Zwei Doppelsiege: Aprilia das Maß der Dinge

Auch ohne Max Biaggi ist Aprilia stark: Eugene Laverty und Sylvain Guintoli feiern beim Saisonauftakt in Australien zwei Doppelsiege

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Rücktritt von Max Biaggi wurde in der Szene gerätselt, wie erfolgreich Aprilia ohne den Weltmeister sein würde. Das erste Rennwochenende der Saison in Australien hat eindrucksvoll bewiesen, dass mit Eugene Laverty und Sylvain Guintoli in diesem Jahr zu rechnen sein wird. Laverty führte weite Strecken des ersten Laufes auf Phillip Island an. Guintoli arbeitete sich durch das Feld, schnappte sich kurz vor dem Ziel seinen Teamkollegen und feierte gleich bei seinem ersten Rennen mit der RSV4 den Sieg. Laverty musste sich in der letzten Runde noch Michel Fabrizio (Althea-Aprilia) vom Leib halten und wurde schließlich Zweiter.

Titel-Bild zur News: Guintoli und Laverty

Das Aprilia-Team feierte ausgelassen die beiden Doppelsiege Zoom

Das war der erste Doppelsieg des Tages für das Werksteam. In Lauf zwei lag Guintoli die meiste Zeit an der Spitze, doch Laverty folgte ihm wie ein Schatten. In den letzten Runden versuchte sich noch BMW-Ass Marco Melandri einzumischen, doch Laverty behielt die Oberhand und fing mit der schnellsten Runde in Umlauf 20 noch Guintoli ab. Diesmal stand der Nordire auf der höchsten Stufe des Podests. Der zweite Doppelsieg des Tages war unter Dach und Fach. "Wir sind perfekt gestartet. Die Arbeit der vergangenen Tage hat sich ausgezahlt", freut sich Laverty.

"Meine Aprilia war schnell und performte von der ersten Runde an so wie ich es wollte. Im ersten Rennen war ich vielleicht mit den Reifen etwas zu konservativ, aber ich habe trotzdem einen schönen zweiten Platz erobert. Im zweiten Lauf pushte ich energischer. Am Ende ging es zwischen Sylvain, Melandri und mir", sagt Laverty über den engen Dreikampf. "Ich versuchte es und fand noch einige Zehntelsekunden. Der Streckenrekord zwei Runden vor dem Ziel war eine schöne Bestätigung, dass wir für die Rennen bestmöglich vorbereitet waren."


Fotos: Superbike-WM auf Phillip Island, Sonntag


Speziell der Umgang mit den neuen Pirelli-Reifen über die Distanz war an diesem Wochenende ein großes Thema. Aprilia hatte dieses Thema perfekt gelöst. Mit 45 Punkten liegen Laverty und Guintoli nun gemeinsam an der Spitze der WM-Tabelle. "45 Punkte sind beim ersten Rennen eine schöne Ausbeute. Ich bin noch nie so gut in eine Saison gestartet. Jetzt denken wir an Aragon, damit wir diesen Weg fortsetzten", blickt Laverty auf das zweite Rennwochenende im April. Große Freude herrschte auch bei Guintoli, der seine Verpflichtung eindrucksvoll rechtfertigte.

Eugene Laverty, Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli (50) und Eugene Laverty (58) zogen in Australien ihre Show ab Zoom

"Es ist großartig mit einem Sieg zu starten. Nach den Tests habe ich mir gedacht, dass ich mich gut schlagen kann. Ich wollte von Beginn an alles geben. Mein Ziel war schon immer der Sieg, auch wenn man sich manchmal auf die Gegebenheiten einstellen muss", so der Franzose. "Im ersten Rennen hatte ich keinen guten Start und verlor einige Positionen. Runde für Runde arbeitete ich mich dann nach vor. Eugene war gut weggekommen und als ich ihn überholte, konnte ich ihn auf Distanz halten und diesen wichtigen Sieg erobern."

"Im zweiten Rennen war Eugene in den letzten Runden etwas stärker als ich. Er wandte eine Taktik an, die meiner aus dem ersten Rennen recht ähnlich war. Für das Team ist es ein fantastisches Ergebnis, auch wenn wir erst am Beginn der Weltmeisterschaft stehen." In der Herstellerwertung hat Aprilia 21 Punkte Vorsprung auf BMW.