005 Michael Waltrip und Tony Stewart
2004 Dale Earnhardt Jr. und Elliott Sadler
2003 Robby Gordon und Dale Earnhardt Jr.
2002 Jeff Gordon und Michael Waltrip
2001 Sterling Marlin und Mike Skinner
2000 Bill Elliott und Ricky Rudd
1999 Bobby Labonte und Dale Earnhardt
1998 Sterling Marlin und Dale Earnhardt
1997 Dale Jarrett und Dale Earnhardt
1996 Dale Earnhardt und Ernie Irvan
1995 Sterling Marlin und Dale Earnhardt
1994 Ernie Irvan und Dale Earnhardt
1993 Jeff Gordon und Dale Earnhardt
1992 Dale Earnhardt und Bill Elliott
1991 Davey Allison und Dale Earnhardt
1990 Geoffrey Bodine und Dale Earnhardt
1989 Ken Schrader und Terry Labonte
1988 Bobby Allison und Darrell Waltrip
1987 Ken Schrader und Benny Parsons
1986 Bill Elliott und Dale Earnhardt
1985 Bill Elliott und Cale Yarborough
1984 Cale Yarborough und Bobby Allison
1983 Dale Earnhardt und Neil Bonnett
1982 Cale Yarborough und Buddy Baker
1981 Bobby Allison und Darrell Waltrip
1980 Neil Bonnett und Donnie Allison
1979 Buddy Baker und Darrell Waltrip
1978 A.J. Foyt und Darrell Waltrip
1977 Richard Petty und Cale Yarborough
1976 Dave Marcis und Darrell Waltrip
1975 Bobby Allison und David Pearson
1974 Bobby Isaac und Cale Yarborough
1973 Buddy Baker und Coo Coo Marlin
1972 Bobby Isaac und Bobby Allison