Testauftakt in Australien: Wechselhaft, kalt, windig und nass

Schlechte Voraussetzungen für die Piloten auf Phillip Island: Wechselhafte Bedingungen erschweren die Testarbeit - Bestzeit für Ducati, Honda mit Rückstand

(Motorsport-Total.com) - Die Bedingungen beim Testauftakt auf Phillip Island waren durchwachsen. Am Montagmorgen präsentierte sich der Kurs in keinem guten Zustand. Es wehte ein starker Wind, der Asphalt war nass und die Temperaturen niedrig. Erst in der Nachmittags-Session besserte sich die Lage und die Zeiten wurden schneller. Der Kurs trocknete nach dem Mittag ab und ermöglichte den Piloten ordentliche Rundenzeiten. Perfekt waren die Bedingungen aber nicht.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Superbike-Rückkehrer Marco Melandri beendete den Tag auf Position drei Zoom

Barni-Pilot Xavi Fores bescherte Ducati die Tagesbestzeit. "Durch das Wetter war es ein schwieriger Tag. Schlussendlich konnten wir aber noch 45 Minuten auf trockener Strecke fahren und uns mit der Abstimmung der Maschine beschäftigen", berichtet der Spanier, der seine Leistung nicht überbewerten möchte: "Es war schön, den Tag als Schnellster zu beenden, doch es war erst der Auftakt. Es hat keinerlei Bedeutung. Wir müssen uns weiter mit dem Motorrad und dessen Elektronik auseinandersetzen."

Erster Verfolger war Weltmeister Jonathan Rea mit seiner Kawasaki ZX-10RR. "Es war ein merkwürdiger Tag", bemerkt der Titelverteidiger nach dem ersten Testtag. "Als uns das Wetter nicht mehr beeinträchtigte, wurden wir zwei Mal durch herumfliegende Vögel abgelenkt. Es waren überall Vögel", berichtet Rea, der etwa vier Zehntelsekunden auf Fores verlor. "Wir können mit unserer Leistung heute zufrieden sein", bilanziert der Brite und hofft auf bessere Bedingungen: "Morgen soll das Wetter konstanter sein."

Auf Position drei folgte Superbike-Rückkehrer Marco Melandri, der mit seiner Werks-Ducati acht Zehntelsekunden auf Markenkollege Fores verlor. "Es war ein kniffliger Tag. Das Wetter änderte sich ständig. Vor allem der Wind war sehr stark und kam aus allen Richtungen. Es war nicht einfach, ein gutes Gefühl für das Motorrad zu entwickeln", schildert der Italiener, der sich von der Wertung nicht aus dem Konzept bringen lassen möchte: "Die Rundenzeiten waren nicht besonders aussagekräftig. Wir fanden aber ziemlich interessante Lösungen für die Zukunft und machen morgen an dieser Stelle weiter."

Eugene Laverty

Nur 14. und 2,2 Sekunden Rückstand: Schlechter Start für Eugene Laverty Zoom

Hinter Melandri belegten Yamaha-Pilot Michael van der Mark und MV-Agusta-Pilot Leon Camier die Positionen vier und fünf. Vizeweltmeister Tom Sykes landete mit seiner Kawasaki ZX-10RR auf der sechsten Position. Sykes wirkte nach dem Testauftakt in Australien sehr entspannt. Der flüssige Kurs lag Sykes in den vergangenen Jahren nie besonders gut, doch für das diesjährige Rennwochenende ist der Weltmeister von 2013 optimistisch.

"Es war heute wirklich unvorhersehbar. Ich ging den Tag entspannt an. Uns fehlte noch etwas, doch wir kennen unsere Schwachstellen. Wir machten einige Änderungen und erkannten Fortschritte", erklärt Sykes. "Nicht nur das Wetter sondern auch die Vögel beeinflussten den Tag. Es gab einige rote Flaggen deswegen."


Superbike-WM-Test auf Phillip Island

Ducati-Werkspilot Chaz Davies war einer der Fahrer, die durch die roten Flaggen und den immer wieder einsetzenden Regen keine gute Runde fahren konnte. "Wir erhielten heute keine richtige Chance. Jedes Mal, wenn wir auf die Strecke fuhren, konnten wir nur zwei oder drei Runden am Stück fahren, bevor es wieder regnete", ärgert sich der WM-Dritte von 2016.

"In den finalen 20 Minuten wollten wir eine Setupänderung probieren, doch der Umbau dauerte länger als erwartet. Durch die roten Flaggen konnte ich meine Position nicht verbessern", schildert Davies, der als einer der großen Favoriten in die neue Saison geht. Die Performance seiner Panigale stimmt Davies optimistisch: "Wir verfügen über ein solides Paket und können mit Blick auf die geringe Testzeit zufrieden sein mit unserer Performance."

Chaz Davies

Kein gutes Timing: Chaz Davies gelang keine "heiße Runde" Zoom

Aus deutscher Sicht verlief der Testauftakt wenig erfreulich. Weder Markus Reiterberger noch Stefan Bradl schafften es, sich innerhalb der Top 10 zu platzieren. Bradl beendete den Tag auf Position zwölf und lag knapp zwei Sekunden zurück. Reiterberger verlor weitere fünf Zehntelsekunden und landete auf der 15. Position. Superbike-Rookie Randy Krummenacher fand sich auf der 17. Position wieder.

Die Testzeiten aus Phillip Island (Montag):
1. Xavi Fores (Barni-Ducati) - 1:31.412 Minuten (25 Runden)
2. Jonathan Rea (Kawasaki) +0,411 Sekunden (21)
3. Marco Melandri (Ducati) +0,804 (20)
4. Michael van der Mark (Yamaha) +1,028 (25)
5. Leon Camier (MV Agusta) +1,179 (27)
6. Tom Sykes (Kawasaki) +1,251 (15)
7. Alex de Angelis (Pedercini-Kawasaki) +1,275 (23)
8. Chaz Davies (Ducati) +1,311 (12)
9. Lorenzo Savadori (Milwaukee-Aprilia) +1,425 (21)
10. Alex Lowes (Yamaha) +1,757 (16)
11. Nicky Hayden (Honda) +1,786 (22)
12. Stefan Bradl (Honda) +1,941 (21)
13. Jordi Torres (Althea-BMW) +2,070 (23)
14. Eugene Laverty (Milwaukee-Aprilia) +2,223 (18)
15. Markus Reiterberger (Althea-BMW) +2,424 (20)
16. Josh Brookes (Elite-Roads-Yamaha) +2,847 (25)
17. Randy Krummenacher (Puccetti-Kawasaki) +3,410 (18)
18. Roman Ramos (Go-Eleven-Kawasaki) +3,973 (9)
19. Riccardo Russo (Guandalini-Yamaha) +3,983 (24)
20. Ayrton Badovini (Grillini-Kawasaki) +5,798 (11)
21. Ondrej Jezek (Grillini-Kawasaki) +7,146 (12)